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1718 - Die Messerkatze

1718 - Die Messerkatze

Titel: 1718 - Die Messerkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Göttinnen zugewandt hatten.
    Die große Stille hatte sich über die Wohnung gelegt. Es war so gut wie nichts zu hören, selbst das Atmen hatte Julie Price eingeschränkt. Sie wollte nicht mehr an sich denken, sondern nur noch für die Statue da sein.
    Noch war es zwischen ihnen nicht zu einer Berührung gekommen. Ein Anfassen der Statue wäre für sie nichts Neues gewesen. Doch nun hatte sie wieder das Blut einer Katze getrunken. Wie würde die Göttin reagieren? Erfüllte sie ihr ihren sehnlichsten Wunsch? Nämlich zu sein wie sie?
    Das schwebte ihr vor, und sie atmete wieder heftiger, als sie dicht davor stand, ihre Arme auszustrecken, um die Figur auf dem Podest zu umfassen.
    Bastet hatte zwar den Kopf einer Katze, aber den Körper einer Frau, und darüber strich Julie Price hinweg. Sie legte ihre Handflächen an die Seiten und zuckte schon bei der ersten Berührung zusammen, denn sie hatte etwas Besonderes empfangen.
    Es war nicht mehr als ein Kribbeln gewesen, das durch ihre Finger rann, doch es war eben anders, und sie hatte den Eindruck gehabt, einen Gegenstand anzufassen, der unter Strom stand.
    Sofort nahm sie die Hände wieder zurück und schaute auf ihre Finger, deren Kuppen leicht zitterten. Julie glaubte nicht, dass die Statue unter Strom stand, das musste etwas Anderes gewesen sein, das ganz und gar nichts mit einer elektrischen Ladung zu tun hatte.
    Sie wischte ihre Hände dennoch an der nackten Haut ab und richtete sich beim Einatmen auf.
    Es war ein Test gewesen. Ein erster Versuch.
    Viel hatte sie nicht erfahren, aber darum ging es auch nicht. Sie war keine Person, die so rasch aufgab, und so startete sie einen neuen Versuch, ging ihn jedoch wieder langsam und gezielt an.
    Die Katzen zu ihren Füßen bewegten sich nicht. Sie alle hatten die gleiche Haltung eingenommen, saßen auf ihren Hinterbeinen und schauten in die Höhe, um Julie Price zu beobachten.
    Erneut griff sie zu. Diesmal wollte sie es durchziehen. Sie brauchte die Verbindung. Sie wollte dem, was in dieser Statue steckte, zeigen, dass sie zusammengehörten.
    Beide Handflächen legte sie in Hüfthöhe gegen die Seiten der Katzengöttin.
    Diesmal zog sie ihre Hände nicht zurück. Sie wollte zu einem Teil der Göttin werden und spürte tatsächlich, dass sich etwas tat und eine uralte Kraft sie willkommen hieß …
    ***
    Wir hatten die Adresse, waren losgefahren und hofften, das Ziel noch im Hellen zu erreichen. Julie Price lebte in einer Gegend, in die wir kaum kamen. Man roch die Arbeit in den Docks. Man sah die Schiffe, die hohen Hallen, die Kräne, auch das Wasser der Themse und die zahlreichen Zuflüsse, die als Kanäle und schmale Wasserstraßen dieses Gebiet durchzogen.
    Aber es gab auch die andere Seite. Häuser, die dicht an dicht standen. Mietskasernen der alten Art. Keine Hochhäuser, diese hier waren oft hundert Jahre alt. Manche nur vier, anderen wieder sechs Stockwerke hoch. Zwischen ihnen befanden sich oft Hinterhöfe, die eine Verbindung zwischen den Gebäuden schufen.
    Wer hier lebte, der wollte auch nicht weg und begnügte sich mit oft wenigen und engen Zimmern, denn die Mieten hier waren gerade noch erschwinglich.
    Es gab keine breiten Straßen. Suko lenkte den Rover durch die Gassen, und wir mussten auch dem Verlauf mancher Einbahnstraße folgen.
    Jedenfalls kostete die Fahrt Zeit, denn auch hier waren die Menschen nie nur zu Fuß unterwegs.
    Ich setzte darauf, dass wir Julie Price in ihrer Wohnung antreffen würden, aber zunächst mussten wir das Haus finden. Suko fuhr langsamer, als wir zumindest schon die Straße erreicht hatten, in der Julie Price lebte.
    Graue Fassaden, die wegen der einbrechenden Dämmerung noch farbloser wirkten. Die Häuser waren nicht unbedingt hoch, dennoch kamen wir uns vor, als würden wir durch eine Schlucht fahren.
    Aber es gab Hausnummern, und das war bereits die halbe Miete. Ich konzentrierte mich auf sie, zählte sie ab – und meine Augen leuchteten für einen Moment auf, als ich die Nummer sah, die wir suchten.
    »Halt an!«
    Suko stoppte. Er drehte sich nach links und schaute mich an. »Hast du was gesehen?«
    »Ja.« Ich deutete auf ein Haus, das sich äußerlich von den anderen nicht unterschied. Eine schmucklose Fassade, zahlreiche Fenster, deren Scheiben grau aussahen, und eine Tür, die die Rückseite einer Nische bildete.
    Einen Platz zum Parken gab es nicht. Dafür sahen wir etwas anderes. Einen Durchgang zwischen zwei Häusern, der zwar schmal war, aber für unseren Rover

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