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1742 - Countdown für KOROMBACH

Titel: 1742 - Countdown für KOROMBACH
Autoren: Unbekannt
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ausgerechnet vor dem Holo stehenblieb, wußte Sheremdoc später selbst nicht mehr. Denn von jetzt an überschlugen sich die Nachrichten.
    „Ich habe eine weitere Information über Findercraft-Import", meldete NATHAN. „Demnach landeten am 30. Dezember 1217 zwei Kugelraumer namens OSCH und DRONDOBA auf Terra. Die Piloten Sigfrend und Seano Bonk sind mit jenen zwei Personen identisch, die bei der Freizeit 1218 das besagte Objekt an Homer G. Adams übergeben haben. Ihre Ladung wird laut registrierten Frachtbriefen mit Erwachsenen-Spielzeug von Findercraft angegeben. Es handelte sich im einzelnen um zwölf Millionen Exemplare einer Spielzeugart namens >Huyla-Zwerge<."
    „Da haben wir es", sagte Sheremdoc. „Ist die Ladung damals geprüft worden?"
    „Auf die übliche Art", antwortete NATHAN. „Spezialroboter haben sich die Spielzeuge angesehen. Sie haben nichts bemerkt."
    „Das konnten sie auch nicht. Wenn es sich tatsächlich um Hamamesch-Waren handelt, sind nur Intelligenzwesen dazu imstande."
    „Zwölf Millionen...", hauchte Koka Szari Misonan fassungslos. „Was haben sie damit vor?"
    „Ich weiß es nicht", gab Sheremdoc zurück. „NATHAN, ich will, daß sofort eine Staffel Agenten zum Planeten Findercraft in Marsch gesetzt wird. Sie sollen alles über Huyla-Roboter recherchieren, was bekannt ist.
    Außerdem rufen wir ab sofort eine Systemfahndung aus. Sigfrend und Seano Bonk werden mit allen Mitteln gejagt. Ihre Persönlichkeitsrechte werden hiermit aufgehoben."
    „Ich kann das nicht fassen", lamentierte Boris Siankow. „Und das alles nur, weil du Homer mit einem Spielzeug hast sitzen sehen?"
    „Ja. Alles deshalb."
    „Still, ihr beiden!"
    Koka Szari Misonan war plötzlich aufgesprungen; sie schaute wie hypnotisiert auf die Szenen, die NATHAN aus den öffentlichen Trivideo-Kanälen Terranias einspielte.
    Eine Reporterin von der TERRANIA POST namens Cynthica Mynder, sowohl Sheremdoc als auch der Ersten Terranerin als seriös bekannt, berichtete von einem wahren Schlachtfeld in den terranischen Kaufhäusern.
    „HUYLA-ZWERGE SIND DER BEVORZUGTE ZEITVERTREIB ALLER LFT-BÜRGER", hieß es da. „SIE STAMMEN EXKLUSIV AUS DEN WARENLAGERN DER HAMAMESCH..."
    „Wie lange laufen diese Nachrichten bereits?"
    „Seit wenigen Minuten."
    Geo Sheremdoc nahm es äußerlich unbewegt zur Kenntnis.
    In Wahrheit ärgerte er sich, daß er ausgerechnet auf diesem Weg davon erfuhr; daß die Medien der Hauptstadt ihnen also um „einen Riesenschritt voraus waren. Aber auch das hatten die Handlanger der Hamamesch intelligent eingefädelt. Sie mußten Pressebulletins herausgegeben haben.
    Man konnte davon ausgehen, daß der freie Verkauf seit mindestens ein bis zwei Stunden lief.
    „Sofort alle Verkaufsstellen der Huyla-Zwerge ausfindig machen", wies Sheremdoc NATHAN an. „Die LFT beschlagnahmt jedes einzelne Stück, das wir kriegen. Aber ich fürchte, dafür ist es längst zu spät. Wenn ich wüßte, wer dahintersteckt, würde ich ihm ein Kompliment aussprechen.
    Versteht ihr den Sinn? Die zwölf Millionen Huylas sind längst im Umlauf.
    Und jeder einzelne Terraner weiß es jetzt. Dank der Trivideosender."
    Koka Szari Misonan wurde blaß.
    Sie fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, machte kehrt, stellte sich mit dem Gesicht zum Fenster, so daß die beiden Männer ihre Züge nicht erkennen konnten.
    „Du hattest recht, Geo... Die Bürger von Terra wissen genau, daß wir dem Hamamesch-Basar KOROMBACH den Einflug ins Solsystem verboten haben. Und zwar mit Waffengewalt! Dabei sind sie längst auf den Werbefeldzug hereingefallen. Sie wollen dieses Hamamesch-Zeug, egal, was es mit ihnen anstellt. Die ganze Galaxis ist glücklich - denken sie.
    Nur sie nicht, weil sie an die Waren nicht herankommen."
    Die Erste Terranerin hob hilflos die Schultern an.
    „Und jetzt? Jetzt haben zwölf Millionen Bürger auf Terra das ersehnte Glück gehabt. Die restlichen Milliarden werden Sturm laufen. Die Rufe nach KOROMBACH werden so laut, daß ich sie nicht mehr ignorieren kann. Wir leben in einer Demokratie... Wenn sich die Leute umbringen wollen, dann dürfen sie das tun. Ich kann sie nicht daran hindern", schloß sie resigniert.
    „Falsch", sagte Geo Sheremdoc. „Du hast sogar die Pflicht dazu, Koka Szari. Es kann sein, daß diese Geschichte dich dein Amt als Erste Terranerin kostet. Aber es ist deine Pflicht, die Menschen bis zum letzten Augenblick zu schützen."
    Die Frau am Fenster gab lange keine Antwort.
    „Auch gegen ihren Willen?"
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