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1735 - Haus der Verfluchten

1735 - Haus der Verfluchten

Titel: 1735 - Haus der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. »Ganz nah?«
    Ich erhielt keine Antwort und schaute nur zu, wie er den Kopf bewegte. Mal nach links, dann wieder nach rechts, und ich hörte die Stimme meines Freundes.
    »John ich spüre sie auch.«
    »Und wie?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Da ist eine gewisse Kälte um mich herum.«
    Ich glaubte ihm, obwohl ich davon nichts spürte. Aber ich war nicht Bill, denn ich trug etwas bei mir, was die Verfluchten möglicherweise abhielt.
    Das war mein Kreuz. Es bildete bei mir so etwas wie einen Schutzschild. Jetzt war ich gespannt darauf, ob es mir gelang, sie zu vertreiben. Ich wollte nicht, dass sie Gary Ross holten. Deshalb ging ich zu ihm und stellte mich neben ihn.
    »Was wollen Sie?«, fuhr er mich an.
    »Keine Angst. Nichts Böses. Ich möchte Sie nur schützen und dafür sorgen, dass Sie nicht in die Klauen einer anderen Macht geraten.«
    »Ich gehöre zu ihnen. Ich bin ein Verfluchter. Ich habe getan, was sie wollten.«
    Ja, das hatte er. Seine eigene Frau hatte er umgebracht. Und doch wollte ich nicht, dass er vollends in diesen mörderischen Strudel geriet.
    Ich sah, dass Bill zur Seite glitt und sich dabei bewegte, als wolle er jemandem ausweichen. Dabei gab er seinen Kommentar ab. »Sie sind noch immer in der Nähe, John, ich höre sie flüstern.«
    »Und was sagen sie?«
    Jetzt musste er lachen. »Sie haben Probleme, und ich denke, dass du das Problem bist.«
    Konnte ich mir vorstellen. Denn ich besaß das Kreuz. Zu nahe würden sie nicht an mich herankommen können. Aber ich an sie, und von Bill wollte ich wissen, wo sie sich ungefähr aufhielten.
    »Eigentlich überall. Ihr Flüstern höre ich von allen Seiten. Ich denke, man muss etwas tun.«
    Der Meinung war ich auch. Leider nicht allein. In den vergangenen Sekunden hatte ich nicht auf Gary Ross geachtet. Der hatte Zeit genug gehabt, um sich einen Plan zurechtzulegen. Und den führte er urplötzlich aus.
    »Ich bin hier!«, schrie er und riss seine Arme hoch. »Jetzt will ich zu euch! Nehmt mich...«
    Er blieb nicht stehen, sondern lief sofort mit schnellen Schritten auf die Tür zu.
    Genau in dem Moment startete auch ich. Auf keinen Fall wollte ich Gary Ross den Verfluchten überlassen...
    ***
    Benny Ross hatte seinen Schock überstanden. Er hatte auch mitbekommen, dass Johnny ein Telefongespräch geführt hatte, und wollte wissen, mit wem.
    »Mit John Sinclair.«
    Benny erschrak. Er richtete sich jetzt auf. »Aber der befindet sich noch im Haus.«
    »Das stimmt.«
    »Und was sagt er?«
    Johnny überlegte sich die Antwort. »Ich habe ihn vor den Unsichtbaren gewarnt.« Er erwartete, dass Benny etwas sagte, was er nicht tat. Er blieb stehen, wippte gegen den Drahtzaun und hatte sich dann gefangen.
    »Dann war es doch keine Täuschung.«
    »Was meinst du?«
    »Dass ich sie gespürt, aber nicht gesehen habe. Verstehst du das?«
    »Klar.«
    Benny schwankte leicht und stöhnte dabei. »Ich habe mir gewünscht, dass es nicht wahr ist. Aber jetzt...« Er zog die Nase hoch. »Dann ist auch meine Mutter tot...«
    Johnny antwortete nicht. Sein Blick jedoch sprach Bände, das stellte auch Benny fest. Er hielt es nicht mehr aus. Er schüttelte heftig den Kopf und rief: »Ich muss hier weg! Ich muss zu meinem Vater. Ich muss ihn warnen. Egal, was er getan hat. Er ist immer noch mein Vater, verstehst du?«, schrie er Johnny an.
    »Ja, das verstehe ich. Aber wir sollten trotzdem aufpassen und vorsichtig sein.«
    »Nein, nicht mehr!« Bennys tränennasses Gesicht wurde zu einer Grimasse. Dann warf er sich herum, weil er den Zaun für seine Aktion vor sich haben wollte.
    Johnny ahnte sein Vorhaben. Er wollte den Freund noch zurückhalten, doch es war zu spät, denn wie eine Katze war Benny am Zaun in die Höhe geklettert und schwang sich bereits darüber hinweg auf die andere Seite...
    ***
    Ich sah zwar Gary Ross, aber ich sah die Verfluchten nicht. Trotzdem wusste ich, wo sie waren. Sie hielten sich in seiner Nähe auf. Er spürte sie, was auch mir bald gelingen musste, denn das Kreuz würde mir eine genauere Auskunft geben.
    Ein langer Satz brachte mich nach vorn, und dann glaubte ich, woanders zu sein. Ich hatte eine unsichtbare Grenze überwunden. Das Kreuz gab seine Strahlen ab, obwohl ich es nicht aktiviert hatte. Aber diese Strahlen hatten diesmal nicht die normale Kraft und Energie. Sie waren schwächer, aber sie reichten aus, um so etwas wie eine Insel zu bilden und auch einen Schutz, der mich umgab.
    Ich fühlte mich plötzlich als Mittelpunkt. Um

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