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1718 - Die Messerkatze

1718 - Die Messerkatze

Titel: 1718 - Die Messerkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber es brachte uns im Moment nicht weiter. Unser Blick fiel in ein Gehege, das durch einen bis zur Decke reichenden Drahtzaun gesichert war.
    »Da liegt eine tote Katze in der Mitte«, sagte Suko und drückte sich an mir vorbei.
    Ja, er hatte sich nicht geirrt. Auf dem Boden lag eine Katze auf dem Rücken, sodass wir genau erkannten, was mit ihr passiert war. Man hatte ihre Brust aufgerissen und sie ausbluten lassen.
    Wir schauten uns die Wunden aus der Nähe an und dachten an die Katze, die Mary Slater in unser Büro gebracht hatte. Auch sie hatte so ausgesehen.
    »Sie war hier«, sagte ich.
    Suko nickte nur.
    Ich drehte mich um. »Aber wohin ist sie gelaufen? Bei den Katzen war sie nicht – oder?«
    Ich wunderte mich, dass ich von Suko keine Bestätigung erhielt. Dafür sagte er: »Ich bin mir da nicht so sicher.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Was hast du gesehen, als uns die Katzen angriffen?«
    »Nichts, ich habe sicherheitshalber den Arm vor meine Augen gehalten.«
    »Ich auch.«
    »Und weiter?«
    Suko verzog die Lippen zu einem Lächeln, bevor er sprach. »Du kannst mich ja für einen Spinner oder Idioten halten, aber könnte es nicht sein, dass nicht nur die Katzen an uns vorbeigehuscht sind, sondern auch ein Mensch?«
    »Julie Price?«
    »Wer sonst?«
    Ich schaute ihn an und sah, dass es ihm ernst war. Als ich näher über das Gesagte nachdachte, wurde mir klar, dass er recht haben konnte. Wir hatten nichts gesehen. Wenn auch nur für eine kurze Zeit, aber die hätte einem Menschen sicher gereicht, ungesehen an uns vorbeizukommen.
    »Wenn das zutrifft, werden wir Julie Price hier nicht finden.«
    »Das befürchte ich auch, John.«
    Ich ärgerte mich. Dabei waren wir so nahe dran gewesen, doch jetzt mussten wir passen. Mein Gefühl sagte mir, dass es auch keinen Sinn hatte, das Heim zu durchsuchen. Wer immer hier gewesen war, er hatte es geschafft, schneller zu sein als wir.
    »Dann können wir wieder verschwinden«, sagte ich, war aber von meinen Worten nicht eben überzeugt.
    Da Suko keinen besseren Vorschlag hatte, gingen wir wieder in Richtung Tür. Diesmal stießen wir die Türen auf, weil wir damit rechneten, dass sich jemand in einem der Räume versteckt hielt. Das war nicht der Fall. Die Räume, die alle aussahen wie Büros, waren leer, wie auch das Büro des Chefs, der Parker hieß.
    Wir traten wieder ins Freie. Es hatte sich nichts verändert. Es war keine Katze zu sehen. Sie alle hatten das Haus verlassen, und da sie nicht darauf trainiert waren, eine geschlossene Tür zu öffnen, mussten wir davon ausgehen, dass sie Helfer gehabt hatten, die ihnen den Weg in die Freiheit öffneten.
    Wo steckten sie?
    In der Nähe sahen wir sie nicht. Wenn wir nach rechts schauten, fiel unser Blick auf den Wald, der noch recht licht war, aber auch dunkler als die Umgebung, in der wir standen.
    Und von dort – aus dem Wald – hörten wir den Schrei!
    ***
    »Durch!«
    Es war ein Befehl, den Rick Morelli hörte, und er dachte nicht daran, sich zu weigern.
    Die Katzen suchten zuerst ihren Weg ins Freie. Es hätte auch alles perfekt geklappt, wenn die Tür nicht plötzlich von außen geöffnet worden wäre.
    Zwei Männer waren für einen Augenblick zu sehen, dann handelten schon die Katzen und sprangen sie an, sodass die Männer mit schnellen Bewegungen ihre Gesichter schützten.
    Das eine Wort war für Rick Morelli der Startschuss. Er rannte los. Vor ihm lief Julie Price, die sich nicht um die Männer kümmerte. Sie lief zusammen mit den Katzen, die beide Ankömmlinge attackierten und in Deckung zwangen, sodass der Weg für sie und auch für ihn frei wurde.
    Rick dachte nicht nach. Er lief hinter der Frau her. Katzen strichen um seine Füße herum, was ihn nicht störte, denn sie behinderten ihn nicht.
    Die Price war als Erste an der Tür. Sie zerrte sie auf, und Rick spürte die kühle Luft, die ihm entgegenschlug. Zusammen mit den Katzen erreichte er das Freie.
    Julie nahm sich noch die Zeit, die Tür wieder zu schließen, dann deutete sie nach rechts und zeigte ihm den Fluchtweg.
    »Ja, ja …«
    Beide rannten los. Die Katzen blieben bei ihnen wie vierbeinige Leibwächter.
    Es war keine weite Strecke, die sie laufen mussten. Zudem wuchsen die ersten Bäume schon recht nah, und Rick hatte beim Laufen das Gefühl, als würden sie ihm entgegen kommen. Keuchend schob er sich durch eine Lücke zwischen den Baumstämmen und blieb stehen, weil auch seine Begleiterin angehalten hatte.
    Er keuchte. Julie weniger, sie

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