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1744 - Der Plan des Unsterblichen

Titel: 1744 - Der Plan des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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BAS-KR-19 vom vierten Planeten eines unbekannten Sonnensystems zurück, auf dem der Kreuzer hatte notlanden müssen. Die zwanzigköpfige Besatzung hatte nach einer Attacke einer Schneeflocke den kristallinen Tod gefunden, war danach als Pseudoleben der Abruse aufgetreten und hatte um Rettung gefleht.
    Jacco Arrow war wenige Tage zuvor zu seinem ersten Pilotenkommando auf einem Kreuzer abgeordnet worden. Er hatte die Aufgabe begeistert angenommen, zumal es sich um keine der drei planmäßigen Reserveaufgaben gehandelt hatte, sondern um die BAS-KR-19, wo er als Zweiter Pilot benötigt worden war.
    Die Bilder von den Versuchen der Pseudoleben-Figuren haben alle meine Träume mit einem Schlag zerstört. Ich habe Jacco flehen und schimpfen gesehen. Meinen Jacco! Er war so verteufelt echt, daß ich einfach nicht glauben kann, daß er es nicht wirklich war.
    Diese Bilder sind die letzte Erinnerung an meinen Jacco.
    Ich kenne den Schuldigen an seinem Tod.
    Er heißt Hamiller-Tube. Vielleicht ist das ein Wesen, vielleicht eine Syntronik.
    Vielleicht beides. Auf jeden Fall steht fest, daß dieses Ding krank ist und den Tod von Jacco und den anderen neunzehn Besatzungsmitgliedern zu verantworten hat.
    Shauny, sage ich zu dir, Shauny, und zu mir, Shauny. Sein Tod verlangt nach Rache!
     
    *
     
    Shauny Target erwachte aus dem Nacherleben der Vergangenheit. Sie taumelte benommen durch den Raum zum Getränkeautomaten. Hastig kippte sie ein Glas kaltes Wasser hinunter, danach ein zweites und drittes über ihren Kopf.
    Sie schüttelte sich und bildete sich dabei ein, daß die Ruhe in sie zurückkehrte. Das Gefühl einer trügerischen Selbstsicherheit beschlich sie.
    Gedanken rasten durch ihr Gehirn und versuchten sich zu einer Erkenntnis zu formieren, zu einem ruhenden Punkt, zu einem Auge im Zentrum des Wirbelsturms.
    Sie schaltete den Bordinformationsdienst ein und erlebte den Sturm auf die Hamiller-Tube sowie das Auftreten von Ernst Ellert. Dann folgten die Diskussionen in der Hauptleitzentrale und schließlich die Alarmauslösung durch Paunaro. Das Gerät zeichnete automatisch alles auf.
    Sie hörte und sah sich alles ab dem Erscheinen des Boten von ES noch einmal an. Was sie über die Hamiller-Tube hörte, bestätigte ihren Verdacht. Und was Ernst Ellert von sich gab, zeigte, daß dieses Wesen der verlängerte Arm der allmächtigen Superintelligenz war.
    So stellte es sich Shauny Target zumindest vor.
    Auf dem anderen Bildschirm blickte sie noch immer unbeweglich Jacco Arrow an. Neben ihm sah sie die anderen Jammergestalten. Sicher, das war Pseudoleben, aber selbst als Pseudoleben war Jacco nicht der Typ gewesen, der sich unterkriegen ließ. Er hatte es Michael Rhodan deutlich gesagt.
    „Du bist ein guter Junge", sagte sie. Ihre Hand strich über das Gesicht auf dem Bildschirm. „Selbst als Pseudoleben bist du besser als die anderen. Ich verspreche dir, Jacco, ich werde etwas für dich tun! Das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen!"
    Die Gedanken bauten weiter Türme in ihrem Bewußtsein, die dann irgendwann unter seelischen Schmerzen einstürzten, um langsam neu aus dem Boden zu wachsen und dabei andere Formen zu bilden.
    Sie torkelte in die Hygienekammer und nahm eine Dusche. Danach sah sie sich bei einer kleinen Mahlzeit erneut den Bericht von Michael Rhodan an. Diesmal blieb sie völlig ruhig, als Jacco Arrow seinen letzten Auftritt als Pseudoleben hatte. Dann lauschte sie mit geschlossenen Augen den Worten vom ersten Auftritt Ernst Ellerts bis zu dem Moment, als Perry Rhodan seine Befehle gab.
    Dann merkte sie, daß etwas nicht stimmte. Die BAS-KR-08 mußte ja auch längst gestartet sein! Ohne sie!
    Natürlich! Weya Prentzell konnte sich vorstellen, daß sie nach dem Tod von Jacco Arrow Ruhe brauchte. Sie hatte auf die Freundin verzichtet.
    Irgendwie war das verständlich, aber es behagte der jungen Frau nicht.
    Oder doch?
    „Gute alte Weya", murmelte Shauny Target.
    „Du weißt ja gar nicht, welchen Gefallen du mir damit getan hast."
    Sie verließ ihre Unterkunft im Wohnbereich der BASIS nahe dem Sektor, wo sich früher die 30 Nug-Schwarzschild-Reaktoren befunden hatten. Von hier bis zur Hauptleitzentrale betrug die Entfernung gut zehn Kilometer. Es gab mehrere Transmitterverbindungen.
    Die Strecke bis in die Nähe der Hauptleitzentrale überwand Shauny Target in weniger als einer Minute.
    Da Alarm ausgelöst worden war, trug sie nicht nur ihren SERUN, sondern auch die übliche Bewaffnung. Dadurch fiel sie

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