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1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abruse.
    ES hatte alles geplant, teilweise sogar die zu erwartenden Probleme einkalkuliert. Koka fragte sich dabei, wieviel Entscheidungsfreiheit normale Sterbliche eigentlich hatten, wenn selbst die Mächtigen nur zu Handlangern einer Superintelligenz wurden.
    Aber vielleicht durfte man das nicht so eng sehen. Die Zellaktivatorträger waren zu nichts gezwungen worden; ES hatte nur vorausgesehen, wie sie im Falle eines Falles reagieren und handeln würden, und dies in seine Planung einkalkuliert.
    Der Durchschnitts-Galaktiker war von solcher Einflußnahme ohnehin nicht betroffen. Er war nur ein winziges Rädchen im kosmischen Getriebe; fiel eines dieser Rädchen aus, gab es Milliarden und aber Milliarden andere, die es ersetzten. Der Vergleich war zwar nicht ganz passend, aber Koka genügte er.
    Sie konzentrierte sich wieder auf Ernst Ellerts Darlegungen. Dabei erfuhr sie endlich, was ES mit Hilfe der Zellaktivatorträger gegen die Abruse zu unternehmen gedachte. Das hörte sich für Koka fast so an, als sei die damit einhergehende Rettung der Ayindi lediglich ein Nebenprodukt.
    Aber Moira schien das nicht zu stören. Sie sagte bloß: „Dem Ertrinkenden ist es egal, wie er zu seiner Rettungsboje kommt."
    Das zeigte zumindest, daß Moira solche Überlegungen, wie sie Koka in den Sinn schossen, nicht ganz fremd waren. Koka konzentrierte sich erneut auf Ernst Ellerts Worte. Die Zusammenhänge waren unter dem Strich eigentlich simpel.
    Den Zellaktivatorträgern sollte wohl die schwierigste Aufgabe zugedacht werden. Sie mußten den Sitz der Abruse, ihr „Herz", ausfindig machen und diese Feindin des wahren Lebens eliminieren. Damit würden sie die Voraussetzungen für die Entstehung von Lebensinseln schaffen.
    Dazu brauchte ES die Vitalenergie von 20 Milliarden Bewußtseine ehemaliger Aphiliker, und diese mußten in NATHAN „zwischengelagert" werden, um für den Einsatz im Arresum gewappnet zu sein. Die 20 Milliarden Bewußtseine waren nur ein Faktor bei der Erschaffung von Inseln des Lebens. Ihr Potential allein reichte nicht aus, um gegen die abrusischen Kristallstrukturen angehen zu können.
    Es bedurfte zusätzlich der Kraft der Nocturnen für die Gründung von Inseln des Lebens. Dafür wurden der Weise ebenso wie der Narr von Fornax benötigt, insgesamt Tausende von Nocturnenstöcken.
    Aus diesem Grunde war schon längst der Ruf von ES an die Nocturnen ergangen, sich auf ihren Einsatz im Arresum vorzubereiten.
    Dies war der Grund, vielleicht aus einer Fehlinterpretation heraus, warum zahllose Nocturnenschwärme vor einiger Zeit aus dem Fornax-System ausgewandert waren und es sie in Richtung Coma Berenices zog - hin zur Großen Leere, zu den Passageplaneten der Ayindi.
    Damit hatte sich der Kreis geschlossen. Koka war überwältigt von den kosmischen Zusammenhängen, die sich letztlich als verständlich erwiesen.
    Doch etwas störte sie an diesem Bild.
    „ES hätte wissen müssen, daß die Nocturnenschwärme zugrunde gehen, wenn sie aus Fornax auswandern", merkte sie kritisch an. „Im Leerraum finden sie keine Quellen von Hyperenergie vor, von denen sie sich ernähren können. ES hätte wissen müssen, daß sie im Leerraum verloren sind und zugrundegehen würden."
    „Aber, ja, Koka", sagte Moira heiter. „ES wird dieses Problem einfach ignoriert, vielleicht auch nicht mit einer solchen Reaktion der Nocturnenschwärme gerechnet haben. Ich weiß es nicht. Oder eure Superintelligenz hat einkalkuliert, daß, falls es Probleme mit den Nocturnen gibt, wir Ayindi diese lösen würden, da immerhin unsere Existenz davon abhängt. Aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Ich hätte das nicht schlauer einfädeln können! Die Ayindi haben gar keine andere Wahl, als sich des Problems der Nocturnen anzunehmen und sie ins Arresum zu holen. Alles andere wäre passiver Selbstmord. Man kann es also durchaus so sehen, daß ES uns vor seinen Karren gespannt hat."
    „Was wollt ihr zur Rettung der Nocturnen schon tun?" fragte Boris Siankow. Der Marsianer schnippte mit dem Finger. „Einfach so ins Arresum holen? Und wie stehen die Nocturnen selbst dazu?"
    „Das ist eine gute Frage, die sich mir bald stellen wird", gab Moira zu.
    „Aber von der technischen Seite her gibt es keine Probleme. In Fornax stehen drei Pulks aus jeweils sechs Kraftpaketen wie die MAADOX für den Transport der Nocturnen bereit. Es ist ein Kinderspiel, Tausende von Nocturnenstöcke zu den Passageplaneten zu befördern. Schwierigkeiten könnte es höchstens mit dem

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