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1730 - Das Schlangengrab

1730 - Das Schlangengrab

Titel: 1730 - Das Schlangengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war jemand, der knapp erzählen konnte, sich dabei auf das Wichtige beschränkte und das Unwichtige wegließ. Das tat er auch hier. Dennoch merkte ich, dass auch bei ihm Emotionen mitschwangen, als er von den beiden Killern mit den goldenen Gesichtern berichtete.
    »So, jetzt weißt du das, was auch mir bekannt ist.«
    »Ja«, bestätigte ich und streckte meine Beine aus. »Es dreht sich also im Prinzip alles um das Schlangengrab.«
    »Genau. Ich kenne den Grund nicht, und der Professor hat mir auch nichts gesagt. Er hat mich zumindest nicht direkt gewarnt, aber mit diesem goldenen Grab stimmt was nicht.«
    »Und du hast es nur als Foto gesehen?«
    »Ja, denn vor der Eröffnung soll es niemand zu Gesicht bekommen. Also kein Fremder. Auch mir war es nicht gestattet. Ich wundere mich überhaupt, dass ich einen Bericht über die Ausstellung schreiben sollte. Und das noch vor der Eröffnung. Ich glaube nicht, dass es etwas mit PR zu tun hat. Kann sein, dass er mich warnen wollte, ich rechne da mit allem.«
    »Wenn, Bill, dann war es eine indirekte Warnung. Und ich frage mich weiter, wovor er warnen wollte.«
    »Das kommt noch hinzu.«
    »Da bleiben nur die beiden Gestalten mit den goldenen Gesichtern, die sich dem Schlangengrab ja gut angepasst haben. Man kann es nicht als positiv ansehen, besonders nicht, weil die Göttin Kali erwähnt wurde. Und es war doch die Schlange, die angeblich zu ihr gehört hat. Oder habe ich das falsch verstanden?«
    »Nein, das hast du nicht. Die Schlange ist etwas Besonderes.«
    Ich zog meine Beine wieder an. »Und was hat unser Freund Mandra Korab gesagt?«
    Bill verzog sein Gesicht. »Nicht viel, ich würde sagen, zu wenig. Aber ich glaube fest daran, dass er eine Aufgabe gefunden hat. Er ist wieder im Kampf. Er muss etwas zurechtrücken. Er muss dieses Kunstwerk zurückbringen oder es zerstören. So genau weiß ich das auch nicht. Er hat sich nicht näher darüber ausgelassen. Wir wissen nur, dass dieses Schlangengrab Verehrer oder auch Beschützer hat, und das sind auch die beiden Typen mit den goldenen Gesichtern.«
    »Keine Masken?«
    »So ist es. Und sie wollen verhindern, dass etwas über dieses Kunstwerk an die Öffentlichkeit gelangt.«
    Ich begriff das nicht so recht und sagte: »Aber es wird doch eine Ausstellung eröffnet. Oder nicht?«
    »Ja. Wobei ich mich jetzt frage, ob das alles normal ablaufen wird. Ich habe da meine Zweifel.«
    Da Bill wieder nach seiner Wasserflasche griff, hatte ich Zeit, nachzudenken. Es war kein Spaß, was ich da gehört hatte. Wäre es harmlos gewesen, dann hätte Mandra Korab nicht eingreifen müssen. Aber er war da und wahrscheinlich war er der Einzige, der genauer Bescheid wusste, das Wissen aber für sich behalten hatte.
    »So sieht es aus, John.«
    »Gut. Oder nicht gut. Und wie geht es weiter?«
    »Das darfst du mich nicht fragen, ich weiß es nicht.«
    »Aber Mandra.«
    »Sicher!«, bestätigte Bill.
    »Und weißt du, wo wir ihn erreichen können?«
    Der Reporter lachte. »Ich habe keine Ahnung. Er wird in irgendeinem Hotel wohnen, aber davon gibt es viele in London. Allerdings hatte er nichts dagegen gehabt, dass ich dich einweihe. Ich denke, dass wir bald mit ihm zusammentreffen.«
    Ich nickte und sagte: »Ja, das ist die eine Seite.«
    »Und die andere?«
    »Bist du, Bill.«
    »Ha, wieso?«
    »Das ist ganz einfach. Mandra hat die beiden Helfer laufen lassen. Sie sind also frei. Und sie hatten vor, dich zu töten. Glaubst du, dass sie ihren Plan aufgegeben haben?«
    Bill Conolly saß nach diesen Worten erst mal still. Dann saugte er die Luft durch die Nase ein, und erst nach seinem Schnaufen gab er die Antwort.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich daran nicht gedacht. Ich habe nur nach vorn geschaut und nicht zurück. Aber du kannst recht haben. So schnell werden sie nicht aufgeben.«
    »Dann schwebst du in Gefahr.«
    Bill winkte ab. »So schlimm sehe ich das nicht. Gefahr hin – Gefahr her, das bin ich eigentlich immer.«
    Ich wechselte das Thema. »Weiß Sheila schon Bescheid?«
    Seine Augen weiteten sich. »Nein, auf keinen Fall. Sie weiß nichts. Das ist auch gut so.«
    Ich sah ihn zweifelnd an, und Bill fragte: »Was hast du?«
    »Nicht viel, aber das Wenige reicht aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Diener des Schlangengrabs nicht über dich informiert sind. Mandra hat dich auch gefunden. Deshalb würde ich an deiner Stelle vorsichtig sein und auch Sheila einweihen. Sie sind dir auf der Spur, Bill. Davon bin ich

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