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1720 - Kommandant der Abruse

Titel: 1720 - Kommandant der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ergriffen sie und zogen sie hinein.
    „Einen Moment hatte ich Angst, daß du nicht da wärst", sagte sie.
    „Ich bin immer da", erwiderte er. „Du weißt, daß ich immer für dich da sein werde."
    Sie trat zurück, betrachtete ihn, wie schon so oft zuvor. Seine große, hagere Gestalt wirkte zerbrechlich, doch er verströmte eine starke Kraft.
    Diese Kraft lag auch in seinen dunklen Augen; sie überlagerte die Erinnerung an den jahrhundertelangen Schmerz, den er hatte erdulden müssen. Alaska Saedelaere.
    „Ich muß mit dir reden...", begann sie.
    „Später", sagte er.
    „Aber ich..."
    „Später", wiederholte Alaska Saedelaere. „Nicht jetzt, Nadja. Ich sehne mich nach dir, laß mich dich fühlen und dir nahe sein."
    Er küßte ihren Widerstand fort, sie schloß die Arme um ihn und vergaß die Welt.
    Aber das war nicht von Dauer, so sehr sie es sich auch wünschen mochte. Die Welt kehrte zurück, sie konnte nicht für immer ausgesperrt bleiben. Die Gedanken wurden drängender und mächtiger.
    Nadja stand auf; unruhig ging sie in dem halbdunklen Raum auf und ab.
    Schließlich blieb sie stehen und betrachtete seltsam verloren einen Punkt weit in der Ferne.
    Alaska beobachtete sie einige Zeit still, dann stellte er sich hinter sie, legte seine schmalen, sehnigen Hände auf ihre Schultern und zog sie an sich.
    „Nadja...", murmelte er, als besitze die Aussprache ihres Namens die Macht, sie festzuhalten. Dabei wußte er, daß sie ihm mehr und mehr entglitt. Vielleicht hatte er sie bereits in diesem Moment für immer verloren, doch er wollte es nicht wahrhaben - noch nicht. Selbst wenn der Augenblick, vor dem er Angst gehabt hatte, nun eingetreten sein mochte.
    Er wußte, daß er sich dieser Angst stellen mußte, aber er wollte es hinauszögern.
    Er spürte, daß sie zitterte, und legte leicht sein Gesicht in ihr Haar, verstärkte den sanften Druck seiner Hände. Seine eigene Angst war sofort vergessen. Was auch immer geschehen mochte, er mußte ihr helfen.
    „Alaska, ich muß es beenden", flüsterte sie.
    Einen Moment herrschte Stille.
    „Ich habe befürchtet, daß du das sagen würdest", sagte er dann leise.
    Als sie sich umdrehte, um in sein Gesicht zu sehen, brach ihr fast das Herz. Wenn sie geahnt hätte, was ihre Worte bei ihm bewirken würden, hätte sie vielleicht geschwiegen.
    „Ich habe keine Wahl", fuhr sie dennoch fort. Sie wich seinem Blick nach unten aus.
    „Warum, Nadja?" fragte er.
    Ihre Lippen zitterten. „Bitte, quäl mich nicht."
    „Du bist es, die sich selbst quält. Reden wir darüber. Bitte."
    Nadja nickte schließlich langsam. „Du bist unser Freund", begann sie. „Verstehst du? Unser bester Freund.
    Für mich und für Mila. Ich kann und will das nicht zerstören. Mila vertraut dir und liebt dich als Freund, als Vertrauten. Weil sie dich gleichzeitig mit mir auf dieselbe Weise kennengelernt hat, würde unsere...
    Verbindung diese Freundschaft zerstören. Es wäre anders, wenn ich dich erst jetzt kennengelernt hätte."
    „Hast du denn Angst, nicht sicher sein zu können?" fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte fast. „Nein. Es klingt merkwürdig, aber ich glaube, du würdest uns nie verwechseln."
    „Das ist richtig. Ich kann euch beide mühelos voneinander unterscheiden, auch wenn ihr euch vollkommen gleich kleidet. Du hast dunklere Augen als Mila, und deine Gesten sind ähnlich, aber dennoch unverwechselbar. Mila besitzt ein einzigartiges, faszinierendes Lächeln, denn sie hat ein lachendes und ein weinendes Auge."
    „Warst du denn nie im Schwanken?"
    „Auch das sagte ich dir schon: nein. Ihr seid für mich zwei völlig verschiedene Individuen, für so ähnlich ihr euch auch halten mögt."
    Nadja drehte den Kopf zur Seite und starrte ins Leere. „Das ist es nicht", sagte sie dann. „Aber wir können mit dieser Lüge nicht weitermachen, ich muß es Mila sagen. Und deshalb, weil ich das nicht mehr länger hinausschieben kann, muß ich es... vorher beenden. Alaska, bei der Freundschaft zwischen dir und Mila ist es einfach unmöglich, daß wir eine Partnerschaft eingehen. Du darfst nicht vergessen, daß wir uns nie trennen können. Mila kann ohne mich nicht leben. Daher muß ich mich für sie entscheiden, verstehst du?"
    Er nickte. „Aber wirst du dann ewig allein, ohne Partner leben wollen?" fragte er. „Vergiß nicht, du bist heute eine andere Nadja als vor zwei, drei Jahren."
    Nadja seufzte. „Ich denke, mehr als eine kleine Liebschaft hie und da wird kaum

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