1746 - Der teuflische Jäger
Einmal Dave Wallace und dann Larry Snyder.«
»Klar, wir waren zusammen im Camp.«
»Und wo sind sie jetzt?«
Silvie schaute auf ihre grün lackierten Fingernägel. »Ich habe keine Ahnung. Müsste ich das denn wissen?«
Jane ärgerte sich. Sie wollte sich nicht an der Nase herumführen lassen und fragte mit barscher Stimme: »Sind die noch geblieben oder auch weggeschickt worden?«
»Ich weiß es nicht.«
Jane gab keine Antwort, starrte dem Mädchen allerdings in die Augen und hörte die erneute Antwort. »Ich weiß es nicht! Wenn, dann sind sie nach uns gegangen.«
Jane sagte mit leiser Stimme: »Was meinst du dazu?«
Suko war angesprochen worden. Ebenso leise gab er die Antwort. »Wir müssen dieses Versteck finden, wo sich Victor Varely aufhält. Ich denke, dass er als Kreatur der Finsternis Macht über die vier Kinder gewonnen hat. Einem wie ihm traue ich zu, die Menschen zu manipulieren. Und deshalb muss er ausgeschaltet werden.«
»Ja«, sagte Jane, »der Meinung bin ich auch. Aber wie stellen wir das an?«
»Das übernehme ich.«
»Gut, Suko, dann musst du wissen, wo er sich befindet.«
»Das finde ich heraus.«
»Dann werde ich jetzt verschwinden.« Jane war plötzlich nervös geworden. »Ich denke, dass ich schon zu viel Zeit hier verloren habe.«
»Du willst zu Frank Wells?«
»Und damit zu seiner Tochter.«
»Okay, ich drücke dir die Daumen.«
Jane Collins nickte noch mal, bevor sie eilig das Büro verließ. Einen Kommentar dazu gab Silvie nicht ab. Sie hockte auf dem Stuhl und kicherte leise. Sukos Frage unterbrach sie.
»Ich glaube nicht, dass dieser Victor Varely stärker ist als ich. Oder?«
Langsam hob sie den Kopf. Die knappe Antwort zischte sie: »Du kennst ihn nicht.«
»Das weiß ich. Doch das möchte ich gern ändern. Oder hast du etwas dagegen?«
»Was meinst du denn?«
»Es ist ganz einfach, Silvie. Ich habe mir überlegt, dass wir gemeinsam zu ihm fahren. Du weißt ja, wo er sich aufhält. Dann kannst du erleben, wer von uns beiden der Stärkere ist. Na, ist das nicht ein tolles Angebot?«
Das Kind überlegte. Dann fragte es: »Willst du sterben?«
»Das hatte ich nicht vor.«
»Dann solltest du es dir noch mal überlegen.«
»Das habe ich schon.« Suko lockte sie mit einer Handbewegung. »Wir beide fahren jetzt zu ihm. Oder hast du Angst, dass ich ihm was antun könnte?«
Sie überlegte nicht mehr. Sie stand auf, lachte und ging sogar vor.
Glenda Perkins war auch noch da. Sie aber konnte nur staunen, und das kam bei ihr nicht oft vor...
***
Ihr eigener Wagen stand Jane Collins nicht zur Verfügung. Für sie war es wichtig, so schnell wie möglich ein Taxi zu finden, das sie zur Druckerei brachte. Jetzt gratulierte sie sich dafür, ihren Klienten in seinem Betrieb besucht zu haben.
Ein Wagen war rasch gefunden. Sie gab dem Fahrer das Ziel an, setzte sich auf den Rücksitz und war froh, in Ruhe telefonieren zu können. Für sie zählte im Moment nur, sich mit Frank Wells in Verbindung setzen zu können.
Es war keine Verbindung möglich. Ihr schien es, als wären die Leitungen gekappt worden, was natürlich nicht stimmte. Jedenfalls bekam sie Wells nicht an den Apparat und sie überlegte, welche Gründe es haben könnte.
Es musste ja nichts Schlimmes sein. Es gab zahlreiche Gründe, weshalb jemand nicht ans Telefon ging, in diesem Fall machte sich Jane Collins schon Gedanken.
Fliegen konnte der Wagen nicht, und so dauerte die Fahrt ihre Zeit. Jane wurde immer nervöser, je mehr Zeit verstrich, aber sie konnte nichts tun. Außerdem fuhr der Fahrer bereits Abkürzungen. So gut kannte sie London.
Der Mann schwieg, Jane schwieg. Und so konnte sie ihren Gedanken nachhängen. Sie hätte nicht daran gedacht, dass der Fall sich so schnell entwickeln würde, und Jane wusste, dass er einem Höhepunkt entgegenstrebte.
Sie versuchte sich vorzustellen, was passieren würde, wenn Vater und Tochter zusammentrafen. Oder Eltern und Sohn. Die Eltern würden geschockt sein, denn mit einem plötzlichen Erscheinen der Entführten hatte wohl keiner gerechnet.
Endlich erreichten sie ihr Ziel, und der Detektivin fiel ein Stein vom Herzen. Die Gegend hier war nicht eben belebt, hier wurde mehr gearbeitet als gewohnt.
Jane ließ den Fahrer anhalten, sie zahlte, legte noch ein Trinkgeld drauf und stieg aus. Der Mann fuhr wieder an. Jane erinnerte sich jetzt daran, dass sie mit ihm kaum ein Wort gesprochen hatte. So stark war sie gedanklich in den Fall versunken gewesen.
Das
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