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1742 - Countdown für KOROMBACH

Titel: 1742 - Countdown für KOROMBACH
Autoren: Unbekannt
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zitternd vor Schwäche am Trivideo.
    Bis plötzlich die Nachricht durchkam: Demnach hatte Findercraft-Import terraweit zwölf Millionen Huyla-Zwerge in Umlauf gebracht!
    Pervoia erkannte ihre Chance sofort. Wenn sie es schaffte, eines dieser Exemplare in ihren Besitz zu bringen, war der Verlust ausgeglichen. Die Schwäche verging von einer Sekunde zur anderen. Im Gegenteil, sie fühlte sich von aggressiver Energie erfüllt, stürmte mit hochgesteckten Haaren und vorgerecktem Kinn aus der Wohnung.
    Ein Taxigleiter brachte sie zum nächsten Kaufhaus.
    „Huyla-Zwerge?" fragte sie den Pförtnerrob. „Wohin?"
    „Etage II, Abteilung Spielzeug für Erwachsene", lautete die Antwort.
    Sie hatte tatsächlich Glück. Pervoia erreichte die Abteilung im Laufschritt. Ganz sicher gehörte sie nicht zu jenen Personen, die sich selbst etwas vormachen wollten. Sie brauchte den Zwerg, und sie brauchte ihn ganz schnell, wenn sie nicht verrückt werden wollte.
    Mit einem raschen Blick sondierte sie die Regale; dabei war sie nicht die einzige. Regelrechte Menschenmassen standen in den Korridoren.
    O Gott! Laß sie nicht alle aus demselben Grund hier sein.
    Ein Mann mit dem Kaufhausemblem kam durch eine der nichtöffentlichen Türen aus dem Lager. Er trug ein Schild bei sich, das er im mittleren, leergeräumten Regal aufstellte.
    HUYLA-ZWERGE SIND AUSVERKAUFT, stand da. UNSER WARENKONTINGENT IST LEIDER AUSGESCHÖPFT.
    Pervoia schüttelte ungläubig den Kopf. Während die meisten anderen jetzt verschwanden, näherte sie sich mit unbewußt geballten Fäusten dem Mann.
    „Hör zu", sagte sie, „ich weiß deinen Namen nicht. Nein, ich will ihn gar nicht wissen. Hör einfach nur zu. Ich brauche dringend einen dieser Roboter. Kannst du mir nicht helfen?"
    „Helfen?" wunderte sich der Mann. „Wieso?"
    „Ich... ich hatte schon mal einen Zwerg."
    „Und was ist mit ihm passiert?"
    „Er ist mir gestohlen worden."
    „Dann verdienst du auch keinen neuen. Wer zu dumm ist, bekommt seine Strafe."
    Pervoia zog das linke Knie an, ohne auch nur darüber nachzudenken.
    Woher diese Aggressivität kam, wußte sie selbst nicht. Jedenfalls traf sie den Angestellten direkt im Unterleib.
    Der Mann stieß einen dumpfen Schrei aus. So einen Laut hatte sie nie vorher gehört. Pervoia ertappte sich dabei, daß sie ihn immer wieder schlug, ohne zu zielen und ohne daß es dabei um ihn persönlich ging. Sie konnte nur den Gedanken nicht ertragen, daß jetzt alles vorbei war.
    Von hinten kamen andere Menschen gesprungen, die sie mit vereinten Kräften bändigten.
    „Du hast wahrscheinlich deinen Zwerg, was?" brüllte sie. „Vielleicht auch zwei oder drei, zu Hause gebunkert!"
    „Das geht dich gar nichts an! Verdammte Idiotin!"
    Der Mann kam mit blutüberströmtem Gesicht wieder auf die Beine. Er sah aus, als ob er Pervoia gleich ermorden wollte. Und mit einem Teil ihres Denkens wußte sie, daß er damit nicht ganz unrecht gehabt hätte.
    Hamamesch-Waren? War es nicht das, was sie im Trivideo sagten?
    Mein Gott, ich verstehe es nicht.
    Sie spürte, wie sie blaß wurde. In ihrem Kopf stimmte es nicht mehr.
    Pervoia sackte in die Knie und verlor das Bewußtsein.
    Erst in der Medo-Station des Kaufhauses kam sie wieder zu sich.
    Vor ihr stand ein völlig unbekannter Mann. Sie hatte sich selten einem derart analytischen Blick ausgesetzt gesehen. Auf Anhieb jagte er eine Gänsehaut über ihren Rücken.
    „Dein Name ist Pervoia?"
    „Das ist richtig", antwortete sie matt.
    „Ich bin ein Agent der Liga. Ich möchte mit dir über gewisse Dinge reden."
    Pervoia schluckte schwer; sie hatte nicht die geringste Ahnung, was der Kerl von ihr wollte.
     
    5.
     
    Geo Sheremdoc verließ das Umfeld des Hamamesch-Basars NUMBIENTE am 13. Januar. Einen halben Tag später erreichte er Terra, seinen eigentlichen Zuständigkeitsbereich.
    Natürlich brachte er aus dem Rusuma-System, der Heimat der galaktischen Händler, eine Menge Kleinkram mit: Speicherkristalle, persönliche Beobachtungen, nichts von durchschlagender Bedeutung. Er schaute per Transmitter auf dem Titan vorbei, um die Dinge bei Boris Siankow abzuliefern.
    Dann erst suchte er die Erde auf.
    Wo immer Geo Sheremdoc auftauchte, wurde er wie ein Showstar empfangen. Es gab viele Leute, die dem Glatzkopf hinterherstarrten, andere, die ihre Fragen beantwortet haben wollten, und wieder andere, die glaubten, ihre Einschätzung der Lage müsse für ihn von besonderem Nutzen sein.
    Sheremdoc hörte sich alles an, solange er
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