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1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geben.
    Mit wem hatte sie sich verbündet?
    Ich ließ meine Gedanken kreisen. Es musste jemand sein, der voll und ganz auf ihrer Seite stand. Dabei fiel mir eigentlich nur ein weiterer Vampir ein.
    Wer konnte es sein? Es musste jemand dahinterstecken, der sehr mächtig war. Mit irgendwelchen Subalternen gab sich eine Unperson wie Justine Cavallo nicht zufrieden.
    Ich kam auf keine Lösung. Natürlich gab es mächtige Dämonen, aber die standen nicht unbedingt auf ihrer Seite. Auch eine Justine Cavallo hatte Feinde. Ich dachte da an Assunga, die Schattenhexe, aber auch die Diener der Hölle waren ihr feindlich gesinnt. Der Teufel sorgte immer gern dafür, dass andere nicht zu viel Macht erhielten und sich womöglich noch gegen ihn stellten.
    Wer es war, würde Justine mir nicht verraten. Aber sie setzte auf ihn, und wer so überzeugend davon sprach, der konnte sich auch auf ihn verlassen. Daraus folgte für mich nur eines: dass sich der Helfer nicht mehr weit entfernt befand.
    Ich hatte mich erhoben und bewegte mich in ihre Nähe auf und ab. Hin und wieder warf ich ihr einen Blick zu, den sie entweder nicht wahrnahm oder ihn einfach ignorierte. Sie wollte mich bewusst weiterhin im Unklaren lassen.
    Ich dachte auch daran, dass die Nacht erst angebrochen war. Noch viele Stunden lagen vor uns. Als Pessimist sah ich mich nicht, doch ich ging davon aus, dass die Zeit nicht ruhig über die Bühne laufen würde.
    Die Kirche ragte als dunkles Bauwerk nicht weit von mir entfernt in die Höhe. Dort lag ein Toter, um den wir uns auch kümmern mussten. Den Schrecken hatte der ehemalige Dämonen-Dom verloren, die Unholde waren vernichtet, aber wenn ich näher darüber nachdachte, musste ich zu dem Schluss kommen, dass in den Mauern des Baus etwas abgrundtief Böses gesteckt hatte, nachdem Serena diesen Ort als Heilerin oder Zauberin verlassen hatte.
    Auch sie war noch nicht aus dem Schneider. Zudem musste sie erst mal mit sich selbst fertig werden. Sie lebte jetzt in einer anderen Zeit. In ihrem Körper floss nicht nur ihr Blut, sondern auch das einer Heiligen, deren Namen ich nicht kannte.
    Es gab also neben Justine noch andere Baustellen, und ich war froh, die Conollys an meiner Seite zu haben.
    Während meiner Überlegungen hatte ich die Kirche nicht aus dem Blick gelassen. Hinter dem Eingang, dessen Tür nicht geschlossen war, war es finster.
    Aber der Bann des Bösen war gebrochen, da musste ich mir keine Gedanken machen.
    Ein Irrtum, denn plötzlich passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte.
    Mein Kreuz erwärmte sich deutlich!
    ***
    »So, mein lieber Bill, habe ich mir den Urlaub nicht vorgestellt«, beschwerte sich Sheila.
    »Ich auch nicht.«
    »Und daran trage nur ich die Schuld«, sagte Serena mit leiser Stimme.
    Die Mystikerin ging zwischen den beiden Conollys.
    Sheila sprang sofort darauf an. »Nein, Serena, du musst dir keine Vorwürfe machen. Beileibe nicht.«
    »Aber wäre ich nicht...«
    »Keine Sorge, ob du es glaubst oder nicht, es ist unser Schicksal, immer wieder in Situationen zu geraten, die nicht zum Alltäglichen gehören. Das geht schon über lange Jahre so. Mach dir keinen Kopf.«
    Serena erwiderte nichts.
    Das freie Gelände hatten die drei einsamen Wanderer hinter sich gelassen und schritten inzwischen auf der Straße entlang, die zum Ort führte, in dem Sheila und Bill Urlaub machten. Sie hätten die Lichter schon sehen müssen, wäre die Form des Geländes eine andere gewesen. Hier aber ging es mal hoch, dann wieder hinab, allerdings immer sehr moderat, sodass von einer sanften Hügellandschaft gesprochen werden konnte.
    Bill und Sheila hatten überlegt, ob sie das Richtige taten. Es war ihnen keine andere Möglichkeit eingefallen. Sie mussten irgendwie ein Auto auftreiben, um John und die Cavallo holen zu können.
    Es hatte sich vieles gegen sie verschworen, und Bill dachte sogar darüber nach, ob die Blutsaugerin nicht geschauspielert hatte, um mit John allein sein zu können. Da hätte es dann zu einem endgültigen Kampf zwischen ihnen kommen können. Aber das war nur ein flüchtiger Gedanke gewesen, hinter dem der Reporter nicht wirklich stand.
    Eigentlich hatten sie ja gehofft, per Anhalter fahren zu können. Auch um diese Zeit waren noch Autos unterwegs, wenn auch nicht viele, aber immerhin waren sie schon dreimal in das Licht von Scheinwerfern geraten. Die Fahrer hatten nicht angehalten, waren nur kurz vom Gas gegangen und hatten dann wieder Tempo aufgenommen, um ihr Ziel so schnell wie

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