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1719 - Totenmarsch

1719 - Totenmarsch

Titel: 1719 - Totenmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte Suko.
    Ich hatte mich etwas nach hinten gestellt. Erneut hatte ich ein besonderes Gefühl. Es war nichts zu sehen, obwohl ich den Eindruck hatte, dass durchaus etwas Fremdes in der Nähe lauerte.
    Suko merkte, dass es Sullivan nicht besonders ging. Er machte ihm einen Vorschlag. »Sie können uns auch allein lassen, wir kommen schon zurecht.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    Sullivan atmete auf, zog aber noch das Tuch zurück und drehte sich sofort ab, hatte nach wenigen Schritten die Tür erreicht und war dann verschwunden.
    Zurück blieben Suko und ich. Und wir beide schauten auf das, was vor uns auf der Bahre lag …
    ***
    Klar, der Mann war nackt. Er war auch alt, das sahen wir seiner Haut an. Doch alles interessierte in diesen Augenblicken nicht, denn es gab bei ihm tatsächlich etwas Ungeheuerliches zu sehen, das einem Menschen schon den Verstand rauben konnte.
    Vor uns lag ein Mensch, dessen Gesicht nach hinten gedreht worden war. Man hatte ihn auf den Bauch gelegt, sodass wir in das Gesicht schauten.
    Es war das eines schon alten Mannes. Das Leben hatte in ihm seine Spuren hinterlassen, doch diese Falten und Kerben in der Haut waren nichts im Vergleich zu dem Ausdruck in seinen Augen, der sich noch im Tod gehalten hatte.
    Darin vermischten sich der Schmerz und zugleich das Staunen über das Unbegreifliche, was er kurz von seinem Tod gesehen und erlitten hatte.
    Hautrisse, Wunden, Blut – davon war nichts zu entdecken, und dass dies so war, ließ darauf schließen, dass hier eine magische Macht oder Kraft am Werk gewesen war, die alles Normale in den Schatten stellte.
    Suko fand als Erster seine Sprache zurück. »Wenn du meine Meinung hören willst, John, da gibt es nur eine Möglichkeit. Er war es.«
    »Klar.«
    Suko hatte den Namen nicht ausgesprochen. Ich wusste trotzdem, dass er dabei an Matthias dachte. An einen Menschen, der aber Luzifer, dem absolut Bösen, ergeben war und voll und ganz auf seiner Seite stand. Er würde nur das tun, was dieser Urdämon und schwarzer Engel ihm befehligte.
    Wir standen da und schauten den toten Geistlichen an.
    »Warum? Warum, Suko, ist das passiert?«
    »Ich weiß es nicht. Wir werden es herausfinden müssen, aber hier bekommen wir keine Antwort.«
    »Stimmt.«
    Im Prinzip hatten wir genug gesehen und konnten uns wieder auf den Weg machen. Das hatten wir auch vor, aber dann erlebte ich wieder den inneren Ansturm. Ja, ich wusste nicht, wie ich es sonst einstufen sollte, ich hatte wieder den Eindruck, dass ich noch von etwas anderem umgeben war, das sich bisher jedoch noch vornehm zurückhielt.
    Ich schaute mich um und bewegte mich dabei wie jemand, der etwas Unangenehmes loswerden will, sodass Suko aufmerksam wurde.
    »Was ist denn los mit dir?«
    »Das weiß ich selbst nicht. Ich habe nur ein – ein – so genau kann ich es nicht sagen – ein so fremdes Gefühl, als wäre jemand hier, den wir nicht sehen.«
    »Nicht schlecht.«
    »Wieso? Was meinst du damit?«
    »Das mit dem Gefühl. In den letzten Sekunden scheint mir die Temperatur gesunken zu sein.«
    »Das habe ich noch nicht bemerkt. Aber …«
    Man ließ mich nicht ausreden, denn plötzlich wurden wir beide überrascht.
    Ein kaltes Lachen erwischte uns.
    Beide fuhren wir herum und schauten in die Kühlbox, aus der die Leiche geholt worden war.
    Sie war länger als breit. Ein Schienenpaar lief hinein und endete an einer Wand, auf der ein kalt lächelndes Gesicht zu sehen war, als hätte es jemand darauf gepinselt.
    Matthias schaute uns an!
    ***
    Auch Suko und ich sind keine Maschinen, und so erlebten wir zunächst einen Schreck, der uns nicht nur starr, sondern auch sprachlos machte.
    Ich hatte es überhaupt nicht in Erwägung gezogen, dass er sich hier zeigen würde. Aber ich hatte schon gespürt, dass nicht alles so war, wie es hätte sein sollen. Möglicherweise hatte mich die Warnung über mein Kreuz erreicht, ohne dass es sich erwärmt hätte, aber das war im Moment nicht wichtig, denn uns interessierte nur das Gesicht.
    Es war echt und trotzdem nicht real, denn wir mussten es als eine Projektion ansehen, die sich uns zeigte. Als ein Bild aus der Hölle, von Luzifer gelenkt.
    Und wir wussten jetzt endgültig, wer für den Tod des Geistlichen gesorgt hatte.
    Matthias tat nichts. Er zeigte sich nur, und er zeigte sich gern, weil er sich an unserer Überraschung weidete, denn beide schauten wir sicherlich nicht mehr normal.
    Er wollte etwas, sonst hätte er sich nicht gezeigt. Und wir waren gespannt, auf

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