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1719 - Totenmarsch

1719 - Totenmarsch

Titel: 1719 - Totenmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Quimlin kommen, weil er dort seine große Macht beweisen will.«
    »Leider.« Suko hob die Schultern. »Wir werden uns ihm stellen. Oder wie denkst du darüber?«
    »Natürlich stellen wir uns ihm. Keine Frage.«
    »Und welche Vorteile haben wir?«
    Ich winkte ab. »Bisher keine, aber wir haben noch nie gekniffen, und das werden wir auch jetzt nicht tun.«
    »Okay.«
    Bei einem Gegner wie Matthias mussten wir uns schon gegenseitig Mut zusprechen, denn wir gingen davon aus, dass uns in Quimlin eine Hölle erwartete.
    Father Gregor konnte uns nicht mehr helfen. Aber wir mussten seinen Tod klären. Wenn wir das geschafft hatten, würden wir das Rätsel gelöst haben.
    Wir schoben die Leiche zurück in die Kammer und wandten uns der Tür zu. Es war gut, dass der Arzt nicht bei uns geblieben war. Er wäre unter Umständen durchgedreht. So würden wir uns seine Fragen anhören und versuchen, irgendwelche Antworten zu geben, ohne die Wahrheit zu sagen.
    Als wir in den Gang traten, waren wir überrascht, Doc Sullivan noch in der Nähe zu sehen. Er machte nicht eben einen fitten Eindruck. Er lehnte mit der Schulter an der Wand, war sehr blass geworden und starrte uns an, als wären wir Außerirdische.
    »Was haben Sie?«, fragte ich.
    Er schnappte nach Luft, blies sie wieder aus und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich muss nach nebenan in die Klinik. Was ich hier gesehen habe, das glaubt mir keiner.«
    »Versuchen Sie es mal mit uns.«
    »Aber sagen Sie nichts weiter.«
    »Versprochen.«
    Sullivan brachte seine Augenbrauen dicht zusammen und schaute an uns vorbei auf das Ende des Ganges, als gäbe es dort etwas Bestimmtes zu sehen.
    »Ich – ich – wollte ja verschwinden und stand bereits vor dem Lift, da habe ich ihn gesehen.«
    »Wen?«
    Sullivan schaute mich an. »Da fragen Sie etwas. Ihn habe ich gesehen. Den Mann mit den dunklen Haaren, der zudem blaue Augen hatte. Er stand plötzlich bei mir, und ich wusste nicht, woher er gekommen war. Denn hier ist ja nichts offen, und es gibt nur den einen Weg mit dem Lift. Nicht mal eine Nottreppe haben wir.«
    »Und weiter?«
    Sullivan winkte ab. »Nichts mehr weiter. Ich habe nur eine wahnsinnige Angst bekommen, obwohl mir der Fremde nichts getan hat. Aber so ist es gewesen.«
    »Das war alles?«
    »Fast, denn meine Angst steigerte sich. Ich bin sogar zu Boden gesunken und habe schon mit dem Leben abgeschlossen. Aber das ist zum Glück nicht passiert. Nur kann ich noch immer nicht sagen, woher der Typ gekommen ist. Ich habe sogar schon daran gedacht, einen Geist vor mir zu haben.« Er lachte krächzend. »Zum Glück ist er weg, und ich lebe noch immer. Sogar das Gefühl der Angst geht inzwischen zurück.«
    »Am besten wird es sein, wenn Sie das Erlebnis vergessen.«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Kann ich nicht. Nein, nein, das ist unmöglich. Ich werde nur nicht mit anderen Menschen darüber reden. Die halten mich sonst für durchgedreht.«
    Das konnten wir verstehen. Der Arzt wollte nicht auf den Toten zu sprechen kommen, aber das taten wir und erklärten ihm, dass wir uns um den Abtransport der Leiche kümmern würden, was bei ihm für Erleichterung sorgte.
    Danach verließen wir den Keller. Auch Sullivan sah so aus, als wäre er froh, wieder in die Oberwelt zu gelangen, wo er seinem Job nachgehen konnte.
    Er bat uns noch in sein Büro und wollte dort wissen, ob wir dorthin fahren würden, wo der Geistliche ermordet worden war.
    »Und ob wir das tun«, sagte Suko.
    »Und Sie hoffen, den Mörder zu finden?«
    »Das versteht sich.«
    Sullivan senkte den Blick. »Haben Sie denn schon einen Verdacht?«
    Den hatten wir, aber wir behielten ihn für uns.
    Der Arzt ließ jedoch nicht locker.
    »Ich kann die Gestalt nicht vergessen, die ich da im Keller sah. Können Sie sich vorstellen, dass sie den armen Mann umgebracht hat und mich verschonte?«
    »Vorstellen können wir uns alles«, bestätigte ich. »Es ist nur die Frage, ob es auch der Wahrheit entspricht. Um das herauszufinden werden wir uns schon anstrengen müssen.«
    »Ja, das glaube ich Ihnen unbesehen …«
    ***
    An diesem Tag wollte Tom Dury endlich Gewissheit erhalten. Zu lange schon hatte er nur Fragen gestellt, mehr oder weniger dumme Antworten bekommen und immer noch nichts darüber erfahren, wie dieser ehemalige Geistliche nun wirklich gestorben war.
    Tom Dury war freiberuflicher Reporter. Er wollte keinen festen Job haben. Er verkaufte seine Berichte und Reportagen an alle möglichen Blätter. Von der

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