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1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angestrahlt, aber der helle Arm war lang genug, um ihn noch höher zu schicken.
    Dort oben befand sich ein Vorsprung, und darüber baute sich ein schmaler spitzer Turm auf. Auch ihn erreichte der Strahl – und jetzt sah ich, dass ich mich nicht geirrt hatte.
    Da oben war jemand. Oder etwas. Ich bewegte die Lampe leicht nach rechts und links, um eine größere Fläche auszuleuchten. Meine Handlung war genau richtig, denn plötzlich hatte ich ein Ziel.
    Kein Stein schaffte es, sich zu bewegen. Dafür eine Gestalt, die versuchte, dem Licht auszuweichen, sich dabei etwas hektisch verhielt und so besser von mir gesehen wurde.
    Einen Zweifel gab es nicht mehr. Dorthin hatte sich der zweite Flugdrache zurückgezogen. Er lauerte dort und wartete auf seine Chance, die ihm jetzt genommen war, denn nun musste er reagieren.
    Erneut bewegte er sich. Diesmal im Licht meiner Lampe. Ich sah, dass er seine Schwingen bewegte und ein Stück nach unten rutschte.
    Genau das kam mir entgegen. Ich wurde Zeuge, wie er sich von der Wand abstieß, und ich hatte den Eindruck, als wollte er sich auf mich stürzen. So gut es ging, verfolgte ich seine Flugbewegungen mit dem hellen Strahl meiner Lampe. Das klappte auch für eine Weile gut, bis mein Gegner die Entfernung vergrößerte und verschwand.
    Dafür tauchte plötzlich Bill Conolly an der Eingangstür auf. »He, was ist los?«
    Ich drehte mich ihm zu. Er hob den Arm an, um sich vor dem hellen Licht zu schützen.
    »Ich habe ihn gefunden. Er hatte sich außen an der Mauer festgekrallt. Leider ist er jetzt verschwunden.«
    »Konntest du nicht schießen?«
    »Nein, er war zu weit weg. Ich konnte auf keinen Treffer hoffen.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Ist bei dir alles in Ordnung?«
    Das bestätigte Bill.
    »Dann geh wieder zurück in die Kirche und halte die Augen offen, ich kann nicht überall sein. Achte auf die Fenster.«
    »Okay.« Bill zog sich wieder zurück. So blieb ich allein in der Dunkelheit. In der letzten halben Minute hatte mein Gegner alle Chancen gehabt, sich einen neuen Platz zu suchen, und so musste ich wieder von vorn anfangen.
    Die Stille hatte mich wieder. Kein Schlagen der Schwingen, keine Schreie, die auf einen schnellen Angriff hindeuteten. Es blieb alles im grünen Bereich.
    Das war ärgerlich. Ich wollte einen Erfolg und richtete den Lampenstrahl schräg in die Höhe. Wie ein breiter Finger stach er in die Dunkelheit. Da ich ihn bewegte, suchte ich einige Stellen ab. Doch immer wieder traf das Licht ins Leere.
    Er war da, das wusste ich. Dabei blieb ich auch. Und ich hatte mich nicht geirrt, aber ich hatte ihn zugleich unterschätzt, denn er hatte sich in meinen Rücken geschlichen.
    Jetzt griff er an.
    Lautlos schaffte er das nicht. Er musste seine Schwingen bewegen, und das war zu hören.
    Ich fuhr herum.
    Er kam.
    Er flog in Kopfhöhe über dem Boden. Er hatte seine Schwingen ausgebreitet und sah deshalb so riesig aus. Als wollte er mir den Weg versperren.
    Das war auch so. Er war zu schnell. Ich kam weder nach links noch nach rechts weg. Und es war Zufall, dass er von dem Strahl meiner Lampe erwischt wurde. Sie traf haargenau sein Gesicht. Diese runde und völlig haarlose Fratze mit dem offenen Maul. Die Arme waren vorgestreckt, die Krallen griffbereit – und dann war er bei mir...
    ***
    Bill Conolly war wieder zurück in die Kirche gegangen. Seine Frau Sheila stand noch an derselben Stelle.
    Auch Serena war nicht woanders hingegangen und die Cavallo saß in der Bank. Sie war immer noch geschwächt. Hin und wieder warf sie einen Blick auf den toten Professor.
    Bill musste daran denken, dass auch eine Vampirin wie sie nicht allwissend war. Sie hatte eben das falsche Blut getrunken, und das machte sich jetzt bemerkbar.
    »Du hast mit John gesprochen, hörte ich.«
    Bill nickte seiner Frau zu. »Habe ich. Im Moment ist draußen alles ruhig.«
    »Gut. Wäre es dann nicht besser, wenn wir jetzt die Flucht versuchten?«
    »Das will ich nicht allein entscheiden. Zudem müssten wir Serena noch überreden.«
    »Leider. Das wird kaum zu schaffen sein.«
    »Du sagst es.«
    Plötzlich meldete sich Serena. »Er ist da!«, rief sie. »Ja, ich kann ihn spüren!«
    Bill fuhr herum. »Wer ist da?«
    »Der Dämon.«
    »Draußen?«
    Sie nickte, ballte ihre Hände zu Fäusten und flüsterte: »Jetzt holt die andere Seite zum großen Schlag aus...«
    ***
    Ich lag am Boden!
    Ich hatte mich im letzten Moment fallen gelassen. Zu einem gezielten Schuss war ich nicht gekommen, weil

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