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1720 - Kommandant der Abruse

Titel: 1720 - Kommandant der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verschiebung der Molekülketten, aber eine Art Aufleuchten.
    „Da ist eine stärkere elektromagnetische Aufladung", meldete Paunaro.
    „An einem Punkt. Die Ladung ist nur sehr schwach, aber Cryzz müßte sie nachempfinden können."
    „Eine Markierung", brummte Myles Kantor vor sich hin, während er das Modell betrachtete.
    „Kann es sein, daß es eine Art - Plan ist?" fragte Nadja. „Ich meine, Kommandanten brauchen doch immer irgendwelche Pläne und Vorgaben, wenn sie in den Krieg ausgeschickt werden. Und um einen Krieg handelt es sich ja wohl bei dem Vorstoß der Abruse."
    „Vielleicht auch eine Orientierungshilfe bei den Einsätzen der Flotten, wo sich die jeweiligen Standorte befinden", schlug Mila vor.
    „Ein Lageplan oder eine Sternenkarte", setzte der Wissenschaftler diesen Gedanken fort. „Es fehlt nur die Schablone, um die Koordinaten zu berechnen und den eigenen Standort oder die Entfernung des Zielobjekts festzustellen. Kühn, aber es gefällt mir. Und es paßt irgendwie ins Bild."
    „Solange diese Struktur absolut unverändert bleibt", gab Alaska zu bedenken. „Alle unsere prächtigen Vermutungen stürzen wie ein Kartenhaus zusammen, wenn sich Verschiebungen ergeben."
    „Das glaube ich nicht", entgegnete Myles. „Dafür ist das Ding zu komplex. Das Gehirn selbst weist einfachere und keinesfalls fraktale Strukturen auf. Ich kann mir nicht vorstellen, daß etwas derart Kompliziertes willkürlich verändert werden kann, ohne irgendwelche Folgen auszulösen."
    „Aber aus welchem Grund sollten die Kommandanten, ich meine, jeder von ihnen, so ein Ding in seinem Kopf haben?" meldete sich Gucky aus dem Hintergrund. „Wir schleppen so was doch auch nicht mit uns herum, sondern lassen das die Schiffssysteme erledigen. Ist es sinnvoll, so große Schiffe mit einem auch für die Abruse ziemlichen Aufwand zu bauen, wenn sie dann nicht einmal zu einfachsten Anwendungen in der Lage sind?"
    „Damit sind wir wieder bei der Frage, wieso sich überhaupt vierzehn Kommandanten an Bord befinden", sagte Myles und zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es nicht, Gucky. Dieses Fraktalsystem kann eine Menge anderer Bedeutungen haben, aber vom einfachsten Gedankenweg her erscheint mir die Idee mit dem Plan durchaus logisch. Wir können es nicht beweisen, da nur Cryzz in der Lage ist, diese Struktur zu aktivieren."
    „Wir haben keine Möglichkeit, das Modell mit arresischen Systemen zu vergleichen, da wir keine Bezugspunkte haben", widersprach Gucky eisern.
    „Dann sag uns doch mal, wonach es für dich aussieht", forderte Nadja ihn auf.
    Nun hob der Ilt die Schultern. „Ich hab’ ja nicht gesagt, daß es nach was aussieht", sagte er grinsend. „Es könnte irgendein Plan sein, ebensogut aber etwas ganz anderes. Logisch erscheint mir alles und nichts."
    „Paunaro, hast du eine Idee, wie wir das herausfinden können?" fragte Alaska über Bordfunk.
    „Keine", lautete die Antwort. „Zu wenige Fakten bekannt, alles nur Vermutungen. Die Struktur besitzt keinerlei Emissionen."
    „Mir ist noch eine Idee gekommen", sagte Mila langsam. „Könnte es denn nicht eine Art Götzenbild sein, ein Abbild der Abruse, das zu bestimmten Zeiten, wenn sie Kontakt aufnehmen will, aktiviert wird und Instruktionen vermittelt?"
    Myles Kantor seufzte und fuhr sich mit allen zehn Fingern durchs Haar, bis es endgültig verwirrt war. So fühlte er sich auch.
    „Ich komme mir vor wie ein vierjähriges Kind, dem man ein drei Meter hohes Kristallgebilde vor die Nase setzt und es auffordert, das Ding mit seinen primitiven Bauklötzchen nachzubauen", stöhnte er. Er sah auf die Uhr. „Mittag. Ich brauche einen Kaffee. Machen wir eine Stunde Pause."
     
    *
     
    Mila Vandemar kam als erste zurück in die Zelle. Sie nutzte den Augenblick der Ruhe und des Alleinseins mit Cryzz, ging langsam um ihn herum und sah in ihn hinein. Inzwischen war sie in der Lage, ihren Parasinn bis zu einem gewissen Grad einzusetzen, auch wenn Nadja nicht nahe bei ihr war.
    Als ihr Blick dabei zufällig auf den Boden fiel, blieb sie stehen und bückte sich.
    Staub.
    Aber wo kam der Staub her? Der Raum wurde möglichst keimfrei gehalten, er war völlig isoliert von den anderen.
    Schmutzige Schuhe konnte keiner von ihnen haben, da sie sich ausschließlich auf dem Schiff bewegten.
    Der Staub lag auch nur an einer Stelle. Direkt unter Cryzz, der sich seit dem Morgen nicht bewegt hatte.
    Vorsichtig sammelte Mila den Staub auf und ging zur Steuerkonsole.
    Die Schiffssysteme

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