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1744 - Der Plan des Unsterblichen

Titel: 1744 - Der Plan des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dazu aufforderst. Dann träte aber ein akuter Notfall ein, und ich müßte mich erst in deinem Bewußtsein darüber informieren, ob ich mich nicht irre."
    „Informier dich!" forderte ich ihn in einem ziemlich harten Ton auf, so daß ich mich vor mir selbst erschreckte. Ich tippte mir an den Kopf.
    „Meine Gedanken stehen dir zur Verfügung."
    Er blickte mich eine Weile freundlich an.
    Ob er wirklich etwas in meinen Gedanken las, weiß ich bis heute nicht.
    Dann sagte er: „Es ist die einfachste Sache der Welt, Shauny. Du hast dich Hals über Kopf in Jacco Arrow verliebt."
    Er teleportierte und war weg.
    Ich stand bestimmt noch zehn Minuten allein da und versuchte Ordnung in meine Gedanken zu bringen.
    Es gelang mir nicht.
     
    *
     
    Zwei Tage später meldete sich der Interkom in meiner Unterkunft. Ich spielte mit einem verrückten Gedanken und wünschte mir, daß er Wahrheit würde.
    Er wurde Wirklichkeit. Es war Jacco Arrow.
    „Hallo, Shauny!" druckste er ein wenig verlegen herum, und das gefiel mir ausgezeichnet. „Ich hatte den Wunsch, dich wiederzusehen. Ganz einfach war es nicht, dich ausfindig zu machen. Die Hamiller-Tube macht da manchmal einen auf Datenschutz und Wahrung der Persönlichkeitssphäre. Du verstehst das vielleicht."
    „Ich freue mich", antwortete ich erstaunlich klar und ohne Unsicherheit, „daß du dich gemeldet hast."
    „Oh!" machte er etwas überrascht. „Weißt du, ich wollte dich etwas fragen. Übrigens, dein Film über Gucky hat mir ausgezeichnet gefallen.
    Am besten daran fand ich allerdings dich."
    Nun stieß ich ein „Oh" aus und fragte: „Was willst du wissen?"
    Er druckste wieder ein wenig herum.
    „Weiter, Jacco!" munterte ich ihn auf. „Was ist denn?"
    „Was sagst du dazu, daß wir uns bald mal treffen? Vielleicht heute?"
    platzte er dann heraus.
    „Was ich sage? Ich sage dies: Wenn du mich nicht zum Abendessen einlädst und zu einem Bummel durch die Parks der BASIS, dann lade ich dich ein."
    Es dauerte mindestens fünf Sekunden, in denen sein Mund vor Staunen offenstand. Dann lachte er befreit auf.
    Wir machten eine Zeit und einen Ort aus, dann unterbrach ich die Verbindung und lehnte mich in meinem Sessel zurück.
    „Shauny Target!" sagte ich zu mir. „Was ist bloß aus dir geworden!"
    Ich fühlte mich so gut wie nie zuvor.
     
    *
     
    Lange bevor wir die Milchstraße erreichten, waren wir ein festes Paar.
    Und als die zweite Coma-Expedition startete, waren wir wieder dabei. Ich hatte inzwischen eine feste Aufgabe auf Weya Prentzells BAS-KR-08, der KRANICH, und führte das Kommando in der Funk- und Ortungszentrale.
    Jacco war weiterhin Pilot des Zwei-Mann-Zerstörers BAS-ZE-22, dem er den Namen WINSTON CHURCHILL gegeben hatte. Seine Vorliebe für eine altenglische Figur war bei ihm durchgebrochen. Es hatte ihn einige Mühe gekostet, die Namensänderung durchzusetzen. Aber er hatte sogar die Bedenken der Hamiller-Tube überwinden können.
    Daneben besaß er aber drei Reservefunktionen. Sein Aufstieg deutete sich schon an. Er war Ersatzpilot für die Kreuzer BAS-KR-07, -08 und -09. Die Ebene der Korvetten hatte er bereits übersprungen.
    Ich überlegte mir manchmal, ob ich einem unserer Piloten auf der KRANICH, der BAS-KR-08, nicht etwas ins Essen mischen sollte, damit er für längere Zeit auf der Medostation verschwinden mußte. Dann wäre Jacco an Bord gekommen, und wir wären jeden Tag zusammengewesen.
    Das ist natürlich nur ein Scherz. Abgesehen davon war unser Verhältnis harmonisch und abwechslungsreich. Ich konnte mich noch gut an die erste Coma-Expedition erinnern. Wie langweilig war es damals ohne Partner gewesen. Da hatte ich mich oft tagelang nur mit meiner Gucky-Sammlung befaßt.
    Gelegentlich begegnete ich dem Ilt, der mich natürlich nie vergessen hatte. Er machte manchmal ein paar lustige Bemerkungen über meine Partnerschaft mit Jacco, die mich nachdenklich stimmten. Ich behielt meine Gedanken aber für mich und teilte sie auch nicht Jacco mit, schon gar nicht Weya.
    Der Verdacht über das Verhalten des Mausbibers blieb. Letzten Endes war es doch so, daß ohne sein Zutun Jacco und ich uns wahrscheinlich nie getroffen hätten. Wollte Gucky mir etwas Gutes tun?
    Ich weiß heute, daß die schönen Tage nie wiederkehren werden. Trotz der Auseinandersetzungen mit den Theans und dem Damurial möchte ich keinen Tag aus den letzten Monaten missen.
    Bis auf einen.
    Den 31. Januar 1218 NGZ.
    Da kehrte Michael Rhodan von dem Versuch einer Rettungsaktion der

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