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1742 - Countdown für KOROMBACH

Titel: 1742 - Countdown für KOROMBACH
Autoren: Unbekannt
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ein. „Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit für ein längeres Gespräch später."
    „Aber sicher, Geo", antwortete Adams merklich erleichtert. „Wir hören voneinander. Und bitte... würdest du hinter dir die Tür schließen?"
    Sheremdoc brauchte einige Sekunden, bis er draußen seine Gedanken geordnet hatte. Diese Situation war auch für ihn schwer zu verarbeiten.
    Zunächst verließ er das HQ-Hanse, so schnell es ihm möglich war. Hier konnte er niemandem mehr trauen, solange er nicht präzise wußte, was sich ereignet hatte. Per Transmitter erreichte er Koka Szari Misonans Amtssitz in den Gebäuden der LFT.
    Die Erste Terranerin hatte, ebenso wie Adams, einen Stab fähiger Mitarbeiter um sich geschart.
    „Ich muß Koka Szari sprechen", sagte Sheremdoc. „Es ist eilig."
    Eine Sekretärin gab zurück: „Das ist leider nicht möglich. Sie hat eine Sondersitzung des Solaren Parlaments und der Regierung einberufen. Zur Lage auf dem Mars. Ich fürchte, daß sie da nicht so einfach aussteigen kann."
    Sheremdoc hatte nicht im mindesten die Absicht, sich hinhalten zu lassen, und das ließ er die Sekretärin spüren.
    „Du wirst jetzt Koka Szari Misonan aus dieser Sitzung holen. Ich berufe mich auf meine Vollmachten als LFT-Kommissar. Das Parlament muß eben ein anderes Mal zusammentreten."
    „Es ist unmöglich."
    „Du holst sie, oder ich lasse für das Solsystem den Alarmzustand ausrufen."
    Die Sekretärin zögerte. „Du meinst es ernst, Geo? - Warte einen Moment."
    „Höchste Geheimhaltungsstufe", fügte er noch hinzu. „Verwende eine kodierte Nachricht!"
    Sheremdoc setzte sich zum Warten ins Büro der Ersten Terranerin.
    Von dort aus stellte er eine Verbindung zu Boris Siankow auf Titan her.
    „Boris, ich brauche dich. Du läßt bitte alles stehen und liegen und kommst sofort in Koka Szaris Amtssitz."
    Der Wissenschaftler am anderen Ende der Hyperkom-Leitung spuckte das aus, was er offenbar gerade im Mund gehabt hatte, sprang auf und schaltete wortlos ab. Diesen Tonfall kannte er von Sheremdoc.
     
    *
     
    Die Erste Terranerin und Siankow trafen beinahe gleichzeitig ein. Der LFT-Kommissar erwartete sie am Schreibtisch; er hatte soeben eine ständige Leitung zum Mond hergestellt. Als kreisendes Hologramm leuchtete NATHANS Symbol.
    „Wie ich sehe, hast du dich bereits breitgemacht", rügte Koka Szari Misonan. „Ich will hoffen, daß du für deinen Überfall äußerst gute Gründe hast."
    „Die habe ich."
    Sheremdoc räumte ihren Sessel, damit sie sich setzen konnte.
    „Es ist Homer G. Adams. Etwas stimmt nicht mit ihm."
    Koka Szari und Siankow machten große Augen. „Und deswegen rufst du uns?"
    „Ich betrat vor etwa fünfzehn Minuten Homers Büro. Er war geistig vollkommen abwesend. Und zwar, weil er etwas in den Händen hielt, was wie ein Spielzeug aussah. Er hat mich nicht einmal bemerkt. Und als ich ihn ansprach, erschrak er in ungewöhnlichem Maß."
    „Geo...", begann Boris Siankow umständlich seine Erwiderung, „das kann ja wohl alles nicht wahr sein! Homer mag spielen, womit er will. Und abwesend soll wohl auch ein Hanse-Chef mal sein. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Du spinnst total und gehörst für zwölf Stunden ins Bett."
    Sheremdoc lächelte dünn. „Letzteres stimmt zwar, Boris. Aber ich fürchte, dafür bleibt uns bis auf weiteres keine Zeit. Ich glaube nämlich, daß das kein normales Spielzeug war."
    „Was willst du sagen?" erkundigte sich Koka Szari Misonan; sie war plötzlich aufmerksam geworden.
    „Ihr wißt, ich komme gerade aus dem Rusuma-System zurück. Dort habe ich haufenweise Leute beobachtet, die gerade ein Hamamesch-Warenstück erworben hatten."
    „Du meinst doch nicht...?"
    „Doch. Ich glaube, Homer besitzt ein Spielzeug aus Hirdobaan. Er muß es gerade erst bekommen haben."
    Die strafenden Blicke, mit denen Siankow und die Erste Terranerin ihn bis eben noch gemustert hatten, schlugen vollständig ins Gegenteil um.
    Besorgnis, aber auch Unglaube. Panik... Ruhig bleiben, Siankow!
    „Du mußt dich getäuscht haben!"
    „Das könnte allerdings sein", räumte Geo Sheremdoc widerwillig ein.
    „Wir dürfen uns jedoch nicht darauf verlassen. - NATHAN, hör zu. Ich liefere dir eine Beschreibung. Also, die Gestalt war eindeutig künstlich, bewegte sich aber etwas. Ich schätze ihre Größe auf etwa zwölf bis dreizehn Zentimeter. Zwergenprofil, Augen aus Metall..."
    Er versuchte, sich an so viele Details wie möglich zu erinnern, und wunderte sich selbst,
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