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1731 - Der Zwitter

1731 - Der Zwitter

Titel: 1731 - Der Zwitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Scheibe genau im Blickfeld. Immer näher kam die Gestalt, und jetzt hätte Maxine eigentlich Details erkennen müssen.
    Das traf nicht so zu. Die Gestalt blieb, wie sie war. Schattenhaft.
    Noch immer konnte sich Maxine keinen Reim darauf machen. Sie konzentrierte sich auf das Gesicht, das auch vorhanden war, aber nicht mit dem eines normalen Menschen zu vergleichen war. Es war zwar heller als der übrige Körper, doch bei ihm fehlten die festen Formen. Sie wurde den Eindruck nicht los, dass die Züge oder auch das gesamte Gesicht in Bewegung waren, sodass die Umrisse verschwammen.
    Das ist kein Mensch! Das kann keiner sein! Das ist jemand, den ich – den man nicht beschreiben kann. Der aus einer anderen Welt oder Dimension seinen Weg hierher gefunden hat.
    Und er ging weiter. Wenn er die nächsten drei Schritte setzte, würde er gegen die Scheibe prallen.
    Es trat nicht ein. Der Unbekannte blieb stehen. Mitten in der Bewegung hatte er gestoppt. Die Tierärztin wusste nicht, was sie denken sollte. Sie stand einfach nur da und starrte den anderen an. Sie fühlte sich nicht fähig, einen oder mehrere Schritte zurückzugehen. Ein Bann hielt sie umfangen, und der ging von dem Fremden ohne menschliches Gesicht aus.
    Und dann bewegte er sich doch.
    Er ging einfach vor, was bei Maxine beinahe für ein Gelächter gesorgt hätte. Sie hielt sich zurück und wartete auf den nächsten Schritt, der den Mann bis an die Scheibe gebracht hätte, die ihm Widerstand bot.
    Es kam so. Aber es kam auch anders, denn die Gestalt kümmerte sich nicht um die Scheibe, was sie auch nicht musste, denn sie glitt einfach hindurch…
    ***
    Es war für Maxine Wells nicht zu glauben. Das überstieg ihren Verstand.
    Die Scheibe mit dem Sicherheitsglas war für sie vorhanden, nicht aber für den Unbekannten, der jetzt das Zimmer und ihre Nähe erreicht hatte, sie aber nicht berührte und sich trotzdem bemerkbar machte, denn Maxine spürte ihn, weil sie von vorn von einem kalten Hauch berührt wurde.
    Der Fremde hatte jetzt ihre Höhe erreicht. Er war so dicht bei ihr, dass sie ihn fast überdeutlich sah. Es gab den menschlichen Umriss, aber der war nicht fest. Man musste ihn als grau ansehen oder wie eine aus Nebel geformte Figur, wobei das Gesicht schon heller aussah, aber weder Augen, Nase noch Mund aufwies.
    Der geheimnisvolle Eindringling blieb stehen. Maxine sah ihn von der Seite her an, aber er drehte sich ihr zu, und so schaute sie wieder in sein Nebelgesicht.
    Einen Moment später hörte sie ihn sprechen.
    »Wo ist er?«
    Nein, es war für sie unmöglich, eine Antwort zu geben. Zu tief hatte sie der Schock getroffen. Sie hatte nicht damit gerechnet, von dieser Gestalt angesprochen zu werden, und das mit einer Stimme, die irgendwie künstlich klang.
    Die Tierärztin wunderte sich über sich selbst, dass sie in der Lage war, eine Antwort zu geben, die dem Eindringling nicht gefallen konnte.
    »Von wem sprichst du?«
    »Hör auf, mich verarschen zu wollen.«
    »Ich meine…«
    Er schlug zu. Und auch das war ein Phänomen. Maxine sah etwas auf sich zuhuschen, das wie ein Schatten wirkte, sich dann als eine andere Kraft herausstellte, denn sie wurde von etwas getroffen, das gewaltig war und sie quer durch das Zimmer trieb. Maxine versuchte noch, auf den Beinen zu bleiben, doch es gelang ihr nicht. Sie stieß gegen die Tischkante, räumte eine Vase mit Blumen von der Platte und fiel auf der anderen Seite des Möbels zu Boden.
    Dort blieb sie auf dem Rücken liegen. Vergessen war der Eindringling, Maxine hatte mit sich selbst genug zu tun. Der Schlag hatte sie voll am Kopf erwischt. Seltsamerweise verspürte sie keine Schmerzen, nur der Aufprall auf dem Boden hatte bei ihr einen Druck an den Schulterblättern hinterlassen und zudem ein leichtes Ziehen am Hinterkopf.
    Ansonsten war sie okay, worüber sie sich allerdings nicht lange freute, denn als sie versuchte, sich zur Seite zu drehen, da war ihr das nicht mehr möglich.
    Zuerst dachte sie, das läge an ihr selbst und dass sie sich nicht genügend Schwung gegeben hatte, doch beim zweiten Versuch wusste sie, dass man sie manipuliert hatte. Dieser Eindringling hatte sie bewegungsunfähig gemacht. Es gelang ihr nur, die Augen zu bewegen, alles andere war steif geworden.
    Dieses Wissen musste sie erst mal verkraften, was aber nicht einfach war und einen ersten Schauer der Panik in ihr hochsteigen ließ. Sie war wehrlos, und die andere Seite konnte mit ihr machen, was sie wollte.
    Es war nicht nur die

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