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1718 - Mysteriöse Waren

Titel: 1718 - Mysteriöse Waren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch. Die Gurrads haben sie nicht grundlos seit Jahrhunderten als Schützlinge angesehen und ihnen Sonderrechte eingeräumt, damit sie beim Handel nicht zu sehr benachteiligt werden. Dennoch ist es eine Tatsache, daß sie die Wunderdinge vertreiben - jedenfalls in der Großen Magellanschen Wolke."
    Er fügte flüsternd hinzu: „Aber ich will nie wieder etwas mit dieser Sache zu tun haben. Sie ist mir zu heikel. Was hast du jetzt mit uns vor, Oxtornerin?"
    „Gar nichts", winkte die Hanse-Spezialistin ab. „Ihr seid nur kleine Fische. Ich brauche die großen Tiere - diejenigen, die hinter den Bekassu stehen. Dazu muß ich erst einmal in Kontakt mit Bekassu kommen."
    Sie wandte sich an ihre Gefährten.
    „Kommt!" sagte sie.
    „Halt!" rief Rio ihr hinterher, als sie sich schon zum Gehen wandte. „Du willst bestimmt nach Kassuban, der Ursprungs- und Zentralwelt der Bekassu. Aber so weit brauchst du gar nicht zu fliegen. Ich weiß zufällig, daß in drei Tagen ein Antennenschiff auf Mantoll erwartet wird. Vielleicht findest du dort, was du suchst, Oxtornerin."
    Dilja Mowak nickte kaltlächelnd.
    „Du meinst den Tod, nicht wahr, Springer? Du bist ein verdammt schlechter Verlierer. Und meine Freunde und ich sind nicht so dumm, blindlings in eine Falle zu gehen. Das dürftest du doch inzwischen wissen."
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Trotzdem geb’ ich dir den guten Rat: Bleib deinem Vorsatz treu! Laß dich nie mehr auf Geschäfte mit gefährlicher Ware ein, sonst verbrennst du dir die Finger!"
    Abrupt verließ sie den Raum.
    Draußen fiel ihr etwas ein. Sie suchte die alte Springerin auf, die sie zu Rio geführt hatte, und versprach der Frau eine weitere Handvoll Münzen, wenn sie mit an Bord der IRA ROGABERG ging.
    Gulby wollte zuerst nicht. Doch als Dilja ihr erzählte, was für eine Verpflegung es auf dem Schiff gab, brannte sie darauf, mitgenommen zu werden.
     
    5.
     
    Jäger zwischen den Sternen, 11. April 1217 NGZ „Strukturerschütterung!" meldete Keedah von Aeghnuz. „Hyperimpuls!
    Austrittkoordinate im Orbit um Mantoll, dreizehn Lichtsekunden von unserer Position entfernt."
    „Es handelt sich eindeutig um die Rematerialisierung eines Raumschiffs nach der Transition", ergänzte Achmed Shaddar.
    Dilja Mowak beobachtete die Darstellung, die sich in einem Holo-Würfel der Hyperortung aufbaute: ein vielfach provisorisch geflicktes Raumschiff von 280 Metern Länge, 150 Metern Breite und 80 Metern größter Höhe, das mit zahlreichen schlanken, antennenartigen Auswüchsen gespickt war.
    „Ein typisches Antennenschiff der Bekassu", stellte Hunoor von Shailuun fest.
    „So, wie Rio Acha-Mem es uns ankündigte", bekräftigte die Hanse-Spezialistin.
    „Das ist vielleicht ein lahmer Kahn", meinte Cheftechniker Tin Damual, nachdem er die Ergebnisse der Energieortung mit Hilfe des Bordsyntrons ausgewertet hatte. „Impulstriebwerke für den unterlichtschnellen Antrieb mit so erbärmlich schwacher Leistung, daß man sich nach dem Duschen vom Düsenstrahl trockenblasen lassen kann."
    Der Palpyroner lachte lautlos mit hochgezogener Oberlippe; die silberweißen Haarbüschel an seinen Fledermausohren zuckten heftig.
    „Transitionstriebwerke dieser Art werden nur noch von rückständigen Völkern benutzt", meinte Nurija Kapon verächtlich.
    „Rückständig und armselig, so sind die Bekassu - und so sind auch ihre Raumschiffe", hieb der Palpyroner in dieselbe Kerbe. „Mit Transitionen von maximal zehntausend Lichtjahren Reichweite können sie wahrlich keinen Staat machen."
    „Vergeßt nicht, daß die Bekassu eigentlich noch nicht reif für die Raumfahrt waren, als sie im Jahre 428 NGZ von einem Schiff der Kosmischen Hanse entdeckt wurden!" mahnte Dilja. „Deshalb gab die Hanse ihren Stützpunkt auf Kassuban bald wieder auf. Es waren die Cantaro, die sich über das ungeschriebene Gesetz der meisten raumfahrttreibenden Völker hinwegsetzten, technisch noch nicht reife Zivilisationen vor den fragwürdigen Segnungen der Supertechnik zu bewahren. Sie rissen die Bekassu aus ihrer normalen Entwicklung heraus und zwangen ihnen die Raumfahrt auf, um sie zum Frondienst in der Hyperraumblase zu zwingen."
    „Nach der MonosÄra kümmerten sich dann die Gurrads um sie", führte Mooram Grujic weiter aus. „Sie haben ihnen das Verständnis dafür beigebracht, wie man mit der Raumfahrttechnik umgeht und welche Gefahren man von vornherein ausschalten muß. Eines Tages werden sie die Bekassu davon überzeugen, daß es vorteilhaft

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