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1716 - Assungas Hexensturm

1716 - Assungas Hexensturm

Titel: 1716 - Assungas Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ganz in seiner Nähe lag eine Beretta, und er wusste, wem sie gehörte. Dem Mann, der aus dem Büro verschwunden war.
    Warum? Wieso?
    Sukos Gedankenapparat begann allmählich wieder zu arbeiten. Er dachte daran, dass die Cavallo gewonnen hatte. Wäre es anders gewesen, hätte die Beretta dort nicht gelegen.
    Noch immer kämpfte Suko gegen die eigene Schwäche, aber er war auch dabei, sich zu erholen. In der Mitte des Körpers kehrte wieder das Gefühl zurück, auch wenn es nicht eben angenehm war, weil es mit Schmerzen verbunden war.
    Suko nahm die Wand zu Hilfe, als er sich auf die Füße quälte. Er stand und blieb auch stehen. Es fiel ihm nicht leicht, aber er riss sich zusammen.
    Einatmen. Gegen einen Schwindel angehen.
    Gekrümmt blieb er stehen. Die Luft pfiff durch den Spalt zwischen seinen Lippen. Er sah, dass sich die Tür bewegte, weil sie von außen angestoßen worden war.
    Automatisch griff er zur Waffe, ließ sie aber los, als er sah, wer da in der Türöffnung auftauchte. Es war eine Frau mittleren Alters, die wohl durch die Geräusche alarmiert worden war.
    Suko wurde von ihr nicht bemerkt, da er sich im toten Winkel aufhielt. Aber der auf seinem Schreibtisch liegende Mike Gentry war nicht zu übersehen, und als die Frau ihn erblickte, stieß sie einen leisen Schrei aus.
    »Mein Gott, Chef, was ist mit Ihnen?«, presste sie hervor.
    Suko hatte sie beobachtet und sah jetzt, dass sie auf den Schreibtisch zulaufen wollte. Genau das musste er verhindern.
    »Nein, bleiben Sie stehen!«
    Die Frau schrie erneut, denn mit einer fremden Stimme hatte sie nicht gerechnet. Sie fuhr herum – und starrte einem Fremden ins Gesicht, der leicht gekrümmt auf der Stelle stand.
    »Wer sind Sie? Haben Sie das getan?« Das Gesicht der Frau sah plötzlich zerfurcht aus.
    »Nein, aber gehen Sie!«
    Sie wich tatsächlich einen Schritt zurück. Dabei flüsterte sie: »Die Polizei ist bereits gerufen worden. Sie wird bald hier sein. Sie können nicht mehr verschwinden …«
    Suko winkte ab. »Ja, ja, schon gut. Aber jetzt verschwinden Sie.«
    »Nein. Was ist mit meinem Chef?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    Sie zitterte und flüsterte: »Aber er blutet …«
    »Ich weiß. Gehen Sie jetzt!«
    Sie warf Suko noch einen Blick zu, der undefinierbar war, dann presste sie beide Hände auf ihre Wangen und rannte weg.
    Suko atmete auf, ohne jedoch wirklich erleichtert zu sein. Er blieb zurück, um sich um den Mann zu kümmern, der noch immer auf seinem Schreibtisch lag.
    Suko hatte eine Szene nicht vergessen. Bei seiner Ankunft zusammen mit John Sinclair hatten beide die Cavallo gesehen, die sich über den liegenden Mann gebeugt hatte. Und ihr Kopf war nahe an seinem Hals gewesen.
    Jetzt trat Suko näher, wobei schlimme Ahnungen in ihm aufstiegen. Was er wenige Sekunden später sah, war schlimm. Aus einer Halswunde an der linken Seite war das Blut gequollen, und die Wunde – eigentlich waren es zwei Bissstellen, die ineinander übergingen – war durch das hervorgetretene Blut ein einziges rotes Mal. Das nahm Suko zuerst wahr. Er wollte sich danach um den Mann kümmern, denn es war nicht sicher, dass die Cavallo ihn schon zu einem Vampir gemacht hatte. Möglicherweise war er auf dem Weg, sich in einen Halbvampir zu verwandeln, aber dazu kam Suko nicht mehr, denn hinter ihm entstand ein Luftzug, und dann hörte er die kalte Stimme eines Mannes.
    »Auf den Boden und die Arme ausstrecken!«
    Da wusste Suko, dass die alarmierte Polizei eingetroffen war …
    ***
    Irgendwo im Nirgendwo …
    Dieser Spruch kreiste durch meinen Kopf, als wollte er die Schmerzen, die mich malträtierten, noch mal stärker werden lassen. Die tiefe Bewusstlosigkeit war verschwunden, ich tauchte langsam wieder auf und war froh darüber, dass mein Erinnerungsvermögen oder einfach nur mein Denken nicht gelitten hatten.
    Das Nirgendwo bestand aus einer tiefen Dunkelheit, die mich umgab. Zudem spürte ich das Schütteln und Rütteln einer Unterlage, auf der ich rücklings lag, was meinem jetzigen Zustand nicht eben gut tat, denn die Stiche verwandelten sich bei jeder Bewegung in kleine Explosionen und machten mich wehrlos.
    Es war schlimm und wurde noch schlimmer, denn plötzlich war ich geistig nicht mehr da.
    Der tiefe Schacht der Bewusstlosigkeit hielt mich wieder umfangen, und ich lag dort in der absoluten Tiefe.
    Auch die zweite Phase ging vorbei. Als ich erneut erwachte, war ich in der Lage, mich zu bewegen, beließ es aber zunächst bei meinen Augen, die

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