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1716 - Assungas Hexensturm

1716 - Assungas Hexensturm

Titel: 1716 - Assungas Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich aufschlug.
    Ich sah nicht viel. Besser ausgedrückt, ich sah überhaupt nichts. Mich umgab eine dichte Finsternis, in der ich vergeblich nach irgendwelchen Lichtreflexen suchte.
    Etwas hatte sich trotzdem verändert. Ich wurde nicht mehr geschaukelt oder geschüttelt, sondern lag ruhig auf der harten Unterlage, die sich überall befinden konnte.
    Zudem hatte ich inzwischen festgestellt, dass ich gefesselt war. Meine Hände waren mit Klebestreifen auf meinem Bauch zusammengebunden worden.
    Wo war ich?
    Eigentlich war es lächerlich, diese Frage zu stellen. Es war finster um mich herum, und ich fand nicht heraus, ob ich in einem großen oder kleinen Raum lag. Um etwas herauszufinden, wollte ich mich am Geruch orientieren.
    Es gab ihn. Ich glaubte, Metall auf der Zunge zu schmecken, möglicherweise auch einen Hinweis auf Abgase. Wenn das zutraf, dann befand sich mein Gefängnis auf der Ladefläche irgendeines Autos, mit dem man mich wegschaffte.
    Und dafür kam nur eine Person infrage.
    Justine Cavallo.
    Mir wurde klar, dass sie ihr größtes Ziel erreicht hatte, denn ich befand mich in ihrer Hand. Genau das hatte sie gewollt. Das war ihr Triumph. Danach hatte sie gegiert und sich sogar Zeit gelassen, denn seit ihrer Abkehr von uns war schon eine gewisse Zeitspanne verstrichen. Wenn ich ehrlich war, hatte ich eigentlich mit einem früheren Angriff gerechnet. Aber nun waren wir der Cavallo durch Zufall in die Quere geraten, und sie hatte eiskalt zugeschlagen. Suko und ich hatten dieser Aktion nichts entgegensetzen können, und wir waren nicht eben Anfänger. Jetzt wusste ich, wie stark Justine Cavallo wirklich war.
    Was würde passieren?
    Ich war kein Hellseher, ging jedoch davon aus, dass die Cavallo ihren Triumph auskosten würde, und das bis zum bitteren Ende. Sie hatte gewonnen, sie war die Siegerin, und wie ich sie einschätzte, würde sie mich vorführen wollen, ehe sie dazu überging, mich in einen anderen zu verwandeln.
    Ja, so und nicht anders würde es aussehen. Sie würde mich nicht erschießen oder mir die Kehle aufschlitzen, nein, sie wollte mich an ihrer Seite wissen, und das war nur möglich, wenn sie mich in einen Blutsauger verwandelte.
    So manches Mal hatte sie mir erklärt, wie gut ihr mein Blut schmecken würde. Das glaubte ich ihr aufs Wort, und jetzt hatte sie alle Chancen. Es in die Tat umzusetzen.
    Die Gedanken daran hätten normalerweise meinen Widerstandswillen angestachelt, in diesem Fall leider nicht, denn ich litt einfach noch zu stark unter den Nachwirkungen des Treffers. In meinem Kopf war noch immer einiges durcheinander, und ich traute mich nicht mal, mich zu bewegen, geschweige denn zu versuchen, auf die Füße zu gelangen.
    Auf der anderen Seite stand auch fest, dass ich nicht ewig hier liegen würde, und jetzt stellte ich fest, dass es nicht ganz so finster war, wie ich zunächst angenommen hatte.
    Es gab in meiner Nähe so etwas wie einen Grauschleier, der sogar eine Form hatte, und zwar die eines Fensters, das sich an einer Seite in einer bestimmten Höhe befand, sodass sich meine Vermutung bewahrheitete, auf einer Ladefläche eines Lieferwagens zu liegen.
    Ich hörte von draußen nichts. Keine Geräusche, die darauf hingewiesen hätten, wo ich mich befand. Es war alles recht still in meiner Umgebung. Die einzigen Geräusche, die ich vernahm, stammten vom Fahrzeug selbst, bei dem es hin und wieder knackte, und das an verschiedenen Stellen.
    Zusammengefasst war ich der Meinung, dass dieses Fahrzeug an einem einsamen Platz stand, der sich möglicherweise irgendwo im Wald befand oder einem anderen einsamen Ort.
    Die Schmerzen blieben, aber sie ließen nach. Das gab mir wieder Hoffnung, und ich dachte jetzt daran, dass es Zeit war, mich um meine Fesseln zu kümmern.
    Das Klebeband war ein widerliches Zeug. Und es hielt fest wie Leim. Das merkte ich schon, als ich begann, meine Hände langsam zu bewegen.
    Also vorerst nichts …
    Ich stoppte meine Bemühungen, als ich etwas von außen her hörte. Das Geräusch war nicht näher zu definieren. Es konnte sein, dass jemand um den Wagen herumging, und damit hatte ich mich nicht getäuscht, denn das nächste Geräusch war zu hören, als hinter mir eine Klappe geöffnet wurde.
    Es war eine Hintertür, die aus zwei Hälften bestand, wie ich soeben noch erkannte. Licht sickerte in das Fahrzeug und breitete sich auf der Ladefläche aus. Es war nicht zu hell und schmerzte auch nicht in meinen Augen. Das ließ mich vermuten, dass ich mich an

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