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1738 - Der alte Raunach

Titel: 1738 - Der alte Raunach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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inzwischen einige Brocken gelernt."
    „Das bedeutet aber, daß wir für sie nicht der Inbegriff der unbelehrbaren Verbrecher sind", meinte Bull.
    „Sie interessieren sich für uns und machen sich wenigstens ein paar Gedanken."
    Perry Rhodan lehnte sich zurück.
    „Wahrscheinlich sind sie in ihrer Politik gar nicht so weit von uns entfernt", murmelte er nachdenklich. „Ich meine speziell diese Oberhoheit der Damurial. Die Gish-Vatachh selbst haben eine völlig andere Lebenskultur, die sie mit niemandem teilen. Aber die Theans regieren möglicherweise wie wir: mit Intrigen, der Suche nach persönlichen Vorteilen und so weiter.
    Möglicherweise ist Pi-Poul deshalb so gesprächsbereit, weil er sich davon einen Vorteil den anderen Theans gegenüber erhofft. Und damit könnte ich ihn packen."
    „Du mußt ihn besser kennenlernen, um das beurteilen zu können", warnte Bull. „Wir wissen nichts über die Raunach."
    „Wir werden sehen", sagte Rhodan abschließend. „In ein paar Tagen wissen wir hoffentlich mehr."
     
    8.
     
    CIMARRON Pi-Poul Thean erzählte niemandem von seinen Träumen.
    Der Mann, der sich Perry Rhodan nannte, der Anführer der Tabuverbrecher, hatte von Ehrlichkeit gesprochen.
    Aber Pi-Poul hatte nicht ganz die Wahrheit gesagt, als er von seiner freiwilligen Aufgabe wegen der möglichen Übernahme dieses Schiffs sprach.
    Beim vorletzten Funkkontakt, auf Lacivar, hatte dieser Rhodan von der Fünfzig-Tage-Frist gesprochen, die alle Wesen der einen Seite auf der jeweils anderen Seite nur hatten.
    Und da hatte Pi-Poul schlagartig wieder die grauenhaften Bilder seines Alptraums vor Augen gesehen, als sich seine Untergebenen der Reihe nach aufgelöst hatten. Dag-Rorn zuletzt, der noch ein paar Worte gesprochen hatte...
    Der alte Thean konnte diese Bilder nicht zurückdrängen. Ebensowenig wie er die Ahnung der drohenden Gefahr hatte zurückdrängen können, als er aus dem Traum erwacht war.
    Er wußte, daß der Fremde die Wahrheit sprach.
    Es gab keinen Beweis, keinen logischen Grund dafür. Rational konnte es überhaupt nicht erklärt werden.
    Nur mit dem Gefühl. Mit dem sicheren Gefühl des nahenden Todes. Pi-Poul erinnerte sich nur zu deutlich an das Ziehen in seinen Knochen, die Schmerzen in seinen Gelenken, den zunehmenden Druck in seinem Kopf.
    AU das verschwand allmählich, seitdem er wieder im Parresum weilte.
    Das waren keine Alterserscheinungen gewesen, sondern der allmähliche Verfall. Der Beginn des Sterbens.
    Er vertraute dem Fremden deshalb nicht. Aber er mußte die rettende Hand ergreifen, die sich nach ihm ausstreckte. Als Perry Rhodan von dem Sterben seiner eigenen Leute berichtet hatte, das aus der Unwissenheit heraus geschehen war, hatte er offen gezeigt, wie nahe ihm das gegangen war.
    Pi-Poul verstand sehr gut die Gefühle anderer, selbst die eines so fremden Wesens. Und diese Gefühle waren ehrlich gewesen.
    Natürlich war dies nicht aus reiner Selbstlosigkeit erfolgt; der Tabuverbrecher hatte die Gelegenheit ergriffen und sich Pi-Pouls Notlage zunutze gemacht. Nachdem er ihn gerettet hatte, war der Thean ihm verpflichtet.
    Doch so einfach würde er es ihm nicht machen. Der Alptraum konnte gebannt werden, das war das wichtigste. Seine Mannschaft war auf der eigenen Seite in Sicherheit.
    Er würde den Verurteilten sprechen lassen, soviel er wollte. Er würde ihm selbstverständlich zuhören, das tat der Thean immer. Doch er würde dabei das Ziel nicht aus den Augen verlieren: die Gelegenheit, das Schiff zu übernehmen. Und das konnte er nur, wenn er das Vertrauen des Fremden gewann.
    Doch bis dorthin war ein sehr weiter Weg...
     
    *
     
    „Was denkst du, ob sie uns abhören?" fragte Dag-Rorn Graum, als sie gemeinsam zu der Versammlung gingen, die Tgoriny einberufen hatte.
    Sie hatten ein paar Stunden geschlafen, bis Tgoriny bei ihnen erschienen war und um eine Besprechung gebeten hatte - ohne Pi-Poul.
    Nach und nach hatte sich diese Botschaft unter den Gish-Vatachh und Raunach verbreitet. Sie trafen sich in dem Gesellschaftsraum, in dem auch das Essen eingenommen werden konnte.
    „Ich würde es tun", entgegnete der Gish leise zischelnd.
    Er hatte ganz allein geschlafen und fühlte sich jetzt sehr erholt und erfrischt. Energiegeladen genug, um ein wenig die Körperkräfte auszukosten...
    Der junge Raunach konnte die wachsende Unruhe des Echsenkommandanten spüren; sein Körper begann geradezu zu vibrieren und Aggression auszustrahlen. Unwillkürlich rückte er ein wenig von ihm

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