174 - Die Katastrophe von Basajaun
Betten zu gehen oder überhaupt in jener Zeit zu bleiben. Czersky rief sie und wollte turteln. Der Profoß war gegangen.
Coco bannte Czersky mit einem Blick. Er als Liebhaber hätte ihr gerade noch gefehlt. Sie wusch sich und zog sich an.
Gegenwart, Hof der dlfar, Island:
Rebecca ließ sich Zeit. Dorian wachte die ganze Nacht bei Unga und war am Morgen buchstäblich zum Umfallen müde. Reena löste ihn ab.
Sie setzte sich ans Bett des Cro Magnons und wusch ihm mit einem nassen Lappen den Schweiß ab. Unga stöhnte auf. Er öffnete die Augen, aber er war nicht bei sich.
„Rebecca", stöhnte er. „Die Vampire. Tod. Das Weltreich der Vampire…"
Reena erschauerte. Die sanfte Inderin war froh, auf dem abgelegenen Elfenhof zu leben und nicht an den vielen Kämpfen und Gefahren des Dämonenkiller-Teams direkten Anteil zu haben. Sie hatte keine Ambitionen, sich ständig mit Horrorgestalten herumzuschlagen. Im DK-Team waren jedoch schon Stimmen laut geworden, daß sie Unga zu sehr auf dem Elfenhof fest- und von seinen Aufgaben abhalte, die Mächte der Finsternis zu bekämpfen.
Der Cro Magnon verbauere und verbiedere unter ihrem Einfluß, hatte Abi Flindt sogar unverblümt geäußert. Dorian schlief bis Mittag. Dann weckte ihn Martin, der verzweifelt nach seiner Mutter fragte. Dorian beruhigte ihn, widmete den Nachmittag seinem Sohn und auch Tirso, telefonierte abermals mit London und mit Jeff Parker, den er über die Konzernzentrale auf seiner Jacht irgendwo im Stillen Ozean erreichte.
Parkers Luxusjacht Sacheen hatte natürlich Funktelefon, und man konnte Gespräche dorthin vermitteln, via Satellit. Das kostete ein Heidengeld, aber da es sich um ein R-Gespräch handelte, brauchte es Dorian nicht zu stören. Die Unterredung mit Jeff war kurz. Wie geht's und wie steht's, alter Junge? Bei mir nichts Neues. Das war Parkers Kommentar. Dorian wollte ihn wegen Cocos Verschwinden nicht beunruhigen und erwähnte nur kurz, daß Basajaun nicht zu erreichen sei. Parker hatte sich eine besondere Lebensanschauung zugelegt, auch was die Dämonen betraf.
Wenn es ganz dringend sei und überall brenne, wie Parker sich ausdrückte, könne Dorian ihn hinzuholen. Ansonsten solle er ihm für eine Weile seine Entspannung und Ruhe lassen. Parker hatte wieder ein paar schicke Frauen an Bord. Mit Dorians Anspielung an Parker, sich nicht zu übernehmen, endete das Gespräch.
Dann war London fällig, wo Phillip immer noch Zustände hatte und man Basajaun auch nicht erreichen konnte. Miß Pickford verlangte, Dorian zu sprechen, und äußerte sich kurz und drastisch.
„Das eine will ich Ihnen sagen, Mr. Hunter. Wenn sie an Phillips üblem Befinden schuld sind, werde ich ein ernstes Wörtchen mit Ihnen reden. Ich weiß mir keinen Rat mehr."
„Kochen Sie Phillip ein Süppchen, Martha", sagte Dorian gallig. „Jetzt möchte ich wieder Trevor Sullivan."
Er verkniff sich den Kommentar, daß er auch durchdrehen würde, wenn er sich den ganzen Tag unter Martha Pickfords gluckenhafter Obhut befände. Martha Pickford war von der Putzfrau in Dorians Reihenhaus in London zu einer wertvollen Stütze des DK-Teams aufgestiegen, was aber nichts an der Tatsache änderte, daß sie Dorian seit jeher auf den Geist ging. Zwischen ihnen bestand eine Haßliebe.
Dorian wechselte nur noch ein paar Worte mit Sullivan. Dann ging er zu Martin und Tirso hinaus, die zusammen spielten. Es war kalt, doch außer in tiefen Bodensenken und im Schatten lag kein Schnee mehr. Tirso vervollkommnete spielerisch seine telekinetischen Kräfte. Er ließ Steine schweben und tanzen. Dann hob er Dula, die gerade aus dem Stall kam - trotz ihrer Mini-Größe erledigte sie Arbeiten - aufs Scheunendach hoch.
Die Zwergin schimpfte.
„Laß mich sofort wieder herunter, du Lümmel!"
„Das geht aber zu weit, Tirso", sagte Dorian.
Tirso hob Dula mit seiner Paraenergie wieder herunter. Beleidigt verschwand sie im Haus. Dorian steckte sich eine Players zwischen die Lippen, und im nächsten Moment, ohne daß er sein Feuerzeug betätigt hatte, brannte sie. Tirso vermochte mit seinem Blick auch Feuer zu entzünden und Funken sprühen zu lassen. Er und Martin lachten über Dorians verdutztes Gesicht.
Dorian grinste. Die zwei waren schon rechte Lausbuben und damit nach seinem Geschmack. Trotz seines dämonischen Erbes hatte Dorian doch verschiedentlich auch schöne Kindheitserlebnisse in mehreren Leben gehabt, und sie lebten noch in ihm fort. Nur mit Düsterkeit und Dämonen wäre das
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