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174 - Die Katastrophe von Basajaun

174 - Die Katastrophe von Basajaun

Titel: 174 - Die Katastrophe von Basajaun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Sie mußte, wenn sie wieder in ihre Zeit zurückgelangen wollte, mit Merlin Verbindung aufnehmen und sich die nötigen Mittel verschaffen.
    Sonst würde sie im 17. Jahrhundert bleiben. Eine eigenartige Situation, deren Konsequenzen sich Coco nach und nach alle erschlossen. Konnte sie ihre eigene Urahne werden? Von so einem Fall hatte sie noch niemals gehört, er war jedoch theoretisch möglich, wenn jemand in die Vergangenheit reiste, dort ein Kind zeugte oder zur Welt brachte und dann in seine Zeit zurückkehrte.
    Coco wollte schnellstens Merlin beschwören, den geheimnisvollen Magier von Avalon, mit dem ihr Geschick irgendwie verknüpft war. Im Moment aber galt es erst einmal, die anstehenden Probleme zu meistern. Coco hörte die Geräusche des Landsknechtslagers.
    Nach dem ersten Schrecken sah sie ihre Situation nicht mehr als so verzweifelt an. Merlin muß mir aus der Patsche helfen, dachte sie. Dann kehre ich so in meine Zeit zurück, daß ich ohne große Verzögerung, vielleicht sogar gleichzeitig, mit Dorian, Martin und Tirso am Elfenhof bin.
    Der optimistische Gedanke machte ihr Mut. Barbaras Hände wurden zärtlicher. Coco schreckte auf, eine Gesundheitsmassage war das nicht mehr. Sie befand sich mit Barbara allein in dem Zelt, das in drei Räume unterteilt war und von Laternenlicht erhellt. Coco setzte sich auf. Da sie noch immer keinen Faden am Leib trug, kam sie sich allmählich vor wie die Science-fiction-Heldin Barbarella, deren Comics-Abenteuer sie als ganz junge Hexe verschlungen hatte. Jene Barbarella war auch immer kaum oder gar nicht bekleidet im Universum herumgetollt.
    Cocos Stil war so etwas aber nicht. Barbara schmiegte sich mit verzücktem Blick an sie.
    „Du bist so schön, Coco. Männer sind gefühllos und grob. Wahre Liebe gibt es nur unter Frauen." Coco löste sich von der Dienerin Sapphos und frottierte sich das Massageöl von der Haut. Sexuelle Avancen hatte sie eigentlich nur von dem grobschlächtigen Czersky erwartet.
    „Gib mir mein Kleid, Barbara."
    Der kühle Ton und das Eintreten Luisas, die Essen aus der Lagerküche geholt hatte, ernüchterten Barbara. Hauptmann Czersky hatte zwar zwei Dirnen im Zelt, aber kochen konnte keine davon, und wenn er seine Stiefel geputzt und Kleider und Waffen instand gehalten haben wollte, mußte er sich an seinen Burschen wenden.
    Coco zog ein grünes Samtkleid in der Farbe ihrer Augen an. Sie legte sich Granatschmuck um den Hals. Czersky hatte eine Menge Beutegüter in seinen Truhen, und seine Weiber wählten sich natürlich immer die erlesensten Schmuckstücke aus.
    Coco wollte sich Czersky irgendwie vom Leib halten, bis ihre Hexenfähigkeiten wiederkehrten. Dann konnte sie ihn einfach hypnotisieren und in ein willfähriges Werkzeug verwandeln. Nur im Moment ging es nicht. Deshalb zeigte sich Coco auch nicht außerhalb des Zeltes. Denn Czersky hätte bei ihrem reizvollen Anblick die Lust packen können.
    Coco fragte Luisa nach Czersky.
    „Er berät mit den Offizieren im Kommandozelt", antwortete Luisa schnippisch. „Das heißt, sie saufen, fressen und würfeln. Denn zur Zeit gibt es nichts zu besprechen. Sie wollen nur zechen."
    „Wann erwartet ihr Czersky dann?"
    „Er wird heute sicher früh eintreffen, um neun Uhr, vielleicht noch früher. Und nicht so besoffen wie sonst, obwohl du dich darauf nicht verlassen kannst. Er ist ein Grobian, stinkt nach Bier, Tabak und Schweiß, und er schnarcht entsetzlich", sagte Luisa. „Aber wenn er schläft, ist er noch am erträglichsten. "
    „Die Männer sind alle Schweinekerle, Übeltäter und Lumpen", sagte Barbara. „Keiner verdient mehr, als an den Galgen gehangen zu werden, der Czersky ganz obenauf."
    „Warum seid ihr denn bei ihm, wenn ihr so über ihn denkt?" fragte Coco, und darüber brachen Luisa und Barbara in ein unbändiges Gelächter aus.
    „Du hast wirklich überhaupt keine Ahnung, Coco Zamis!" rief Barbara und klatschte sich auf die Schenkel. „In der heutigen Zeit und in unserer Lage haben wir keine andere Wahl, als so einem wie Czersky zu gehören. Natürlich wäre ich lieber die Mätresse eines Fürsten oder hohen Würdenträgers. Aber der Czersky ist noch lang' nicht der Letzte." Mit melancholischem Gesicht setzte sie sich nieder. Barbara knöpfte ihr Mieder auf und fächelte sich Kühlung zu, denn es war stickig im Zelt. „Ich habe nur einmal wirklich einen Mannskerl gehabt, den ich von Herzen liebte. Das war ein schmucker dänischer Soldat. Enno Brusthenn hieß er. Schön war

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