174 - Die Katastrophe von Basajaun
grünschuppige Haut und trug ein langes gewundenes Horn auf der Stirn. Seine Klauenhände drohten den Menschen. Der zweite war ein zweiköpfiges Wesen mit Sägezähnen und einem Kreis mit Sägezacken um die Leibesmitte.
Auch seine Hände und Füße glichen Sägen und konnten sicher fürchterliche Wunden schlagen. Der dritte Dämon schließlich hatte Kugelgestalt und lauter Dornen. Fünf Augen saßen an seinem Rumpf, fünfeckig angeordnet.
Der Einhorn-, der Säge- und der Stacheldämon stürmten vor. Jetzt zeigte es sich, was in Flindt steckte. Denn er reagierte zuerst. Er warf dem Einhorndämon einen Stuhl vor die Füße und schleuderte dem Säger seine Gnostische Gemme ins Gesicht. Die beiden Frauen flüchteten schreiend. Fenton und Kramer benahmen sich eher ungelenk. Wagner war sowieso nicht der Schnellste. Außerdem hatte er sich auch noch eine Verletzung zugezogen, als er versuchte, Martin und Tirso bei der Entführung durch den Kondor Luguris beizustehen.
Lediglich Schauper zeigte sich beherzt. Hojo reagierte jetzt blitzschnell, wenn auch Flindt als erster gehandelt hatte. Hojo lief dem Stacheldämon entgegen, lenkte dessen Aufmerksamkeit auf sich und sprang gewandt zur Seite, als der Stachler sich auf ihn stürzte.
Der Japaner rannte zur Tür, hinter den Dämonen vorbei.
„Haltet sie auf!" schrie er. „Ich hole Waffen."
Bei der Konferenz war keiner zum Kampf gerüstet gewesen, eine Nachlässigkeit, die es unter Dorian oder Coco bei den Umständen nicht gegeben hätte. Die drei Unholde aufzuhalten, war leichter gesagt als getan. Schauper schlug mit dem schweren eisernen Schürhaken auf den Stachler ein. Fenton und Wagner wehrten den Einhorn-Dämon mit aus dem Kamin gerissenen Feuerbränden ab.
Der Sägedämon bewegte sich mit großer Entschlossenheit auf Flindt zu. Flindt, Kramer und Calvo rückten ihm den Eichentisch in den Weg. Es war kaum zu glauben, doch der Dämon sägte sich durch. Seine Zacken rotierten.
„Wir sind verloren!" kreischte Jaqueline Bonnet.
Flindt sprang auf den Tisch und trat den Säger voll vor den Kopf, dorthin, wo keine Sägezacken ihn schützten. Der Dämon schüttelte sich nur einmal und schnob Feuer und Rauch. Flindt versuchte es noch einmal mit einer Gemme. Der Dämon lachte röhrend.
Er schlug nach Flindt und zerstörte die Tischplatte. Flindt brach der Schweiß aus und nicht nur ihm. Der Kampf dauerte an. So schrecklich die Dämonen waren, die Kämpfer von Basajaun hatten auch ihre Fähigkeiten. Sie hatten es gelernt, auch ohne magische Waffen einer solchen Brut Widerstand entgegenzusetzen. Die beiden Frauen drängten sich in die Ecke. An den Wänden des Rittersaals hingen Waffen, mittelalterliche Schwerter und Morgensterne.
Man riß sie herunter und bekämpfte damit die Dämonen. Doch diese nicht geweihten Waffen konnten sie kaum verwunden. Die Haut der Dämonen war hart wie Stein. Burian Wagner, fluchte, als er nicht durchdringen konnte.
Er stolperte und fiel. Der Einhorndämon senkte den Kopf und wollte ihn aufspießen. Wagner schien verloren. Da krachte ein Schuß von der Tür her. Hojo war endlich erschienen. Er jagte eine Pyrophoritkugel in den Körper des Dämons, und das war dessen Ende.
Sterbend sank er nieder. Weitere Schüsse töteten den Stachler und den Säger. Damit war dieser Spuk erst einmal vorbei. Von den Kämpfern von Basajaun hatte niemand eine ernsthafte Verletzung erlitten. Aber der Schreck war ihnen in die Glieder gefahren. Kaum fingen sie an zu verschnaufen, als abermals Gebrüll erscholl, doch jetzt in weiter entfernten Räumen des großen Castillos.
„Das kommt aus der Zentrale!" rief Hojo. Es krachte und klirrte, schepperte und polterte. „Wir müssen retten, was noch zu retten ist!"
Zwar war die Verbindung zur Außenwelt schon seit Tagen abgeschnitten, weil eine magische Glocke über dem Castillo lag, doch waren der Computer mit den drei Bildschirmgeräten, die Telefonanlage und der Fernschreiber im Prinzip noch heil. Wie es sich anhörte, schlugen die Dämonen dort jetzt alles zu Bruch. Hojo verteilte, was er an Waffen mitgebracht hatte, und man eilte, um weitere zu holen und die Dämonenbrut zu vertreiben.
Es ging um die Existenz von Castillo Basajaun!
Vergangenheit, Ende Mai 1629, Coco Zamis:
„Gib mir ein Kleid!" verlangte Coco von der rassigen Luisa, „damit ich mich anziehen kann."
„Wirst du dann das Zelt verlassen?" fragte Barbara hoffnungsvoll und ließ das Messer ein wenig sinken.
„Ich denke nicht daran",
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