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1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorderen.«
    Bill schnaufte. »Und was jetzt?«
    »Bleiben wir hier und denken über einen anderen Ausweg nach.«
    »Wüsstest du denn einen?«
    »Nein, es sei denn, wir laufen zu Fuß.«
    »Wäre doch gar nicht schlecht. Du spielst den Leibwächter, John. Sollte uns dieser komische Flugdrachen angreifen, schießt du ihn ab. Dann haben wir freie Bahn.«
    Ich schielte ihn von der Seite her an. »Glaubst du das wirklich?«
    Bill lachte. »Nein, das glaube ich nicht. Da kommt noch was auf uns zu.«
    »Du sagst es.« Ich ging ein paar Schritte vor. »Außerdem bin ich gespannt darauf, was uns Serena noch sagen wird. Ich glaube nämlich, dass sie mehr weiß.«
    »Davon muss man ausgehen, denn dieser Ort hier ist mal ihre Heimat gewesen.«
    Ich wollte mit ihr sprechen. Bill ging zu seiner Frau, und ich bewegte mich auf die Bankreihe zu, in der Justine Cavallo hockte. Sie sah nicht aus, als hätte sie sich erholt. Dieses Blut musste sie doch härter erwischt haben. Meinetwegen konnte sie für immer so bleiben, bis zu ihrem verdammten Ende.
    Sie sah mich an. Ihre Stimme klang schwach, als sie sprach. »Du siehst nicht eben glücklich aus, John.«
    »Muss ich das denn sein?«
    Sie kicherte. »Irgendwas ist passiert. Das sehe ich dir an. Etwas passt dir nicht.«
    »Ja, du.« Jetzt grinste ich. »Aber keine Sorge, du kommst auch noch an die Reihe.«
    Darauf sagte sie nichts. Wahrscheinlich wurde sie sich ihrer eigenen Schwäche bewusst.
    Ich ging weiter, weil ich mit Leitner und Serena sprechen wollte. Dabei spielte ich Möglichkeiten durch, wie wir hier am besten wegkamen, ohne zu Fuß gehen zu müssen. Ich konnte Kontakt mit der österreichischen Polizei aufnehmen und sie bitten, dass man uns hier aus der Kirche holte. Allerdings würden die Männer sich wundern, denn zerschnittene Reifen waren kein Grund, sich an die Polizei zu wenden, wenn man zwei gesunde Beine hatte. Und wenn ich die Wahrheit erzählte, würde man sie uns kaum abnehmen.
    Es war nicht einfach. Die Bedrohung gab es, und ich dachte daran, dass Serena uns möglicherweise helfen konnte. Sie war eine besondere Frau, eine Mystikerin, die einen totenähnlichen Schlaf hinter sich hatte und die sich vielleicht an Vorgänge erinnerte, die für uns wichtig sein konnten.
    Ich blieb stehen und nickte den beiden zu. Ludwig Leitner blickte mich forschend an, bevor er sagte: »Da bin ich aber froh, dass Sie noch leben, Herr Sinclair...«
    ***
    Der Satz traf mich zwar nicht schockartig, aber schon unvorbereitet. Deshalb öffnete ich auch meine Augen recht weit und fragte: »Wie kommen Sie denn darauf?«
    Er lächelte etwas gequält. »Das bin nicht ich gewesen, sondern Serena.«
    Ich drehte ihr den Kopf zu. »Und wie bist du darauf gekommen?«
    Mit einem etwas verhangenen Blick schaute sie mich an. Die Erklärung gab sie mit leiser Stimme.
    »Ich spüre, dass sich Gefahr über dir zusammenbraute. Das habe ich fast körperlich mitbekommen. Es ist nicht leicht gewesen, damit fertig zu werden. Deshalb habe ich mir um dich große Sorgen gemacht.«
    »Ich hatte eben Glück.«
    Der Professor horchte auf. »Wie meinen Sie das denn? Hing das mit dem Schuss zusammen?«
    »Mit den Schüssen«, sagte ich und erzählte dann, dass eines dieser dämonischen Wesen vernichtet war.
    Leitner bekam den Mund kaum zu. »Und es war nicht mehr aus Stein?«, hauchte er.
    »Genau. Sie leben wieder.« Nach diesem Satz wandte ich mich an Serena. »Ich will dir nichts, aber wäre es nicht an der Zeit, mehr über diese Kirche hier zu erzählen? Für dich war sie damals schon sehr wichtig.«
    Mich traf ihr unergründlicher Blick. Ich wartete auf eine Erklärung, die allerdings nicht erfolgte. Noch nicht. Sie bewegte ihren Kopf und blickte in die Runde, bevor sie sagte: »Es liegt alles sehr weit zurück.«
    »Das weiß ich. Aber warum hat man dich hierher in die Kirche gebracht? Warum hierher und nicht in ein anderes Haus? Hat es einen besonderen Grund gehabt, dass man dich genau hierher gebracht hat, um zu heilen?«
    »Ja, das stimmt.« Sie gab es mit leiser Stimme zu. »Ich war eine Hoffnung.«
    »Für was? Für wen?«
    »Nur für die Menschen hier, denn ich sollte ihnen das zurückgeben, was sie verloren hatten.«
    »Und das war?«
    »Der Geist dieser Kirche hier, sie hatten ihn verloren. Die Mächte der Hölle haben diese Kirche übernommen, und ich sollte gegen sie stehen.«
    Ich war skeptisch. »Das hast du geschafft?«
    »Ja.«
    »Wie war das möglich?«
    Ihre Antwort klang schlicht. »Einfach

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