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1743 - Die Templer-Gruft

1743 - Die Templer-Gruft

Titel: 1743 - Die Templer-Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.
    »Auf wen willst du schießen?«, fragte ich.
    »Nicht auf euch.«
    »Sondern?«
    Seine Antwort fiel länger aus. So hörten Godwin und ich, was hier draußen geschehen war. Wir sahen uns auch den Mann an, den Suko niedergeschlagen hatte.
    Dann hörte er, was uns widerfahren war. Wir zeigten ihm auch das Vermächtnis des toten Geistlichen, die Skizze, und erklärten ihm die Zusammenhänge.
    »Und das ist echt?«, fragte er.
    »Ich denke schon.«
    »Dann müssen wir in die Berge. Wahrscheinlich treffen wir dort unsere Freunde wieder.«
    »Das denke ich auch.«
    Sukos Aktion war aufgefallen. Wie von Geisterhand geführt erschienen Männer auf der Straße. Ein halbes Dutzend war es sicherlich, und ein Mann löste sich aus der Gruppe. Er kam auf uns zu, war schon älter und um Kinn und Mund herum wuchs ein Strauchbart, dunkelgrau wie alter Rauch.
    Auf seinem Kopf saß ein flacher Turban, den er kunstvoll geschlungen hatte.
    »Jetzt bin ich gespannt, was der will«, sagte ich leise.
    »Mit uns reden«, erwiderte Godwin.
    »Bist du sicher?«
    »Ja, er sieht mir aus wie der Dorfälteste. So etwas wie ein Bürgermeister, der hier das Sagen hat.«
    »Hoffentlich hast du recht.«
    Unsere Waffen zogen wir nicht. Der Mann blieb in einer respektvollen Entfernung vor uns stehen. Er war aber so nah, dass wir die zahlreichen Falten in seinem Gesicht sahen.
    »Ich bin Gamal«, stellte er sich vor, und wir waren froh, dass er Englisch sprach.
    Wir nickten ihm zu.
    Dann sprach er Godwin und mich an. »Ihr seid in der Kirche gewesen, weil man euch erwartete. Habt ihr unseren Priester gefunden? Konntet ihr mit ihm sprechen?«
    »Gefunden haben wir ihn schon«, erklärte Godwin, »aber er konnte nicht mehr sprechen. Er war tot. Man hat ihm die Kehle durchgeschnitten.«
    Wir sahen, dass sich das Gesicht des Alten straffte. Im Bart war plötzlich eine Lücke zu sehen, denn er hatte den Mund geöffnet. In seinen Augen glitzerte es verdächtig feucht, als er anfing zu sprechen.
    »Sie haben es getan, ja, sie haben es getan. Und er hat es verhindern wollen, aber die Zeit ist zu knapp gewesen.«
    »Und du weißt, um was es geht?«
    »Ja, um eine blutige Vergangenheit, die jetzt wieder lebendig geworden ist. Das ist schrecklich. Wir haben gedacht, dass es sie nicht mehr gibt, aber es ist ein Irrtum gewesen. Die verfluchten Meuchelmörder sind wieder da.«
    »Das trifft zu«, bestätigte der Templer. »Es tut uns auch sehr leid, dass wir zu spät gekommen sind. So kann er uns nicht mehr sagen, was er uns mitteilen wollte.«
    Gamal wischte über seine Augen. Dann zog er die leicht gekrümmte Nase hoch. »Ich habe mit ihm gesprochen. Er hat mich eingeweiht. Auch ich habe euch erwartet.«
    »Das ist gut.« Godwin lächelte. »Bist du denn in der Lage, uns zu helfen?«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Gib ihm die Skizze«, flüsterte ich dem Templer zu. »Er soll sie sich mal anschauen.«
    »Wollte ich gerade machen.«
    Godwin zog den Zettel aus der Tasche. Dabei begann er schon zu sprechen. »Der Priester hat uns noch eine letzte Nachricht hinterlassen, muss er vor seinem Tod angefertigt haben. Ich denke, dass die Zeichnung der Weg zum Ziel ist. Würdest du sie dir trotzdem noch mal kurz anschauen?«
    »Gern.« Gamal nahm die Skizze entgegen und hielt sie dicht vor seine Augen. Er sagte nichts, und wir warteten gespannt auf eine Äußerung von ihm.
    Schließlich nickte er, dann gab er die Skizze zurück. »Ja, es ist der richtige Weg.«
    »Fantastisch.« Godwin lächelte. »Und? Kannst du mehr darüber sagen?«
    Gamal überlegte. Nach einer Weile tropften die Worte langsam über seine Lippen.
    »Ich sage es nicht gern, es ist auch nicht gut, glaubt mir das, bitte. Es sind Dinge, die in der Vergangenheit ihren Ursprung haben, und so sollte es auch bleiben.«
    »Aber sie sind zurück«, sagte ich.
    Der alte Mann nickte. »Ja, leider ist das so. Und die Mörder sind noch genauso grausam wie früher.«
    Ich fragte anders. »Wenn du früher sagst, was weißt du alles darüber? Was ist damals vor sehr langer Zeit geschehen? Du hast da nicht gelebt, wir ebenfalls nicht. Aber es gibt Überlieferungen. Menschen behalten viel und sie geben auch vieles weiter. Gerade hier im Orient. Deshalb denken wir, dass du einer der Wissenden bist.«
    »Ich bin zu schwach.«
    »Warum?«
    »Ich habe sie nicht stoppen können.«
    »Gut, das ist so. Aber du kannst uns dabei helfen, dass wir sie stoppen.«
    Gamal dachte wieder nach. In seinem Blick las ich Skepsis.

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