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1735 - Haus der Verfluchten

1735 - Haus der Verfluchten

Titel: 1735 - Haus der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bin verflucht«, flüsterte er. »Ich gehöre zu ihnen. Sie haben mich holen wollen und...«
    »Warum sind Sie noch normal?«, fragte ich. »Warum erleben wir Sie nicht als Geist? Sie gehören doch dazu.«
    Sein Blick wurde böse. »Ja, das stimmt. Nur noch nicht ganz. Ich soll erst so werden wie sie. Ich habe meine Prüfung bestanden. Sie sind gekommen, um sich zu überzeugen. Sie müssten eigentlich zufrieden sein. Ich gehe davon aus, und jetzt bin ich bereit für sie.«
    »Das sollen Sie auch«, erklärte ich. »Aber nicht allein. Sie werden uns begleiten.« Ich nickte ihm zu. »Und Sie werden uns zum Haus der Verfluchten führen.«
    »Gerne«, erwiderte er leise, »sehr gerne...« Seine Augen leuchteten dabei, und ich dachte daran, dass in seinen Ärmeln ein gefährlicher Joker steckte.
    Der Besuch im Haus der Verfluchten würde kein Spaß werden. Ich fragte auch nicht nach, warum es diesen Namen bekommen hatte. Wichtig war, dass wir es so schnell wie möglich erreichten und unsere Konsequenzen zogen...
    ***
    Der ist verrückt!, dachte Johnny. Das kann er doch nicht machen, das ist Wahnsinn!
    Benny wollte seinen Vater warnen, aber dieser Vater war nicht mehr normal. Er war ein Killer und er stand auf der anderen Seite.
    Es war verrückt, und Johnny wusste, dass sich Benny durch Rufen nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen würde. Deshalb gab es nur die Möglichkeit der Verfolgung.
    Und so kletterte auch Johnny am Maschendrahtzaun in die Höhe.
    Es war kein leichtes Unterfangen, denn der Zaun bog sich nach innen, und Johnny hatte das Gefühl, im Zeitlupentempo zu fallen.
    Es ging alles glatt. Er kam gut auf. Hinter ihm bog sich der Zaun wieder in seine alte Stellung. Johnny stand im Garten. Er blickte nach vorn, weil er sehen wollte, wohin sein Kumpel lief. Bennys Ziel war das Haus, das er eigentlich längst hätte erreichen müssen. Das war nicht der Fall. Er stand einige Meter vor Johnny und drehte ihm den Rücken zu. Sein Blick war auf die Rückseite des Hauses gerichtet, wo das Fenster erleuchtet war, das ihm den Blick ins Innere gestattete.
    Was sich dort genau abspielte, war nicht zu sehen. Die Entfernung war zu groß.
    Heftig atmend blieb Johnny neben seinem Freund stehen.
    »Hast du noch alle Tassen im Schrank? Du kannst doch nicht einfach loslaufen! Weißt du überhaupt, mit wem du dich da anlegen willst?«
    »Ich finde es heraus. Ich muss zu meinem Vater, ich muss wissen, was passiert ist. Sie sind da. Er hat Besuch bekommen. Ich spüre sie auch jetzt.«
    »Wen?«
    Benny riss den Mund auf. Die Geste sagte Johnny, dass es bereits zu spät war.
    Er hatte recht.
    Plötzlich waren sie da. Und sie waren wie ein Sturmwind über sie gekommen. Wehren hatten sie sich nicht können. Sie sahen nichts, fühlten sich aber von Feinden umgeben, und plötzlich war der Platz um sie herum eng geworden.
    Johnny Conolly hörte Benny sprechen. Er hielt sich in seiner Nähe auf, aber seine Stimme klang dünn. Wie bei einem Menschen, der aus weiter Entfernung spricht.
    »Wir können nichts tun. Sie haben uns. Sie – sie nehmen uns mit...«
    Und das spürte auch Johnny, denn plötzlich war nicht mehr die Welt um ihn, die er kannte. Er wusste gar nichts mehr. Er hatte nur das Gefühl, sich aufzulösen. Um ihn herum zeigten sich blasse Fratzen, die bald wieder verschwanden.
    Und er?
    Nichts mehr. Es war vorbei. Seine Gedanken waren ausgeschaltet. Er hörte und fühlte nichts mehr. Es war nur noch eine Leere vorhanden, die ihn verschluckte...
    ***
    Aber sie ging vorbei, und Johnny lag jetzt wieder in einer normalen Umgebung, die er als normal ansah, obwohl er sie nicht kannte. Er war trotzdem froh, wieder etwas Normales zu sehen, denn er hielt die Augen offen und schaute in die Höhe. Er sah keinen Himmel über sich, sondern eine Decke. Sie war glatt und wurde durch Holzbalken verstärkt.
    Johnny war klar, dass er in einem Zimmer lag. Nur wusste er nicht, zu welchem Haus dieses Zimmer gehörte. Aber wo stand dieses Gebäude, und wer hatte ihn hergeschafft?
    Es waren Fragen, auf die er keine Antwort wusste.
    Noch lag er auf dem Rücken. Er war nicht gefesselt. Schon mal ein Vorteil. Nur der Boden war sehr hart, und als Johnny seine Hände bewegte und mit den Fingern über den Boden tastete, da spürte er raue Holzbohlen.
    Johnny Conolly richtete sich auf und blieb in einer sitzenden Position.
    Er stellte fest, dass er in einem recht großen Zimmer lag, das allerdings leer war. Es gab kein einziges Möbelstück, und auch von

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