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1736 - Die Zombie-Bar

1736 - Die Zombie-Bar

Titel: 1736 - Die Zombie-Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auftauchte und die Öffnung ausfüllte.
    Es war der Kopf der Schlange. Deutlich zeichnete sich das Maul ab. Geschlossen war es nicht. Es stand so weit auf, dass die dünne und gespaltete Zunge hervorzüngelte.
    »Das wird dir nichts mehr nutzen, Tabea. Deine Zeit ist abgelaufen, ich weiß es.«
    Die schwarzhaarige Frau konnte keine Antwort geben, weil ihr Mund zu voll war. Sie gab sie trotzdem mit ihren Augen, es war ein Blick, der keine Gnade kannte.
    Ada wollte nichts mehr sehen und schloss die Augen. Sie wusste, dass der Tod nach ihr griff, und er tat es in Form der Schlange, die sich weiter aus dem Mund geschoben hatte.
    Dann biss sie zu!
    Ada spürte den Schmerz an ihren Lippen. Sie zuckte noch mal, ließ die Augen jedoch geschlossen. In den folgenden Sekunden erlebte sie die Wirkung des Gifts, das durch ihre Adern schoss. Das Blut schien sich verdickt zu haben. Sie bekam keine Luft mehr, und Todesangst schoss in ihr hoch.
    Tabea hielt sie fest. Sie beobachtete Ada, wobei sich die Schlange wieder zurück in ihren Mund zog.
    Sie war kaum verschwunden, da erschlaffte der Körper der alten Frau.
    Ada war tot.
    Tabea nickte. Sie ließ den Körper los, der nicht mehr reagierte. Er war starr geworden und rutschte über die Tischkante nach vorn. Er wäre gefallen, doch Tabea stützte ihn ab. Sie wollte ihn aus der Küche haben und entsorgen. Noch hatte sie Zeit, denn die anderen Frauen schliefen noch.
    Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie einen Fehler begangen hatte. Ein Knurren drang aus ihrem geschlossenen Mund, ihr Blick wurde wütend, sie schnaufte.
    Ich hätte Ada fragen sollen, wo sich Orlanda aufhält. Das hatte sie nicht getan, was schon ärgerlich war. Aber sie gab die Hoffnung nicht auf, denn sie war eine Meisterin auf einem Gebiet, das sich Voodoo nannte. Und das ließ ihr alle Chancen offen...
    ***
    Orlanda hatte es geschafft. Sie war genau dort gelandet, wo sie es mit Ada abgesprochen hatte. In der Gartenanlage in der Nähe des Kanals, wo die Lauben oder kleinen Häuser der Pächter standen, die eigentlich um diese Jahreszeit alle belegt waren, doch der Regen hatte dafür gesorgt, dass viele von ihnen in ihren Wohnungen geblieben waren, wo sie sich besser aufgehoben fühlten.
    Sie genoss die Feuchtigkeit, die sich zu einem Dunst verdichtet hatte, der so etwas wie ein Schutz für sie war. Die Gartenanlage hatte sie betreten und war nun auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf, der unbewohnt aussah.
    Sie schlich an den Rückseiten der Parzellen entlang, immer darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden. Es waren schon einige Menschen in der Nähe. Hin und wieder hörte sie Stimmen.
    Als sie an einem großen Komposthaufen vorbei geschlichen war, sah sie die kleine Laube vor sich. Die Wände bestanden aus braunen Holzbohlen, auf denen die Natur einen grünlichen Film hinterlassen hatte.
    An der Rückseite des kleinen Hauses hielt sie an. Direkt vor ihr befand sich ein Fenster. Es war quadratisch und klein und hatte eine Scheibe, die nicht verdreckt war, sodass Orlanda ins Innere schauen konnte.
    Leer! Es sah auch nicht so aus, als hätte dort jemand in den letzten Tagen übernachtet. Dieses Haus war für sie das ideale Versteck.
    Sie musste nur noch hineinkommen. Die Eingangstür lag an der Seite. Sie war schmal und recht leicht. Orlanda fasste zu, fand die Tür verschlossen, aber das war für die Frau kein Problem. Sie schaffte es durch eine Kraftanwendung, sie aus dem Verbund zu reißen.
    Dann huschte sie hinein. Der Raum war klein.
    Es gab zwei Liegen, einen Tisch, Stühle, einen Schrank, der Orlanda jedoch nicht interessierte. Sie wollte nur warten und hoffentlich hören, was Ada erreicht hatte.
    Die alte Frau war ihre Verbündete. Auch sie hasste das Leben, das sie seit einiger Zeit führte. Sie wollte ebenfalls raus.
    Bisher war alles gut verlaufen. Kein Grund für Orlanda zu jubilieren. Sie kannte Tabea und sie wusste auch, dass diese Frau nicht aufgab. Die anderen Frauen waren für sie so etwas wie Leibeigene. Sie hielt sich ihre Zombies, obwohl sie selbst nicht besser war. Aber das machte ihr nichts aus.
    Einen Teil des Absprungs hatte sie schon geschafft. Ein weiterer würde folgen. Hinzu kam, dass sie nicht mehr allein auf weiter Flur stehen würde. Ada hatte ihr Hilfe versprochen, und darauf zählte Orlanda.
    Ada würde sich melden. Sie hatte keine genaue Zeit angeben können, was auch nicht nötig war. Es reichte Orlanda aus, dass sie von der ersten Hälfte des Vormittags geredet hatte.
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