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1735 - Haus der Verfluchten

1735 - Haus der Verfluchten

Titel: 1735 - Haus der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wir werden ihn nicht aus dem Haus schaffen und ihn gefesselt in den Rover setzen. Wir machen etwas ganz anderes.«
    »Ja, wir warten.«
    »Genau. Ross wartet, wir warten, und ich will sehen, auf was er so scharf ist. Ich kann mir vorstellen, dass er darauf lauert, abgeholt zu werden.«
    »Könnte ich unterschreiben.«
    »Dann lassen wir ihn in Ruhe.«
    Keiner von uns wusste, wie lange die Wartezeit dauern würde, aber dann bekamen wir von Gary Ross das Signal. Erst drehte er sich um. Dann starrte er uns an und nickte.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Sie sind unterwegs.«
    »Aha. Und wer?«
    »Die Verfluchten...«
    ***
    Johnny Conolly und auch Benny wollten nicht mehr inaktiv bleiben. Zumindest wollten sie erkennen können, was sich im Haus abspielte. Dazu mussten sie näher an das Haus herangehen. Es gab niemanden, der sie beobachtete, und sie blieben stehen, nachdem sie den Zaun erreicht hatten.
    Dahinter breitete sich der kleine Garten aus. Auch das Haus war zu sehen. Licht schimmerte im Fenster des Wohnzimmers. Sie entdeckten auch die Umrisse der Personen. Es roch nicht nach Gewalt. Johnny war irgendwie froh, nur die Lebenden zu sehen und nicht die Tote, die Bennys Mutter war.
    Sein Kumpel stand neben ihm. Nichts bewegte sich in seinem Gesicht. Die Hände hatte er um den Draht geklammert, doch in seinen Augen schimmerte es feucht.
    Johnny konnte sich denken, an wen er dachte. Fragen stellte er keine. Wenn jemand redete, dann sollte Benny es sein.
    »Ich sehe meinen Dad«, flüsterte er. »Einen verdammten Killer. Ja, er hat sie getötet...«
    »Bist du dir denn wirklich sicher?«
    »Ja.« Es hörte sich an wie ein Knirschen. »Das bin ich mir. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Dann ist es gut.«
    Sie warteten weiter. Johnny wusste genau, wie es weitergehen würde. Wenn es eine Leiche gegeben hatte, musste sie abgeholt werden, und er konnte sich vorstellen, dass dies bald der Fall sein würde.
    »Ich weiß nicht, ob es richtig ist«, sagte Benny mit einer sehr leisen Stimme.
    »Was meinst du damit?«
    »Ob ich mal versuchen soll, mit meinem Vater zu reden.« Es war ein Satz, mit dem Johnny nicht gerechnet hatte. Er gab keine Antwort, weil er nicht wusste, welche Worte wohl passend waren.
    »Warum hat er das getan, Johnny?«
    »Keine Ahnung.«
    Die nächste Frage folgte. »Warum ist er verschwunden? Vor dieser Tat? Plötzlich war er weg. Keiner von uns wusste, wohin er gegangen ist. Er war irgendwo. Meine Mutter hat sich wahnsinnige Sorgen gemacht. Und ich auch. Jetzt ist er wieder da. Einfach so. Als wäre nichts passiert, und dann hat er meine Mutter umgebracht. Da passt doch nichts zusammen. Die beiden haben sich immer gut verstanden. Warum plötzlich diese grausame Veränderung?«
    »Kann ich dir nicht sagen.«
    Benny stöhnte. »Dabei hatten sie nie einen großen Streit. Da flogen keine Fetzen, und jetzt...« Er schüttelte den Kopf, drückte seine Stirn gegen den Draht und weinte.
    Johnny wusste nicht, wie er ihn trösten sollte. In seinem Kopf herrschte ein großes Durcheinander. Er versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, was ihm schwerfiel. Er schaffte es trotzdem und fragte sich, warum noch niemand gekommen war, um die Leiche abzuholen. Dafür musste John Sinclair seine Gründe haben, die Johnny gern erfahren hätte.
    Er warf Benny einen knappen Blick zu. Sein Kumpel war noch immer nicht ansprechbar. Er stand auf der Stelle und drückte seine Stirn gegen den Draht. Er hatte einen zweiten Schock erlitten. Johnny wollte ihn nicht weiter ansprechen.
    Aber er dachte darüber nach, ob er den Zaun überklettern sollte, um näher an das Haus heranzukommen. Vielleicht einen Blick durch das Fenster werfen, um die Bestätigung zu bekommen, dass Mrs Ross nicht mehr lebte.
    Er entschied sich gegen diesen Gedanken, weil er Benny in diesem Zustand nicht allein lassen wollte. Wenn er jemanden brauchte, mit dem er reden wollte, wollte Johnny zur Stelle sein.
    Und dann rieselte plötzlich etwas über seinen Rücken wie ein kühler Schauer.
    Für Johnny war diese Veränderung so etwas wie ein Alarmsignal. Er konnte sich nicht erklären, woher dieses Gefühl so plötzlich gekommen war. Jedenfalls war es vorhanden, er hatte es sich nicht eingebildet.
    Nichts hatte sich in seiner Umgebung verändert. Johnny drehte sich um. Er schaute jetzt zu den Häusern mit der Durchfahrt hin, als wollte er eine Gefahr entdecken.
    Da war nichts!
    Oder doch?
    In den folgenden Sekunden war Johnny sich nicht mehr sicher. Es

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