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1731 - Der Zwitter

1731 - Der Zwitter

Titel: 1731 - Der Zwitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Was hier an den Knochen klebte, sah braun und verbrannt aus. Es war einfach schlimm.
    Auch das linke Auge hatte seine Farbe verloren. Man konnte von einer dunklen Pupille sprechen, während die rechte normal war und wieder diesen gläsernen Ausdruck angenommen hatte.
    Noch immer hatten wir nicht herausgefunden, ob der Zwitter tot war oder noch lebte. Im Moment rührte er sich nicht. Er atmete auch nicht und gab keinen Laut von sich, aber in seinem normalen Auge erkannte ich, dass noch Leben in ihm sein musste.
    Suko tätschelte seine Wangen. Beim ersten Mal tat sich nichts, dann versuchte er es erneut – und hatte Erfolg, denn über die Lippen des Zwitters drang ein leises Stöhnen, und sein gesundes Auge zuckte. Er sah uns, vor allen Dingen mich, und jetzt befand sich mein Kreuz nicht weit von ihm entfernt.
    Es passierte nichts.
    Für mich war es der Beweis, dass mein Kreuz ganze Arbeit geleistet und den dämonischen Einfluss in ihm vertrieben hatte.
    Aber um welch einen Preis!
    Kim war für immer gezeichnet. Er wäre schon vorher aufgefallen, doch wenn er sich jetzt unter Menschen traute, würden viele vor ihm zurückzucken. Möglicherweise war ihm zu helfen, wenn er in eine Spezialklinik kam, wo Ärzte sich um sein Gesicht kümmerten, das wie verbrannt aussah.
    Auch Carlotta und Maxine hatten seine Reaktion gehört. Sie waren beide dicht an uns herangetreten und schauten über unsere Schultern auf den Zwitter.
    »Schafft er es?«, fragte Maxine.
    »Er hat es schon geschafft«, sagte ich. »Er lebt, aber er ist gezeichnet, und seine verbrannte Gesichtsseite wird ihn immer an seinen Vater erinnern.«
    Beide schauten sich die linke Seite an. Was sie dachten, sagten sie nicht, nur Carlotta sprach leise vor sich hin.
    »Wie geht es denn mit ihm weiter? Und was können wir für ihn tun?«
    »Ihn beschützen«, sagte Maxine.
    Suko und ich hielten uns mit Kommentaren zurück. Die Zukunft war uns einfach zu ungewiss.
    Ich sah, dass Kim immer mehr zu sich kam. Sein Oberkörper zuckte. Für uns ein Zeichen, dass er aufstehen wollte. Wir halfen ihm dabei, brachten ihn zunächst in eine sitzende Stellung und zogen ihn dann langsam auf die Beine.
    Zitternd blieb er stehen. Seine Blicke trafen jeden von uns, bis er fragte: »Was ist mit mir passiert?«
    Carlotta konnte nicht mehr an sich halten.
    »Du – du – bist keine gespaltene Persönlichkeit mehr. Du hast deinen dämonischen Teil verloren.« Ihre Augen leuchteten. »Du bist jetzt innerlich kein richtiger Zwitter mehr.«
    Kim reagierte nicht. Es war klar, dass er das Gehörte erst verkraften musste. Aber er musste gespürt haben, dass mit ihm etwas nicht stimmte, denn er hob seinen linken Arm an und berührte mit den Fingerspitzen seine verbrannte Gesichtsseite.
    Ein schwacher Laut drang aus seinem Mund. »Was ist das?«
    Carlotta fasste ihn an den Armen an. »Ganz ruhig, Kim. Du musst jetzt stark sein. Dein Vater hat die Macht über dich verloren, aber du hast auch dafür bezahlen müssen. Zum Glück ist das Böse aus dir hinausgetrieben worden.«
    Kim gab keine Antwort. Er suchte unsere Gesichter. Er schaute uns in die Augen, als wollte er eine Bestätigung bekommen, und den Gefallen taten wir ihm.
    Suko und ich nickten.
    Maxine aber war damit nicht zufrieden. Sie lächelte, als sie sagte: »Du musst dich jetzt an dein neues Leben gewöhnen. Du bist von deinem bösen Erbe befreit worden, auch wenn du einige Blessuren erlitten hast.«
    »Ich sehe schrecklich aus.«
    »Im Moment schon. Aber es muss nicht für immer sein, es gibt viele gute Ärzte, die an deinem Zustand etwas ändern können. Mehr kann ich dir im Moment nicht sagen.«
    Auch Kim wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er senkte den Kopf und ging zur Seite. An einer Seite im Zimmer hing ein kleiner Spiegel. Er war mehr zur Dekoration bestimmt, doch bei ihm erfüllte er einen anderen Zweck.
    Der Zwitter blieb davor stehen und schaute hinein. Er sah sich sein Gesicht sehr genau an. Und Sekunden später wandte er sich ab und brach in die Knie.
    Er weinte.
    Carlotta konnte das nicht mit ansehen, sie lief zu ihm, ging ebenfalls in die Knie und sprach tröstend auf ihn ein.
    »Ist es das gewesen?«, fragte uns die Tierärztin.
    Ich gab den Ball an sie zurück. »Das müsstest du besser wissen. Wir haben seine Eltern nicht gesehen.«
    Sie überlegte. »Die dämonische Seite ist ihm genommen worden. Wir können aufatmen, denn ich glaube nicht, dass die Mutter ihm etwas antut. Sie ist ein Engel oder hält sich

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