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1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuvor eine Kugel durch den Kopf schießen.
    Bei diesem Gedanken fiel mir wieder Dracula II ein. Seine Seele steckte in ihr, aber auch sie hatte es nicht geschafft, Justine zu beschützen. Das Blut der Heiligen war eben zu stark gewesen.
    Wir schoben uns durch den offenen Eingang hinaus ins Freie, wo es zwar auch dunkel, aber die Sicht trotzdem etwas besser war. Drei Augenpaare schauten uns zu, als wir anhielten.
    Sheila schüttelte den Kopf. »Das – das – kann ich nicht glauben«, flüsterte sie.
    »Du musst dich daran gewöhnen«, sagte ich.
    »Nein, das ist verrückt.«
    »Eine Tatsache.«
    Bill sprach mich an. »Möchtest du deinen Schützling bis in den Ort schleppen?«
    Ich musste lachen. »Das hätte Justine wohl gern. Auf meinem Rücken liegend. Nein, ich bleibe mit ihr hier. Geht ihr in den Ort, dort kannst du einen Wagen zu besorgen, Bill.«
    »Okay. Und wann willst du die heimische Polizei über den toten Professor informieren?«
    »Das kann ich nicht sagen. Erst müssen wir unsere Probleme lösen, dann sehen wir weiter.«
    Alle drei waren einverstanden. Bill schärfte mir ein, gut auf Justine aufzupassen. Sheila sagte nichts. Sie bedachte mich nur mit einem skeptischen Blick.
    Serena schaute die Cavallo an. Dabei bewegte sie die Lippen, wir hörten jedoch nicht, was sie sagte.
    Bill wollte es wissen.
    »Ich habe sie verflucht. Sie ist böse, sie ist grausam, das spüre ich genau.«
    »Nicht mehr lange«, sagte ich. »Irgendwann ist auch mit Justine Cavallo Schluss.«
    Nur die Vampirin selbst gab mir eine Antwort. Und die bestand aus einem widerlichen Lachen. Für mich stand fest, dass sie noch nicht aufgegeben hatte...
    ***
    Justine Cavallo saß im Gras und starrte ins Leere. So sah es zumindest aus.
    Von den Conollys und Serena war nichts mehr zu sehen. Sie würden noch lange unterwegs sein, wenn sie nur zu Fuß gingen. Ich hoffte, dass diese Nacht für uns alle ein glückliches Ende hatte.
    Ich war schon immer der Meinung gewesen, dass das Leben voller Überraschungen steckte. Den Beweis hatte ich hier wieder bekommen. Ich konnte es noch immer nicht richtig fassen, mit Justine Cavallo allein zu sein – dazu mit einer geschwächten Vampirin. Wenn ich daran dachte, welche Kraft in ihr steckte, gegen die kein Mensch ankam, und wenn ich sie jetzt vor mir sitzen sah, dann hatte sich alles auf den Kopf gestellt. Und das nur, weil sie das falsche Blut getrunken hatte. Dass so etwas mal passieren könnte, daran hätte ich im Traum nicht gedacht.
    Mit meinem Kreuz und auch mit geweihten Silberkugeln würde ich sie vernichten können. Daran änderte auch Mallmanns Seele nichts, die bei ihr Unterschlupf gefunden hatte, nachdem der Spuk sie nicht mehr wollte. Ich hatte es nicht verhindern können, doch nun hatte sich der Wind gedreht.
    Über all das dachte ich nach und musste plötzlich lachen. Dabei schüttelte ich den Kopf. Justine schaute zu mir hoch. Sie ließ einige Sekunden verstreichen, bevor sie sagte: »Jetzt erlebst du deinen Triumph.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Komischerweise nicht. Das kann ich mir auch nicht erklären. Dabei habe ich es in der Hand, dich zu vernichten.« Auch ich setzte mich jetzt ins Gras. »Und so eine Chance wiederholt sich wohl nicht.«
    »Richtig.« Sie grinste mich an. »Und warum tust du es nicht?«
    »Tja...«, murmelte ich, »… warum tue ich es nicht? Das weiß ich wohl selbst nicht.«
    »Ich an deiner Stelle hätte es getan.«
    »Ist mir klar. Genau das unterscheidet uns beide.«
    »Ist das Nostalgie? Hängt es mit der Vergangenheit zusammen, als ich noch bei Jane wohnte?«
    »Das wohl eher nicht.«
    »Sondern?«
    »Ich weiß es nicht, Justine.«
    Sie lachte mir ins Gesicht. »Das glaube ich dir nicht, John. So bist du nicht. Da steckt etwas anderes dahinter. Ich weiß nicht, was es ist, aber du bist ein Grübler. Es ist dir zu wenig, was du hier gesehen und erlebt hast. Du bist ein Mensch, der mehr will, dir geht es auch um den Hintergrund, der bisher im Dunkeln liegt. Du willst einfach mehr wissen.«
    »Ja, das muss ich eingestehen. Es ist mir noch zu wenig. Über dich bin ich informiert, weniger über die Mystikerin, die dir aber bekannt war. Du hast ihr Blut getrunken und bist dabei einem gefährlichen Irrtum erlegen. Mich interessiert natürlich, warum du so wild nach ihrem Blut gewesen bist.«
    Die Cavallo strich über ihre Oberschenkel. »Das ist leicht zu erklären. Ich bin etwas Besonderes unter den Wiedergängern. Das steht fest. Und weil ich das bin, suche

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