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1731 - Die Beaumortels

Titel: 1731 - Die Beaumortels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hoffen. Wir haben nur Neid und Mißgunst zu erwarten. So sind Menschen eben. Wir müssen uns selbst schützen. Und wir müssen auf die Stunde X, in der man gegen uns vorgehen ‘wird, vorbereitet sein."
    Alex hatte bereits konkrete Pläne für den Ernstfall. Ein paar Akzente waren bereits gesetzt worden. Weitere Aktionen mußten folgen.
     
    *
     
    Dr. Nero Salmaka bereute es längst, sich für die zweite Coma-Expedition beworben zu haben.
    Für einen Hundertzwanzigjährigen waren solche Abenteuer nichts mehr.
    Dabei konnte er sich über Streß eigentlich nicht beklagen. Eher das Gegenteil war der Fall: Langeweile war sein größtes Problem. Wie bei den meisten, sonst würden sie nicht auf solche absurden Ideen kommen wie das Armdrücken zwischen einem Terraner und einem Ertruser. So etwas konnte nicht gutgehen. Salmaka konnte darüber nur den Kopf schütteln.
    Er hatte sich seine zweite Lebenshälfte eigentlich anders vorgestellt.
    Was würde er geben, könnte er jetzt in seiner Parzelle auf dem Mars sein, dort Gemüse anbauen und Blumen züchten. Davon träumte er schon lange, und darum hatte er einiges investiert, um dieses Stück Land aus dem neuen Planetenforming-Projekt zu erstehen.
    Aber daraus würde sowieso nichts werden. Wie man aus dem Solsystem hörte, war der Mars durch abrusische Kristalle unbewohnbar geworden und bedrohte mit seiner Todesstrahlung sogar die Erde.
    Und wenn den Ayindi keine Lösung des Problems einfiel, dann würde man in der Folge das gesamte Solsystem aufgeben müssen. So gesehen war es eigentlich gar nicht erstrebenswert, sich in die Heimatgalaxis zu wünschen.
    Salmaka blickte auf die Uhr. Er erwartete einen Patienten, das Opfer des Ertruser-Ulks.
    Das war schon eine komische Sache. Arlo Rutan, der zweite Beteiligte, hatte sich selbst beschuldigt, einem seiner Leute namens Paul „Bebe" Conte beim Kraftmessen den Arm gebrochen zu haben. Der Betroffene hatte, als Salmaka ihn anrief und zur Untersuchung bestellte, behauptet, daß Arlo sich alles nur einbilde. Sein Arm sei völlig in Ordnung.
    „Davon muß ich mich selbst überzeugen", hatte Salmaka erwidert.
    „Wenn du nicht freiwillig kommst, dann muß, ich dich vorführen lassen."
    „Verdammte Bürokratie. Okay, ich komme vorbei, Doc."
    Salmaka war gespannt, was hinter den widersprüchlichen Aussagen der Betroffenen steckte. Er hatte sich noch einmal mit Arlo Rutan in Verbindung gesetzt. Dieser hatte Stein und Bein geschworen, daß Bebes Unterarm in einem „unnatürlichen Winkel" abgestanden hätte.
    Eine Täuschung hielt er für völlig ausgeschlossen. Bebe hätte ihn schon hypnotisieren oder was in der Art müssen, um ihn mit der Illusion eines gebrochenen Arms zu schockieren.
    Salmaka hatte daraufhin Paul Contes Personalakte eingesehen. Als er feststellte, daß er zu den Beausoleils von der TYRONA gehörte, hatte er das Log von dessen SERUN angefordert. Er war aber noch nicht dazu gekommen, es zu überprüfen. Irgend etwas war an dieser Sache faul.
    Es läutete, dann trat Paul Conte ein. Er war ein Bär von einem Mann, dessen rundliches, rosafarbenes Babygesicht in totalem Kontrast zu seiner übrigen Erscheinung stand. Salmaka mußte unwillkürlich schmunzeln, weil er den Spitznamen „Bebe" überaus treffend fand.
    „Sieht so ein gebrochener Arm aus, Doc?" sagte Paul Conte nach der Begrüßung und hob die Rechte, die in keiner Weise irgendwie „unnatürlich abgewinkelt" war.
    „In der Tat - nein", sagte Salmaka zustimmend. „Aber ich muß den Arm scannen. Mach ihn frei und lege ihn dann in dieses Feld. Es tut nicht weh."
    Paul Conte reagierte nicht auf den Scherz.
    „Hast du an dir schon einmal Anzeichen von übernatürlichen Fähigkeiten festgestellt?" erkundigte sich Salmaka, während er den Scanner bediente und Contes Arm in ein blaues, undurchsichtiges Feld hüllte.
    Das hätte nicht so geschehen müssen. Salmaka wollte aber ohne Contes Einverständnis und ohne dessen Wissen eine kleine Zellprobe von ihm nehmen. Conte würde gar nichts davon merken.
    „Wie kommst du darauf, Doc?" fragte Conte mißtrauisch und spannte sich an.
    „Locker bleiben", verlangte Salmaka. „Das ist nicht ernst gemeint.
    Aber wenn Arlo Rutan zu sehen glaubte, daß dein Arm gebrochen war, hätte es ja sein können, daß du ihm das lediglich mit deiner Geisteskraft vorgaukeltest." Er lachte kurz.
    „Ach so", sagte Conte erleichtert. Er machte einen leicht einfältigen Eindruck und wirkte überhaupt etwas schwer von Begriff.
    Dabei

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