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1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritt zurück. »Dann komm.«
    Wir befanden uns allein in der Kirche. Die Conollys und Serena hatten sie bereits verlassen, und so wurde ich Zeuge, wie die Cavallo versuchte, sich hinzustellen. Sie musste von der Sitzfläche rutschen, und dabei zeigte sie schon ein normales menschliches Verhalten, denn sie verzog vor Anstrengung ihr Gesicht.
    »Ich kann dir auch helfen«, sagte ich spöttisch.
    »Nein, verdammt.«
    »Wie du willst.«
    Und so schaute ich ihren Bemühungen weiter zu. Sie streckte einen Arm aus, um sich an der Bank vor ihr festzuhalten. Das gelang ihr beim zweiten Versuch. Dann zog sie sich hoch, und es kostete sie viel Kraft.
    Ich half ihr nicht. Sie musste sich umdrehen, um die Bank verlassen zu können. Es war auch kein normales Gehen, sondern ein Schlurfen, denn ich hörte, wie ihre Sohlen über den Boden glitten.
    Wenig später schob sie sich aus der Bank, trat auf den Steinboden – und sackte zusammen. Ein Mensch hätte vielleicht geschrien, sie tat es nicht. Aber sie konnte sich nicht mehr halten und landete vor meinen Füßen, denn meine Hilfe hatte sie ja abgelehnt.
    Ich schaute auf sie nieder, sah das hellblonde Haar und konnte mir eine Bemerkung nicht verkneifen.
    »Dich scheint es doch härter erwischt zu haben. Bin mal gespannt, wie du gehen willst.«
    Diesmal gab sie mir keine Antwort. Sie wollte auch nicht am Boden bleiben und suchte nach einer Stütze. Dabei hatte sie die Bank im Auge, aber die lag zu weit von ihr weg.
    Und so bekam sie plötzlich meine Hand zu fassen, was ihr gar nicht gefiel. Ihre Bewegung fror ein, und sie schien darüber nachzudenken, ob sie meine Hilfe annehmen sollte.
    »Ich kann dich auch wieder loslassen oder hinter mir her aus der Kirche schleifen.«
    »Zieh mich hoch!«
    »Alles klar.«
    Sie war nicht leicht, aber ich bekam sie so weit hoch, dass sie stehen konnte, wobei ich sie immer noch festhielt.
    Ihre Haut fühlte sich weder kalt noch warm an, einfach nur neutral. Da gab es auch keine Feuchtigkeit, die aus irgendeiner Pore trat. Es war eben die Hand einer eigentlich Toten, die trotzdem auf ihre Art und Weise lebte.
    Ich war gespannt darauf, wie sie diese Schwäche wieder loswerden wollte. Es wäre ja super gewesen, wenn sie so blieb, aber das wagte ich mir nicht vorzustellen.
    Wir mussten gehen. Und nicht nur aus der Kirche hinaus, nein, das größte Stück lag dann noch vor uns, und wie wir das schaffen wollten, war mir ein Rätsel.
    Sie hielt sich nicht nur an meiner Hand fest, sondern brauchte auch eine zweite Stütze, und das waren die Banklehnen, an denen sie außerdem Halt fand.
    Bill war schon ungeduldig geworden. Er kehrte in die Kirche zurück uns sah uns fassungslos zu. »He, wir müssen noch eine ziemliche Strecke laufen.«
    »Ich weiß.«
    »Willst du sie tragen?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Da bin ich gespannt.« Er drehte sich wieder um und ging zu den beiden Frauen.
    Natürlich hatte auch Justine Cavallo alles mitbekommen. Es musste für sie schlimm und demütigend sein, sich in einer derartigen Lage zu befinden, und auch eine Frage musste sie loswerden.
    »Jetzt hast du deinen Triumph, nicht wahr?«
    Ich lachte leise auf. »Triumph ist vielleicht zu viel gesagt. Aber ich hätte nie gedacht, dass wir beide einmal auf diese Art und Weise eine Kirche verlassen würden.«
    Sie stieß ein wütend klingendes Geräusch aus. »Keine Sorge«, zischte sie dann, »es kommen auch wieder andere Zeiten für mich.«
    »Und du glaubst, dass du so lange existierst?«
    »Aber sicher.«
    »Erst mal bist du schwach, und ich bin gespannt darauf, wie es mit dir weitergeht.«
    »Sie wird bald vorbei sein.«
    »Und wie willst du das schaffen? Der Keim steckt in dir. Du kannst ihn nicht entlassen.«
    »Ich werde ihn kompensieren, Sinclair.«
    »Da bin ich mal gespannt.« Das hatte ich nicht nur so dahingesagt, das war ich wirklich. Ich hätte nie gedacht, Justine Cavallo jemals in einem derartigen Zustand zu erleben. Dabei hatte sie immer nur auf der Siegerstraße gestanden. Damit musste sie erst mal zurechtkommen.
    Ich allerdings auch. Wie es mit ihr weitergehen sollte, wusste ich nicht. Wir würden die Kirche verlassen und hatten noch einige Kilometer zu laufen.
    Da gab es eigentlich nur eine Möglichkeit. Ich musste die anderen gehen lassen, und Bill Conolly würde versuchen, einen weiteren Wagen zu besorgen, um uns hier abzuholen.
    Oder ich entledigte mich dieser Person auf die radikale Art und Weise.
    Das Kreuz aktivieren. Sie im Licht verbrennen lassen und

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