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1720 - Kommandant der Abruse

Titel: 1720 - Kommandant der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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möglich sein", sagte sie leise. „Ich kann mir keinen Mann vorstellen, der eine so enge Beziehung, wie sie zwischen mir und Mila besteht, ertragen könnte. Denn bei allen Entscheidungen, und sollte selbst sein Leben davon abhängen, würde ich mich stets für Mila entscheiden - weil ich das muß und nicht anders will. Mila geht mir stets vor, so war es, seit wir gehen können, und so wird es auch bleiben."
    „Ich kann es ertragen", flüsterte er.
    Zum erstenmal sah sie ihm direkt in die Augen. „Ich weiß", wisperte sie.
    „Gib uns eine Chance, Nadja", bat er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er legte seine Hände an ihre Wangen und küßte sie. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuß.
    „Ich akzeptiere es, Nadja", sagte er. „Vielleicht hast du recht." Er ergriff ihre Hände.
    „Ich war sehr glücklich mit dir", sagte sie, ihre Augen schimmerten.
    „Aber glaub mir, es ist besser so. Ich muß es beenden, damit unsere Freundschaft erhalten bleibt."
    „Das wird sie, egal, was geschehen wird, Nadja. Das verspreche ich euch beiden."
    „Sei vorsichtig", bat sie schwach lächelnd. „Solche Worte wiegen schwer unter Unsterblichen."
    Er lächelte zurück und streichelte ihre Haare. „Liebst du mich?"
    Sie legte den Kopf an seine Schulter. „Halt mich ganz fest", wisperte sie.
     
    *
     
    „Wohin bist du unterwegs, Mila?" erkundigte sich Gucky, als er die junge Frau zufällig traf. „Ich gehe gerade zu Bully auf einen kleinen Plausch, und wenn du Lust hast..."
    „Nein, danke, Gucky", sagte sie freundlich. „Aber ich bin im Augenblick nicht in Stimmung für eine Unterhaltung."
    Der Mausbiber blieb verdutzt stehen und betrachtete forschend ihr Gesicht. Es wäre ihm natürlich möglich gewesen, ihre Gedanken auszuspionieren, aber diese Verletzung der Freundschaft lag ihm bei ihr fern. „Was ist denn nur los mit euch, in letzter Zeit?" sagte er dann. „Nadja ist kaum anwesend, Alaska kann ich erst recht nicht finden..."
    Mila stutzte einen Moment. „Alaska?" fragte sie. Dann leuchteten in ihren Augen Erkenntnis auf. „Wie dumm bin ich gewesen", flüsterte sie und tippte sich mit dem Finger an die Stirn.
    Gucky machte fast einen Satz rückwärts, als sie unerwartet seine kleinen Hände packte und schüttelte. „Ich danke dir, Gucky!" Sie drückte ihm einen eiligen Kuß auf den pelzigen Nasenrücken und eilte davon.
    Gucky schüttelte noch den Kopf, als er in Reginald Bulls Kabine materialisierte.
    „Entschuldige, aber ich habe den Weg abgekürzt, bevor mir noch seltsamere Dinge passierten...", begründete er sein überfallartiges Erscheinen.
    „Ich habe dich erwartet. Aber was mag das nur gewesen sein, das dich derart außer Fassung bringen kann?" schmunzelte sein bester Freund.
    „Mila hat mir einen Kuß auf die Nase gedrückt...", antwortete der Ilt.
    Sein pfiffiges Gesicht drückte Freude und Erstaunen aus.
    Bulls Lächeln wurde breiter. „Sag nur, dir ist inzwischen aufgefallen, daß unsere Zwillinge erwachsen werden."
    „Ja... verstehst du denn, was hier vorgeht?"
    Der rothaarige Terraner lachte heiter. „Ich denke schon, mein pelziger Freund. In derartigen Dingen habe ich wohl mehr Erfahrung."
    „Würdest du mich an deiner Erfahrung teilhaben lassen?"
    „Um nichts in der Welt, Gucky! Komm, laß uns lieber einen trinken, ich habe dir extra ein Möhrenkonzentrat beschafft, das wir aufpeppen können. Unser Freund, der Cajun, dürfte auch jeden Moment vorbeikommen, und wir wollen ein wenig Hausmusik machen." Bull zwinkerte und zeigte eine Mundharmonika, die er wahrscheinlich aus seinem antiken Sammelsurium ausgegraben hatte. Eine bestimmte Anzahl von Lieblingsstücken führte er stets mit sich.
    „Aber...", versuchte der Mausbiber es nochmals, dann grinste er plötzlich. „Na schön. Hausmusik. Ich soll wohl dazu auf meinem berühmten Zahn pfeifen, wie? Ha!"
     
    *
     
    Nadja sah auf, als Mila durch den schmalen Zugang in die kleine Aussichtskanzel kam. Dies war immer noch ihr geheimer Platz, wenn sie allein bleiben wollte.
    Mila hockte sich auf die andere Seite, der Schwester gegenüber, und schaute ein paar Minuten schweigend auf die zugleich faszinierenden wie verwirrenden wallenden Farben und Formen des Überraums.
    „Ich habe mich heute lange mit Joseph unterhalten", begann sie schließlich. „In aller Freundschaft, weißt du. Er ist wirklich ein feinfühliger Mann, und er spürte wohl wie ich, daß unser Verhältnis in letzter Zeit in...
    eine andere Richtung lief. In

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