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1738 - Der alte Raunach

Titel: 1738 - Der alte Raunach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ab.
    „Mach dir keine Sorgen", knurrte Graum, als hätte er Dag-Rorns Gedanken gelesen. „Sobald ich mit Tgoriny zusammen bin und er für mich trommelt, wird sich das legen. Das ist immer so, wenn ein Gish ausgeruht ist."
    „Kann es vorkommen, daß du... hm... den Kontakt mit Tgoriny nicht eingehen willst und lieber deine Energien freisetzt?" erkundigte sich Dag-Rorn vorsichtig.
    Normalerweise sprachen Gish-Vatachh und Raunach nie über solche Dinge, aber diese ungewöhnliche Situation hatte sie einander nähergebracht.
    „Sobald ich in der Phase bin, in der ich die Gewalttätigkeit nicht mehr kontrollieren kann, selbstverständlich", antwortete Graum. „Das Alter spielt dabei keine Rolle. Auf deine Verhältnisse angepaßt, bin ich ein Mann, der seine Lebensmitte bereits überschritten hat. Mein Körper ist nicht mehr ganz in Hochform, aber an den Aggressionsschüben hat sich nichts geändert. Ich bin aber in der Lage, diese Phase sehr lange hinauszuzögern. Warum fragst du?"
    „Nun, wir sitzen hier auf engstem Raum..."
    „Versuch nicht, dich über mich lustig zu machen, Kleiner. Du wärst der letzte, der vor irgend etwas Angst bekäme."
    „Na schön. Ich dachte darüber nach, ob uns das in dieser Lage vielleicht von Nutzen sein könnte. Schließlich befinden sich hier immerhin noch fast achtzig Gish. Wenn man in der Lage wäre, die Aggressionen auf ein bestimmtes Ziel zu lenken..."
    „Daran dachte ich auch schon, mein Junge." Graum fletschte die Zähne.
    „Selbst nur fünfzig tollwütige Gish wären nicht aufzuhalten. Die Gefahr dabei ist nur, daß sie Schiffseinrichtungen zerstören könnten, die für uns wichtig sind. Und bedenke, daß wir diese Schiffe nicht fliegen können."
    „Pah", machte Dag-Rorn. „Ich bin ein sehr guter Pilot. Vor-Toran war mein Lehrmeister. Das Schiff ist noch nicht gebaut worden, das sich mir verweigern könnte."
    „Für einen Notruf an unsere Leute müßte es allemal langen", sagte Graum nachdenklich.
    Dann hatten sie den Zugang erreicht. Das Schott öffnete sich lautlos vor ihnen und gab ihnen den Blick frei auf ihre Gefährten.
     
    *
     
    Graum ging sofort zu Tgoriny und neigte leicht den Schädel, als der Vatachh einen leisen, sehr schnellen Rhythmus trommelte. Die beiden Wesen rückten dicht zusammen und schienen für einen Moment in ihrer eigenen Welt versunken zu sein.
    Schließlich hatte sich das Trommeln des Vatachh-Kommandanten dem Rhythmus der anderen angepaßt, und Graum löste sich aus der Verbindung.
    Da der ganze Raum von dem leisen Trommeln erfüllt war, standen die Gish überall verteilt zwischen Raunach und Vatachh.
    „Bevor du beginnst, Tgoriny, möchte ich eines klarstellen", sagte Dag-Rorn laut. „Es gefällt mir nicht, daß du diese Versammlung einberufst, ohne Pi-Poul Thean zu benachrichtigen."
    „Das hat seinen ganz bestimmten Grund, Dag-Rorn", erwiderte der Vatachh-Kommandant beschwichtigend. „Ich möchte Pi-Poul nicht beunruhigen. Und ich möchte ihn nicht in diese Sache hineinziehen. Er soll frei von jeder Schuld bleiben, weil er der Thean ist - und weil ich ihn verehre."
    „Willst du ihm auch nichts erzählen?" fragte Dag-Rorn.
    „Kommt ganz darauf an, zu welchem Schluß wir kommen." Tgoriny hatte inzwischen das Trommeln eingestellt, um sich ganz auf die Diskussion zu konzentrieren.
    „Ich habe euch zusammengerufen, um über unsere Lage zu reden", fuhr er fort. „Ich denke, ihr stimmt mir alle darin zu, daß wir uns keinesfalls mit dieser Lage abfinden sollten."
    Er machte eine kurze Pause und hörte zustimmendes Gemurmel. Dag-Rorn und Graum schwiegen, aber er sah ihnen ah, daß sie derselben Meinung waren.
    „Ich weiß nicht, ob dieser Perry Rhodan die Wahrheit über die Fünfzig-Tage-Frist und alles andere gesagt hat, doch ist das jetzt Nebensache.
    Tatsache ist, daß wir uns wieder auf der richtigen Seite des Universums befinden. Wir müssen uns jetzt nur noch eine Möglichkeit ausdenken, wie wir am schnellsten zu unseren Leuten zurückkehren können."
    „Denkst du, daß die Tabuverbrecher uns als Geiseln behalten werden?" wollte ein Raunach wissen.
    „Ich weiß es nicht", gestand Tgoriny. „Bisher verhalten sich diese Fremden sehr zuvorkommend, das muß ich zugeben. Aber jemand, der sich für absolut überlegen hält, kann sich leicht so verhalten. Zudem ist es ein geschickter psychologischer Zug, den Gefangenen zu verunsichern.
    Und ich betrachte mich als Gefangenen!"
    Erneut klang Zustimmung auf, diesmal lauter.
    Graum neigte

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