Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konnte und wollte sie nicht. Dass sie dieses rötliche Schimmern hinter den Scheiben sah, war für sie der Beweis, eine Antwort erhalten zu haben. Sie musste nur zurück zum Wagen laufen.
    Es war nicht weit. Wenige Sekunden später bereits hatte sie das Fahrzeug erreicht, aber sie überstürzte nichts und war vorsichtig.
    Marietta schloss auf. Schon nach dem ersten Schritt umfing sie das rote Licht. Sie schaute sich schnell um und sah, dass keine Lampe brannte.
    Und doch gab es diesen roten Schein …
    Sie ging vor und betrat den größeren Teil des Wohnmobils. Dort blieb sie sofort stehen. Ihre Augen weiteten sich, denn jetzt sah sie, woher das Licht stammte.
    Es war die kleine Figur, die ihr der Voodoomeister geschenkt hatte, die so rötlich leuchtete, aber nicht verbrannte, denn sie hatte ihre Form nicht verloren.
    Marietta ging auf sie zu. Wieder schlug ihr Herz schneller, weil sie davon ausging, dass sie etwas völlig anderes erleben würde. Dicht neben der Figur blieb sie stehen und nahm sie in die rechte Hand.
    Sie schaute dabei auf die Vorderseite – und zuckte nicht nur zusammen, sie erlebte auch den Stich in ihrer Brust, der ihr für einen Moment den Atem raubte.
    Die kleine Figur, dieser so schlichte Talisman, hatte ein Gesicht bekommen.
    Es war die Fratze des Teufels!
    ***
    Es gab nicht oft Momente, in denen sie völlig überrascht war. Jetzt war wieder so einer eingetreten, denn sie wusste im ersten Moment mit der Veränderung nichts anzufangen.
    Für sie war es kein Gesicht, sondern einfach nur eine Fratze. Und sie stellte sich so dar, wie die Menschen den Höllenherrscher gern sahen. Mit einem verzerrten Gesicht, bei dem das breite grinsende Maul besonders auffiel. Die hohe Stirn, die schmalen Augen und die beiden Hörner, die aus der Stirn wuchsen. Hinzu kam die leicht gebogene Nase mit den breiten Nüstern, als wären sie Löcher, aus denen der Dampf der Hölle quellen sollte.
    Die Voodoo-Queen leistete den Bewohnern der Schattenwelt Abbitte. Jetzt wusste sie, dass sie sich auf sie verlassen konnte. Sie war nicht vergessen worden, man hatte ihr die Warnung geschickt, und sie wusste jetzt, wer ihr Feind war.
    Ausgerechnet der Teufel!
    Das absolut Böse unter der Sonne. Sie schüttelte den Kopf. Bisher hatte sie es nicht so recht wahrhaben wollen. Nun aber dachte sie anders darüber, denn sie vertraute ihrem kleinen Erbstück absolut. Sie wusste nur nicht, wie sie diese Warnung einstufen sollte. Einfach ignorieren oder darüber nachdenken, den Weg letztendlich doch zu gehen und sich dem Teufel zu stellen.
    Marietta wusste auch, dass er und dieser Matthias nicht identisch waren, aber es gab eine starke Verbindung zwischen ihnen, die nicht unterschätzt werden durfte. Wozu er unter anderem fähig war, hatte sie bei Graham Hill erlebt.
    Was tun?
    Sie musste sich entscheiden, und sie spürte, dass sie sich damit nicht viel Zeit lassen konnte. Es gab nur zwei Alternativen. Entweder verschwinden oder sich um den Vertreter des Teufels zu kümmern. Einen Rat konnte ihr niemand geben. Da musste sie sich schon selbst entscheiden.
    Und dieser Entscheidung stellte sie sich. Sie würde bleiben und nicht die Flucht ergreifen. Vor der Hölle zu fliehen, das passte ihr überhaupt nicht.
    An die Gefahr und an die Stärke des Teufels dachte sie auch. Aber auch an manche Geschichten, die man sich erzählte und in denen der Teufel übers Ohr gehauen wurde.
    Ob diese Geschichten den Tatsachen entsprachen oder nur eine Legende war, das interessierte sie in diesem Augenblick nicht, in dem sie ihre Entscheidung traf.
    Ja, sie würde weitermachen. Und mit diesem Gedanken verließ sie ihr Wohnmobil. Dass sie einmal Jagd auf den Leibhaftigen oder seinen Diener machen würde, hätte sie sich auch nicht träumen lassen …
    ***
    Ich wollte die Formel rufen, ja, ich hatte es vor, aber ich brachte nicht mal das erste Wort hervor, denn ich stolperte regelrecht über das Verhalten des Matthias.
    Er schrie plötzlich auf. Es war ein wilder Ruf, der sich aus seiner Kehle löste, und ich war plötzlich nicht mehr interessant für ihn. Er drehte sich sogar von mir weg, um in eine andere Richtung zu schauen.
    Sein Verhalten sorgte bei mir für eine Überraschung, sodass ich vergaß, die Formel zu rufen. Außerdem wollte ich sehen, was Matthias von einer Reaktion abgehalten hatte.
    Ich schaute nach unten auf mein Kreuz. Es gab wieder sein schwaches Licht ab und war nicht von der anderen Seite übernommen worden. Dann sah ich zu Suko

Weitere Kostenlose Bücher