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174 - Die Katastrophe von Basajaun

174 - Die Katastrophe von Basajaun

Titel: 174 - Die Katastrophe von Basajaun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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lächelte. Sie trug ein dünnes Nachthemd mit Rüschen und Schleifen. Sie setzte ihren SexAppeal ein, um den Verdacht der Männer abzulenken. Doch das reichte nicht, eine gute Ausrede mußte her.
    Sie bat, die zwei Wachen wegzuschicken, was auch geschah.
    „Anton hat, um der Wahrheit die Ehre zu geben, zuerst Mäuse und Ratten am Boden und auf dem Bett gesehen", log Coco. „Auf sie ging er mit der Hellebarde los, und dann schrie er von einer Hex'.
So war es doch, Anton, oder?"
    Czersky nickte, und sein Vorgesetzter räusperte sich.
    „Er sollte weniger saufen, Hauptmann Czersky. Halt' Er sich mal einen Monat an Quellwasser und lasse Er auch die Völlerei. Zudem soll Ihn der Bader zur Ader lassen und Ihn einmal die Woche schröpfen, um das schlechte Blut auszutreiben. - Das ist ein dienstlicher Befehl. Hat Er verstanden?" „Jawohl, Herr Oberst!" brüllte Czersky und schlug die Hacken zusammen. „Zu Befehl."
    Er handelte genauso wie die Soldaten aller Zeiten.
    „Im Glas sind schon mehr Menschen ersoffen als im Bach", sagte Stoltzen-Hagenau und hüstelte hinter der vorgehaltenen Hand. „Profoß, Er schweigt." Bei seinem Leibwächter setzte der Graf das voraus. „Einen Hauptmann mit Säuferwahn kann ich nicht gebrauchen. Ich erteile Ihm hiermit eine ernsthafte Verwarnung, Anton von Czersky. Paß Er gut auf, daß Er Sein Kommando behält." Czersky schluckte und schrumpfte förmlich zusammen. „Frau Zamis, ich hörte, Ihr seid aus Wien und habt Verbindungen zum Hof des Kaisers?"
    Coco bestätigte das unverfroren.
    „Dann müßtet Ihr auch meinen Schwiegervater kennen", meinte Stoltzen-Hagenau. „Den Minister Feinstecher."
    „Aber natürlich. Keiner tanzt so flott wie er."
    „Was? Er ist an die Achtzig und leidet an der Gicht. Er kann kaum noch gehen."
    „Wann habt Ihr ihn denn letztes Mal gesehen?" fragte Coco. „Eine Bäderkur hat wahre Wunder vollbracht. Ich sage Euch, daß er wieder tanzt. Ich bin selbst beim Osterfest seine Tanzpartnerin gewesen. Der alte Herr ist aufgeblüht. Ein Segen für das Reich, Graf Maximilian."
    „Soso." Den Stoltzen-Hagenau verdroß es, hoffte er doch, seinen schwerreichen Schwiegervater in Bälde zu beerben. „Das freut mich aber." Seine Miene war süßsauer. „Merkwürdig, Frau Zamis, ich war schon oft in Wien am Kaiserlichen Hof. Aber von einer Familie Zamis ist mir nichts bekannt." „Wien ist groß, und am Kaiserlichen Hof verkehren viele", antwortete Coco lächelnd. Wenn sie Stoltzen-Hagenau hypnotisierte, mußte sie auch seinen Leibwächter in ihren Bann schlagen, und das ging dann immer so fort. Coco mußte ihre Kräfte sparen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. „Doch müssen wir jetzt und unter diesen Umständen plaudern? Ihr bringt mich in Verlegenheit, Graf. Ihr seid doch ein Kavalier?"
    „Selbstverständlich." Mit einem letzten Blick auf Cocos Formen, die sich unter dem dünnen Stoff deutlich abzeichneten, wandte Stoltzen-Hagenau sich ab. „Ich erwarte Sie in der dritten Nachmittagsstunde, Coco Zamis, und zwar allein. Wir wollen plaudern und uns näher kennenlernen." Stoltzen-Hagenau küßte Coco die Hand. Seine Augen quollen dabei förmlich vor. Dieser Lustmolch, dachte Coco. Stoltzen-Hagenau wandte sich an den verdattert dastehenden Czersky. „Er kann heute nicht heiraten, Hauptmann, Ihm fehlt die geistige Klarheit dazu. Vielleicht nächste Woche. Kurier Er sich. - Balthasar, folg mir!"
    Der athletische Leibwächter mit dem Flamberg ging hinter dem Grafen aus dem Zelt. Der Profoß blieb noch einen Moment.
    „Graf Maximilian wollte mit Euch eine Besprechung halten, Hauptmann", sagte er halblaut. „Das wurde gestern vereinbart. Es war Euch wohl entfallen. Unter den Umständen verzichtet der Oberst darauf, doch wird er die Unterredung zweifellos nachholen wollen. - Kann ich Euch unter vier Augen sprechen?"
    Coco ging nach nebenan. Czersky und der Profoß tuschelten. Sie arbeiteten eng zusammen, und einer war vom anderen abhängig. Was sie besprachen, waren dienstliche Angelegenheiten, die Coco nicht schaden konnten. Doch etwas anderes fiel ihr auf. Der Obrist Graf Maximilian von Stoltzen- Hagenau hatte zweifellos ein Auge auf sie geworfen und wollte sie seinem Untergebenen, Hauptmann Czersky, ausspannen. Das waren so die Spielchen im Offizierskorps, und Stoltzen-Hagenau kannte da keine Hemmungen.
    Coco wollte ihm die Lust an ihr schon verleiden. Es wurde Zeit, daß sie Merlin rief. Sie hatte nicht die Absicht, im Dreißigjährigen Krieg durch die

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