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1739 - Justines grausamer Urahn

1739 - Justines grausamer Urahn

Titel: 1739 - Justines grausamer Urahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der breiten Klinge bereits in der Hand.
    Das legte er auch nicht ab, als er sich umdrehte. Den Schuss hatte er ebenso gehört wie die Mutter, die mich aus tränennassen Augen anstarrte, als wäre ich ein Geist.
    »Nein«, flüsterte ich, »nein, das wirst du nicht schaffen, Blutsauger. Auf keinen Fall...« Andere Worte fielen mir nicht ein. Diese Szene war für mich schlimm, ich durfte mir gar nicht vorstellen, was geschehen konnte, wenn dieser verfluchte Typ zustach.
    Der Halbvampir war ein noch junger Mann mit braunen Haaren, die weit bis über die Ohren wuchsen. Sein Blick war verschlagen, aber er wusste genau, was er tun musste. Die Frau und das Kind standen nicht mehr auf seiner Liste. Er bewegte sich geschmeidig wie ein Tänzer über die Bettdecke hinweg und erreichte in Sekundenschnelle das Ende des Betts.
    Er wollte mich, und er hatte eine für ihn günstige Wurfposition erreicht. Er riss den rechten Arm hoch, und genau darauf hatte ich gewartet. Wieder schoss ich. Und erneut landete ich einen Treffer. Nur fuhr die Kugel aus geweihtem Silber diesmal mitten in seine Brust, und es war, als hätte er einen kräftigen Stoß bekommen, der ihn nach hinten aufs Bett beförderte.
    Zum Glück wurden die Frau und das Kind nicht berührt, und auch das Messer glitt ihm aus der Hand. Seine Beine zuckten noch einige Male, dann lag er still.
    Nicht nur mir fiel ein Stein vom Herzen, und ich spürte, dass meine Knie zitterten...
    ***
    Auch wenn der Mann verletzt war, ich musste mich zuerst um die Frau und das Kind kümmern. Es war ein Mädchen, das sie festhielt. Die Kleine war nicht älter als zwei Jahre. Sie schaute mich aus großen Augen an und lächelte. Die Mutter hatte den Kopf so gedreht, dass die Kleine den Toten auf dem Bett nicht sah.
    »Es ist vorbei«, sagte ich mit leiser Stimme.
    Die Frau nickte.
    Ich sah noch eine weitere Tür, die nicht geschlossen war. Dort brannte Licht, und so erkannte ich den Umriss eines Betts. Dort hatte wohl das Kind geschlafen.
    »Bitte, tun Sie sich selbst den Gefallen und gehen Sie in das andere Zimmer.«
    Die Frau nickte. Sprechen konnte sie nicht. Sie stieg aus dem Bett und tat, was ich ihr geraten hatte. An der Tür drehte sie sich noch mal um.
    »Paul...?«, flüsterte sie.
    Das war sicherlich ihr Mann, und ich antwortete wahrheitsgemäß: »Es ist alles so weit in Ordnung. Wie ich sehe, ist er nur verletzt. Machen Sie sich keine Sorgen. Jetzt ist Ihr Kind wichtiger.«
    »Und wer sind Sie? Haben Sie auch einen Namen? Sie haben unser Leben gerettet.«
    Ich winkte ab. »Denken Sie nicht mehr daran. Aber ich heiße John Sinclair.«
    »Den Namen vergesse ich nicht.«
    Sie ging in das Zimmer, ließ die Tür offen, und so hörte ich, dass sie mit ihrer Tochter sprach. Ich hoffte nur, dass die Kleine nicht zu viel mitbekommen hatte.
    Dann wandte ich mich dem Ehemann zu. Er hatte es noch nicht geschafft, seine Lage zu verändern. Er lag auf dem Boden und hielt beide Hände gegen die Seite gepresst, die von dem Messer erwischt worden war.
    Ich beugte mich zu ihm hinab. Er nahm meine Bewegung wahr, schaute mich an, und sein Gesicht verzerrte sich. Seine Augen waren noch immer feucht. Ich sah, dass er schluckte.
    »Was ist mit meiner Frau und meiner Tochter?«
    »Sie sind okay.«
    Es war das Gefühl des Glücks, das ihn weinen ließ. Er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, und ich ließ ihn weinen, obwohl bei mir die Zeit drängte.
    Als er sich für seine Reaktion entschuldigen wollte, schüttelte ich den Kopf. »Nein, es ist gut, wie Sie reagiert haben. Aber es ist nicht gut, wenn Sie hier liegen bleiben. Ich helfe Ihnen hoch, dann legen Sie sich auf die Couch.«
    »Schaffe ich das?«
    »Doch, das schaffst du, Paul.« Die Worte hatte seine Frau gesprochen, die wieder das große Zimmer betreten hatte. Als sie meinen leicht verwunderten Blick sah, nickte sie mir zu. »Unsere Tochter ist tatsächlich eingeschlafen. Jetzt, wo der böse Mann weg ist.«
    »Freuen Sie sich.«
    »Das tue ich auch.« Sie schaute auf ihren Mann. »Sie wollten Paul auf die Couch legen?«
    »Das hatte ich vor.«
    Sie war einverstanden und nickte. »Ich helfe Ihnen dabei. Überlassen Sie das meiste mir. Ich bin Krankenschwester und kenne die richtigen Griffe.«
    »Das mache ich gern.«
    Paul stöhnte einige Male. Als er lag, schaute seine Frau ihn sich an und untersuchte die Wunde an der rechten Hüfte.
    »Wie ich sehe, ist kein Knochen verletzt worden. Ich denke, dass wir es nur mit einer Fleischwunde zu tun

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