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1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie glitten sanft wie Schlangenkörper durch die Luft, um dann mit ihren Enden über den Boden zu schleifen.
    Ich wusste durch die Bewegung, dass sich Sukos Geduld dem Ende näherte. Er wollte endlich einen Versuch starten und diese Höllengeschöpfe aus dem Jenseits vernichten.
    »Du weißt, was wir vorhatten, John?«
    »Klar.«
    »Dann lass es uns …«
    Er sprach nicht mehr weiter. Ich an seiner Stelle hätte das auch nicht getan, denn jetzt erlebten wir etwas, auf das wir zwar gewartet, uns aber nicht erhofft hatten.
    Matthias kehrte zurück.
    Er selbst war nicht zu sehen, aber dort, wo er verschwunden war, malte sich ein bläulicher Schein ab, der langsam näher schwebte.
    Es waren nicht nur die Augen, die strahlten oder leuchteten, es kam noch etwas anderes hinzu. Seine Gestalt wurde von diesem kalten Licht nachgezeichnet, als wollte die Hölle beweisen, wie groß der Schutz für ihren Günstling war.
    Er kam näher.
    Vielleicht schwebte er auch. Oder er ging. So genau war das für mich nicht zu erkennen. Und auch meine Mitstreiter zeigten sich darüber verwundert.
    Mandy Hill huschte nun auf mich zu und blieb dicht neben mir stehen.
    »Was können wir denn tun? Oder können wir überhaupt etwas gegen ihn unternehmen?«
    »Ich weiß es nicht …«
    »Aber ich will nicht so enden wie mein Bruder. Ich will normal am Leben bleiben.« Sie drehte den Kopf und schaute mich an. »Bitte, tun Sie was dagegen.«
    »Keine Sorge, Mandy. Es gibt immer wieder Möglichkeiten, und das sage ich nicht nur so. Das ist die Summe meiner Erfahrungen. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ja, ja, wenn es denn …«, sie brach ab, was ich als gut ansah, denn so konnte ich mich auf Matthias konzentrieren, der beinahe wie ein Engel erschienen war und jetzt zwischen uns stand, wobei er sich gab wie ein großer Sieger. Einer wie er fühlte sich unbesiegbar, und daran war leider einiges dran.
    Ich gönnte meinem Kreuz wieder einen Blick. Es hatte geleuchtet, es leuchtete jetzt auch, doch das war ein Leuchten, auf das ich wenig Hoffnung setzte. Es war anders, nicht strahlend, und es war so gut wie kein Glanz vorhanden.
    Für mich keine unbedingt neue Situation, denn immer wenn er in der Nähe war und mein Kreuz freilag, dann trat dieses Phänomen auf.
    Wieder einmal genoss Matthias seinen Auftritt, und erneut stellte er sich als normaler Mensch dar, dem man kaum etwas Böses zutraute. Ein im Prinzip sympathischer Mann, wären da nicht seine Augen gewesen, in denen dieses Licht stand, das eine absolute Gefühllosigkeit und Kälte ausstrahlte, unter der Menschen nicht nur leiden, sondern auch vergehen konnten.
    Es begann mit einem Lachen, das uns entgegenschallte. Dann begann er seine Rede, und auch das war ich von ihm gewohnt.
    »Meine Gegner sind also beisammen, sie scheinen auf mich gewartet zu haben, und das ehrt mich. Aber ich weiß auch, was ihr denkt, und selbst du, Marietta, bist gegen mich. Eigentlich schade, denn wir beide hätten ein schönes Paar abgegeben, zwei für die Hölle, und ich denke, dass du darüber nachdenken solltest.«
    Marietta schaute ihn an. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, sodass niemand von uns erfuhr, was sie dachte. Das kümmerte auch Matthias nicht, denn er nahm mich aufs Korn.
    Ich sah seinen Blick auf mich gerichtet. Eine solche Szene hatte ich schon mal erlebt, und ich stellte mich innerlich auf Abwehr ein. Ich wollte auf keinen Fall, dass er mich mit diesem kalten Blick unter seine Kontrolle brachte, wie ich es schon mal erlebt hatte. Automatisch bewegte ich meine rechte Hand und führte sie vor meine Brust, wo das Kreuz hing. Ich brauchte den Kontakt, um mich innerlich aufzubauen.
    Suko stand an meiner Seite. Es war zu sehen, dass er eine sprungbereite Haltung eingenommen hatte. Wenn es sein musste, würde er Matthias auch direkt angreifen, aber nicht, ohne zuvor die Magie des Stabs eingesetzt zu haben.
    Die Formel rufen.
    Das Kreuz aktivieren.
    Hilfe erbitten. Hilfe von denen, die das Kreuz an seinen Enden gezeichnet hatten. Es waren die vier Erzengel, und sie hatten mich bisher nicht im Stich gelassen.
    »Sinclair, du gibst nie auf, das weiß ich. Bisher hast du es geschafft, mir zu entkommen, aber ich will nicht, dass dies zu einem Dauerzustand wird. Du störst mich, ich muss hier endlich mal Akzente setzen und …«
    »Ich stehe auf deiner Seite!«
    Die Voodoo-Queen hatte so laut gesprochen, dass Matthias nicht mehr sprach. Auch wir hatten den Satz gehört, und ich spürte eine tiefe

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