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1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vögel, und nach ihnen hielt ich Ausschau.
    Aber auch nach den Dämonen, die als Steinfiguren außen am Gemäuer hervorstachen. Ich musste etwas nach vorn gehen, um sie besser sehen zu können.
    Das war kein Problem. Niemand hielt sich in der Nähe auf. Ich blickte an der Fassade hoch, sah Bill dabei noch in der Türöffnung erscheinen – und glaubte, den berühmten Schlag in den Magen zu bekommen. Die Stellen, an denen ich die beiden Steindämonen bei unserer Ankunft gesehen hatte, waren leer...
    ***
    Das gibt es doch nicht!, schrie es in mir. Aber ich hatte mich nicht geirrt. Die Steinfiguren mit dem bösen Aussehen waren tatsächlich verschwunden.
    Die andere Seite reagierte langsam, aber sie tat es auch verdammt intensiv. Ich dachte sofort an die Schatten. Wenn es keine Vögel gewesen waren, dann lag die Erklärung fast auf der Hand. Da hatten sich die beiden zum Leben erweckten Steinfiguren als gefährliche Flugmonster durch die Luft und dicht an der Kirchenmauer entlang bewegt.
    Bill Conolly hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte, und fragte: »Was ist denn passiert?«
    »Die beiden Steindämonen sind nicht mehr da!«
    Bill gab keine Antwort. Zumindest sagte er nichts. Dafür hörte ich ein ungewöhnliches Geräusch aus seinem Mund dringen, es klang in etwa wie ein Stöhnen.
    »Sind sie denn erwacht?«
    »Wir müssen wohl davon ausgehen.« Ich trat etwas zurück, um wieder näher an die Tür zu kommen, so konnte ich schnell in der Kirche verschwinden, wenn es denn sein musste.
    Eigentlich war es verrückt. Da befanden wir uns in einer wunderbaren Urlaubsgegend, die den Gedanken an etwas Böses oder Grauenhaftes gar nicht erst aufkommen ließ, und dann passierte so etwas. Das war wie ein Schlag ins Gesicht.
    »Hast du sie denn gesehen?«, fragte Bill.
    »Nein.«
    »Und jetzt?«
    Ich lachte kurz auf. »Wenn es stimmt, was wir vorhin gesehen haben, dann gehe ich davon aus, dass es sich wiederholt. Ich rechne damit, dass die Dämonen bald erscheinen werden.«
    »Und dann wirst du sie abschießen.«
    »Wenn das so einfach wäre. Ich habe den Eindruck, dass das hier alles nicht zufällig geschieht. Ich möchte zwar nicht von einer Falle sprechen, aber man ist sicher schon auf uns vorbereitet gewesen.«
    »Oder auf Serena. Letztendlich hat sich ja alles um sie gedreht.«
    »Und um Justine Cavallo.«
    »Die kannst du vergessen.«
    Ich war da nicht so sicher. »Wer weiß, wie lange noch.«
    »Dann jage ihr doch eine Kugel in den Kopf.«
    »Vielleicht mach ich das auch.«
    Das Gespräch hatte uns abgelenkt. Ich spielte mit dem Gedanken, einmal die Kirche zu umrunden, als ich von einem Geräusch abgelenkt wurde.
    In der Luft entstand ein Flattern. Es erfolgte in einem bestimmten Rhythmus. Obwohl ich nichts sah, musste ich davon ausgehen, dass es sich um einen großen Vogel handelte.
    Tatsächlich um einen Vogel?
    Das Flattern wurde lauter. Aber nicht unbedingt in meiner Kopfhöhe, sondern von weiter oben, sodass ich in den Himmel schaute. Ebenso wie Bill.
    »Scheiße!«, hörte ich ihn flüstern.
    Das Wort passte genau, denn was da aus der Höhe und Spiralen drehend auf die Erde zuflog, war einer der beiden zum Leben erwachten Steindämonen in all seiner Hässlichkeit.
    Er stieg nicht wieder hoch, sondern ließ sich in einem Abstand von knapp drei Metern vor uns auf dem Boden nieder...
    ***
    Jetzt hatten wir den endgültigen Beweis. Keinem von uns war zum Lachen zumute, auch wenn Bill kurz und trocken auflachte. Wobei ich den Mund hielt. Es war jetzt wichtig, dieses Wesen zu beobachten, das mir unbeschreiblich hässlich vorkam.
    Es sah vom Körper her aus wie einer dieser Riesenvögel, die zu Zeiten der Saurier gelebt hatten. Nur sahen wir bei diesem Wesen keinen langen Schnabel, sondern ein Gesicht, das zu dem bräunlichen nackten Körper passte, dessen Hände und Füße mit dünnen Klauen versehen waren.
    Der Kopf war völlig haarlos, glänzte wie mit Fett eingeschmiert, lange Ohren, die nach oben hin spitz zuliefen, gehörten dazu, ebenso wie das Gesicht, das den Namen nicht verdiente und eine schon mehr als hässliche Fratze war.
    Es war der Dämon, den wir an der Kirche gesehen hatten. Allerdings hatte er inzwischen seine Flügel angelegt.
    Das Gesicht blieb nicht ruhig. Irgendwo zuckte immer etwas. Der Mund war ein Maul. Nicht geschlossen, sondern in die Breite gezogen und leicht geöffnet. Ob diese dämonische Figur Atem holte oder nicht, war nicht zu erkennen. Wir hörten auch keine Geräusche. Sie hockte

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