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1730 - Das Schlangengrab

1730 - Das Schlangengrab

Titel: 1730 - Das Schlangengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinweg.
    Ein kurzer Bremsweg folgte, dann standen wir. Ich hatte Zeit genug gehabt, mir einen Plan zurechtzulegen. Dass der Fahrer nicht zwischendurch angehalten hatte, wunderte mich schon. Möglicherweise hatte er nichts davon mitbekommen, was sich hinter ihm auf der Ladefläche abgespielt hatte, und darauf wollte ich ihn auch jetzt nicht stoßen, sondern, wenn es eben ging, außer Gefecht setzen.
    Der Wagen stand kaum, da eilte ich bereits auf die offene Tür zu. Dann huschte ich ins Freie und suchte hinter der linken Seite des Wagens Deckung. Rechts würde der Fahrer aussteigen, was ich auch bald hörte.
    Die Tür wurde geöffnet. Dann wieder zugeschlagen. Danach vernahm ich die Stimme des Mannes, der mit sich selbst sprach, lauschte den Schrittechos, die sich auf das Heck zu bewegten und stellte mir vor, was passieren würde.
    Der Mann würde die Türen aufziehen und in den Wagen schauen. Er würde einen bewusstlosen Menschen vorfinden und sich wundern, wieso das passieren konnte.
    Ich musste meine Chance nutzen und bewegte mich lautlos auf das Heckteil zu. Die Breitseite des Transporters gab mir den nötigen Schutz, dann aber wurde es kritisch.
    Der Kerl sollte mich nicht zu schnell bemerken. Alles musste blitzartig ablaufen. Ich peilte um die Ecke und sah, wie er in den Laderaum klettern wollte. Er war wohl so überrascht, dass er mit sich selbst sprach und auch nicht daran dachte, dass etwas in seinem Rücken passieren könnte.
    Ich war mit einem langen Schritt direkt hinter ihm. Meinen rechten Arm hatte ich bereits erhoben. Ich sah die gebeugte Gestalt vor mir, richtete meinen Blick gegen den Rücken, sah mir das Ziel an und schlug zu.
    Im letzten Moment hatte der Mann etwas bemerkt. Er wollte herumfahren, doch es blieb beim Versuch.
    Der Lauf traf genau da, wo ich es wollte.
    Das Goldgesicht zuckte noch mal zusammen, dann erschlaffte der Körper. Er wäre zu Boden gerutscht, wenn ich ihn nicht aufgefangen hätte. Ich hielt ihn für einen Moment fest, hob ihn dann an und drückte ihn bäuchlings auf die Ladefläche. Ich schob ihn so weit hinein, dass ich die Tür zudrücken konnte.
    Abschließen konnte ich leider nicht, aber das war in diesem Moment nicht wichtig. Ich hatte andere Probleme, denn ich wusste, dass der Wagen nicht grundlos hierher an diesen einsamen Platz gefahren worden war. Hier gab es etwas zu finden. Ich würde nur suchen müssen.
    Zunächst blieb ich am Heck stehen und forschte nach, ob man meine Aktion beobachtet hatte. Das traf nicht zu, denn niemand näherte sich mir. Ich befand mich auf einem Hinterhof. Der Mann hätte auch nicht mehr weiterfahren können, denn einige Meter vor uns ragte eine Hauswand empor.
    Sie war nicht interessant für mich, sondern die dunkle Tür, die sich deutlich abmalte. Darüber und auch in der gleichen Höhe waren die Umrisse ebenfalls dunkler Fenster zu sehen.
    Bisher hatte das Glück auf meiner Seite gestanden. Ich hoffte, dass es auch weiterhin so blieb. Mein nächstes Ziel war die Tür.
    Die Klinke ließ sich drücken. Aber es passierte noch mehr, denn ich schaffte es, die Tür nach außen zu ziehen und schaute durch den entstandenen Spalt in die tiefe Dunkelheit innerhalb des Gebäudes.
    Sie störte mich nicht. Mit dem nächsten Schritt überwand ich die Schwelle und glitt hinein in die fremde dunkle Umgebung…
    ***
    Der Chef der Mordkommission saß mit Bill Conolly in seinem Wagen und hörte sich an, was der Reporter zu sagen hatte. Der Bericht wurde aufgenommen, dazu hatte der Reporter zuvor sein Okay gegeben.
    Der Beamte hieß Ken Gossip. Er war ein erfahrener Mann, der Bill zwar nicht kannte, doch mit seinen Freunden John Sinclair und Suko etwas anfangen konnte, zudem hatte er mit Suko gesprochen und wusste Bescheid, wer da vor ihm saß.
    Bill hatte ihm alles haarklein berichtet und für sich auch auf Notwehr plädiert, was der Officer akzeptiert hatte. Mit dem normalen Ablauf schien er keine Probleme zu haben, er hatte jedenfalls keine entsprechenden Fragen gestellt, doch er war interessiert daran, Hintergründe zu erfahren.
    »Sagen Sie mal, Mister Conolly, wie ist es möglich, dass Menschen mit dieser Goldfarbe im Gesicht herumlaufen? Sie fallen doch auf. Was könnte dahinterstecken?«
    Bill verzog die Lippen. Er sah den Mann mit den kurz geschnittenen blonden Haaren länger an als gewöhnlich und schüttelte dann nur den Kopf.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Dass ich nichts weiß. Aber mein Freund John Sinclair und ich müssen diesen Typen

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