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1731 - Der Zwitter

1731 - Der Zwitter

Titel: 1731 - Der Zwitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dennoch hatte sie den Eindruck, dass irgendwo in der Nähe eine Bedrohung lauerte, die sich jeden Augenblick zeigen konnte.
    Sie dachte auch an den Kampf gegen den dämonischen Gnom, den sie mit Glück überstanden hatte, aber so leicht würde es ihr die Gegenseite nicht mehr machen.
    Wohin die beiden flogen, das war allein ihre Sache. Maxine vertraute Carlotta da voll und ganz, die seit ihrer Zeit bei ihr schon viel Durchblick und Routine bekommen hatte.
    Als sie nichts mehr sah, was ihr nicht geheuer vorkam, zog sie sich wieder in ihr Haus zurück, in dem sie jetzt allein war. Und das schien ihr nicht zu gefallen, denn ein weiterer Schauer durchrieselte sie. Allein war sie schutzlos, aber sie sagte sich, dass die andere Seite nicht unmittelbar etwas von ihr wollte, auch wenn dies ein schwacher Trost war.
    Oder hatte Kim ihnen nur etwas vorgespielt? Hatte er einfach nur weg wollen und deshalb zu diesem Trick gegriffen? Es war alles möglich in diesem Spiel, wo keiner die Karten so richtig kannte und Überraschungen vorprogrammiert waren.
    Maxine überlegte, was sie tun sollte. Es war ihr unmöglich, sich irgendwo hinzusetzen. Sie wollte das Haus durchwandern und sich auch in der Praxis umschauen.
    Zuerst das Haus, und sie wollte bei dem größten Raum anfangen.
    Es war das Wohnzimmer. Ein wirklich gemütliches Refugium, in dem man so wunderbar entspannen konnte, was für sie im Moment nicht infrage kam.
    Sie war allein, doch sie fühlte sich nicht so. Sie hatte mehr den Eindruck, beobachtet zu werden, obwohl kein Fremder zugegen war. Zögerlich betrat die Tierärztin das Wohnzimmer. Von der Tür aus sah sie die breite Scheibe mit der integrierten Glastür, durch die sie ins Freie treten konnte. Auf den Gedanken kam sie gar nicht, sie blickte nur nach draußen in die graue Dunkelheit, wo die Obstbäume auf dem Rasen standen und wie kleine Beschützer wirkten, was jedoch nicht zutraf. Niemand war in der Nähe, um sie zu beschützen.
    Warum starre ich in den Garten?, fragte sie sich. Da ist doch nichts, da kann nichts sein – oder?
    Doch, da war etwas!
    Maxine Wells zuckte zusammen, als sie das sah, was nicht in ihren Garten gehörte. Sie sah den regungslosen menschengroßen Schatten zwischen zwei Obstbäume stehen.
    Das kann nicht sein!, schoss es ihr durch den Kopf, das ist eine Täuschung, die ich im Grau der Dunkelheit erlebe. Ich – ich – bilde mir da etwas ein. Ich mache mich schon selbst verrückt…
    Sie wollte es sich einreden und schaffte es nicht. Die Konturen zwischen den Bäumen blieben bestehen, obwohl Maxine es nicht wahrhaben wollte.
    Um mehr zu sehen, musste sie näher an die Scheibe heran. Die Tierärztin hatte in der Vergangenheit sehr viel Unwahrscheinliches erlebt und war mit Mächten in Berührung gekommen, an die sie zuvor nicht mal gedacht hatte. Das hatte sie gut verkraftet. Sie war sogar gestärkt aus diesen Erlebnissen hervorgegangen, und sie hatte sich auf die Unterstützung des Vogelmädchens und auf John Sinclair verlassen können.
    Beide waren jetzt nicht da.
    Ihre Knie wurden weich, als sie den Rest der Strecke ging und vor dem Fenster stehen blieb. So nahe, dass ihr Atem gegen die Scheibe dampfte und sie beschlug.
    Sie trat zurück, jetzt war die Sicht besser. Und sie konzentrierte sich auf die Stelle zwischen den beiden Kirschbäumen, deren Früchte noch nicht richtig rot und süß waren.
    Das Bild blieb. Und es war kein Gebüsch, das ihr aufgefallen wäre. Es konnte nur ein Mensch sein, der ihr Haus beobachtete, wobei sie sicher war, dass der Unbekannte sie längst unter Kontrolle hielt.
    Sie wartete, versuchte, ihr Zittern in den Griff zu bekommen, was schwer genug war. Die Gedanken drehten sich wie verrückt in ihrem Kopf.
    Und plötzlich passierte es.
    Damit hatte Maxine gerechnet und wurde trotzdem davon überrascht. Die Gestalt bewegte sich. Es war nur ein kurzes Zusammenzucken, aber es war ein Anfang.
    Jetzt kam sie vor!
    Maxine sah jede Bewegung und sie spürte einen Druck in der Brust, der ihr den Atem nahm. Da war jemand gekommen, ein Fremder, aber dieser jemand wirkte plötzlich auf sie wie ein Gespenst, denn er ging zwar vor, doch das war kein normales Gehen. Er schien über den Boden zu schweben, und sie wusste nicht mal, ob sein Gewicht die Grashalme knickte.
    Diese Situation stufte sie als noch schlimmer ein als den Kampf mit dem dämonischen Gnom. Er war zum Greifen gewesen, dieses Wesen hier sah sie nicht so an.
    Es war nichts von ihm zu hören, und es behielt die

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