1718 - Die Messerkatze
während ich mich nach vorn warf, um an die Messerkatze heranzukommen.
Sie wartete schon auf mich.
Ich hörte sie kreischen und sah, dass sie ihren rechten Arm hochgerissen hatte.
Dann schlug sie zu.
Ich wollte auf keinen Fall von diesem Fächermesser erwischt werden und riss meinen Arm in die Höhe. Die Außenkante meiner Hand prallte mit ihrem Messerarm zusammen, sodass ich nicht getroffen wurde. Den ersten Angriff hatte ich abgewehrt, aber ich ruhte mich nicht auf meinen Lorbeeren aus, sondern rammte meine linke Faust in die Körpermitte der Frau.
Sie flog zurück. Der Schlag hatte sie hart getroffen. Sie tänzelte auf den Hacken und prallte dann mit dem Rücken gegen eine Statue, die ihr im Weg stand.
Statue und der Sockel fielen um, wobei Julie noch rückwärts gehend darüber stolperte und in die Hocke sackte.
Ich setzte schnell nach. Hinter mir hörte ich Geräusche, die davon zeugten, dass Suko mit den Katzen kämpfte, wobei ich hoffte, dass er der Sieger blieb.
Ich lief vor – und machte einen Fehler. Ich hatte nicht an das Hindernis auf dem Boden gedacht, stieß dagegen und stolperte nach vorn.
Vorher hätte ich noch Zeit gehabt, die Beretta zu ziehen, jetzt war es zu spät, und die Messerkatze hatte schon auf mich gewartet.
Eine Wand hatte sie aufgehalten. Sie stand neben einem Stuhl, das sah ich im Fallen, und ich sah auch, wie sie erneut mit ihrer Messerhand ausholte.
Ich tauchte noch tiefer, machte mich praktisch platt, noch bevor ich den Boden berührte, und spürte dann den Luftzug im Nacken, so knapp hatten die Klingen meinen Hals verfehlt.
Sie schrie wirklich katzenhaft auf und holte erneut aus.
Ich trat ihr gegen das rechte Schienbein.
Das brachte sie aus dem Gleichgewicht, und sie verlor die Übersicht, die ich allerdings behalten hatte, denn ein Stoß in den Rücken schleuderte die Frau nach vorn.
Sie landete auf dem Bauch.
Weiterhin erhielt ich von Suko keine Hilf. Ich riskierte einen schnellen Blick zur Seite und sah ihn im Kampf mit den Katzen. Er setzte dabei seine Hände ein, und ich glaubte nicht, dass die Tiere seinen Karateschlägen gewachsen waren.
Julie warf sich herum.
Ich hätte sie anspringen können, was ich jedoch nicht tat, denn sie fuchtelte mit dem Fächermesser herum und bewegte dabei ihre Hand so schnell, dass ich sie nicht mit einem Tritt erwischen konnte.
Meine Lage war jetzt besser geworden. Ich griff nicht mehr an, blieb stehen, zog meine Beretta und senkte die Mündung so, dass sie auf den Kopf der Katzenfrau wies.
»Messer wegwerfen und hochkommen!«
Sie hatte den Befehl gehört. Sekundenlang geschah nichts, dann schnellte sie sich mit einer katzenhaften Bewegung in die Höhe.
Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, von ihr überrascht zu werden, doch das trat ein. Und sie ignorierte auch meine Waffe, als sie sich auf mich warf, um die fünf Klingen in meinen Körper zu rammen.
Als sie ausholte, schoss ich.
Die Detonation klang im Zimmer überlaut. Meine Kugel hatte sie nicht tödlich getroffen, darauf hatte ich schon geachtet. Das rechte Bein wurde ihr weggerissen. Sie kippte zurück, landete auf der Seite, rollte sich aber geschickt ab, kam wieder hoch, stemmte sich mit dem gesunden Bein ab, drehte einen halben Kreis und flog wieder auf mich zu.
Nach dieser Aktion erlebte ich eine Schrecksekunde. Von der Seite her fuhren die fünf Klingen auf mich zu. Sie hätten meinen Hals erwischt und mich erledigt, aber eine zweite Kugel, die ich im Fallen abschoss, traf ihre Brust.
Der Stoß ging ins Leere. Er war auch nicht mehr mit voller Wucht geführt worden. Dann sackte ihr Arm nach unten und sie fiel auf die Knie.
Ich war trotzdem vorsichtig. Man sagt Katzen sieben Leben nach, und ich war gespannt, ob sich das auch auf Julie Price übertragen hatte.
Sie kniete.
Sie atmete schwer.
Sie hielt den Kopf gesenkt und schüttelte ihn. Möglicherweise eine Geste der Aufgabe.
Aus dem Flur hörte ich Sukos Stimme. »Es ist alles okay mit mir. Die Katzen haben mich wohl nicht richtig eingeschätzt.«
»Verstehe«, sagte ich schwer atmend und wusste, dass ich mich um Julie Price kümmern musste. In ihrem Körper steckten zwei Kugeln, doch sie machte nicht den Eindruck einer angeschossenen Frau. Sie bewegte ihren Oberkörper vor und zurück, als wäre er zu einer Wippe geworden.
Ich stand hinter ihr, und sie traf auch keine Anstalten, den Kopf zu drehen.
»Lassen Sie Ihre Waffe fallen!«, befahl ich.
Sie reagierte nicht.
»Es wäre besser für
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