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1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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da?«
    »Nein, hier ist nicht Sandra, Mister Higgins. Sie werden das Klingeln gehört haben. Das waren wir.« Mit diesen Worten betraten wir das Zimmer.
    Harold Higgins schaute uns erstaunt an. Er war ein großer Mann, der einen grauen Cordanzug trug und dazu ein weißes Hemd. Das graue Haar wuchs als struppige Mähne auf seinem Kopf. Er war schon etwas älter. Jedenfalls zeigten sich in seinem sonnenbraunen Gesicht Falten, die vor allen Dingen um den Mund herum zu sehen waren.
    »Ja, ich habe das Klingeln gehört und dachte, dass meine Mitarbeiterin...«
    »Sie hat uns durchgelassen«, erklärte Suko, »und das nicht grundlos. Wir sind von Scotland Yard.«
    Er stellte mich und sich vor, und ich sah, dass Higgins plötzlich erleichtert wirkte.
    »Dann bin ich ja zufrieden.« Er konnte sogar lächeln und bot uns einen Platz an. Es war eine Sitzecke mit gepolsterten Stühlen. Ein Barschrank stand in der Nähe, und ein Kühlschrank war integriert. Ansonsten glich der große Raum einem Arbeitszimmer, in dem sich ein Kreativer austoben konnte. Nicht nur die beiden Computer waren wichtig, auch die Zeichentische. Hinzu kamen die Fotoapparate auf den Stativen, eine Leinwand an der Stirnseite und ein ziemlich überfüllter Schreibtisch.
    Wir ließen uns nieder, bekamen Wasser angeboten und hörten dann seine Frage.
    »Darf ich raten, weshalb Sie mich aufsuchen?«
    »Bitte«, sagte ich.
    »Es geht um das, was mir vor einigen Nächten widerfahren ist. Habe ich recht?«
    »Das haben Sie.«
    »Sehr gut. Und jetzt würde ich gern Einzelheiten erfahren, wenn Sie sich schon zu mir begeben haben.«
    Ich trank erst einen Schluck und nahm dann den Gesprächsfaden wieder auf. »Was Ihnen widerfahren ist, das kann man durchaus als ungewöhnlich einstufen.«
    »Stimmt.« Er stellte dann eine Frage, die ihm auf dem Herzen lag. »Wie geht es denn Lucas Ball?«
    »Er befindet sich auf dem Weg der Besserung.«
    »Oh, das freut mich für ihn. Es war ja kaum zu begreifen, was ihm widerfahren ist.«
    »Genau«, bestätigte Suko. »Und dafür muss es einen Grund geben.«
    Higgins sah den Inspektor skeptisch an. »Glauben Sie denn, dass Sie den Grund hier bei mir finden?«
    »Nein, das nicht. Es kommt uns auf Ihre Zeugenaussage an.«
    Er winkte ab. »Die ist nicht wichtig. Die können Sie vergessen, ich habe ihn nur gefunden.«
    »Und sonst nichts weiter gesehen?«
    Er breitete die Arme aus. »Was soll ich denn gesehen haben? Dieser Mann hat mir gereicht. Das habe ich schon Ihren Kollegen gesagt, und jetzt wiederhole ich mich. Tut mir leid.«
    So schnell wollten wir nicht aufgeben. »Und Ihnen ist kein fremdes Fahrzeug aufgefallen? Keine fremden Personen, die sie haben misstrauisch werden lassen?«
    »Nein. Da können Sie fragen, was Sie wollen. Ich habe nichts dergleichen entdeckt.« Er senkte den Blick. »Obwohl ich mal den Eindruck hatte, verfolgt zu werden.«
    »Wann war das?«, fragte ich.
    »Noch in derselben Nacht. Aber später. Da befand ich mich bereits in Blackmoore.«
    »Etwas Konkretes haben Sie nicht gesehen?«
    »Nein, nur ein Scheinwerferpaar hinter mir. Um diese Zeit war es schon ungewöhnlich für Blackmoore.«
    »Und die oder die Verfolger haben Sie nicht erkannt?«
    »Nein, Mister Sinclair, ich habe mir auch weiterhin keine Gedanken darüber gemacht.«
    »Das war also alles.«
    Er dachte nach. Dann lachte er. »He, Sie können vielleicht Fragen stellen.«
    »Es ist wichtig. Wir sind gezwungen, einen nicht eben einfachen Fall aufzuklären und müssen jeder Kleinigkeit nachgehen.«
    »Ja, das verstehe ich. Das ist auch okay, wirklich. Aber ich kann Ihnen kaum helfen. Ich habe keinen verwertbaren Hinweis darauf, wer Mister Ball das angetan haben könnte. Tut mir leid, wirklich.« Er räusperte sich, und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass er trotzdem noch etwas loswerden wollte.
    »Ist Ihnen doch noch etwas eingefallen?«
    »Hm. Eigentlich nicht. Aber eines war schon komisch. Ich habe in den letzten Tagen einige Anrufe erhalten, die ich nicht einsortieren kann. Der Anrufer hat sich nicht gemeldet, erst recht nicht mit seinem Namen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, kann es wohl so sein, dass er herausfinden wollte, ob ich im Haus war.«
    »Und?«
    »Nichts und, Mister Suko. Gar nichts. Er hat kein weiteres Wort gesagt. Er sagte überhaupt nichts. Ich hörte nicht mal sein Atmen.«
    »Die Nummer haben Sie nicht erkannt?«
    »Nein, die war unterdrückt.«
    »Haben Sie die Anrufe denn mit dem Vorfall in Verbindung

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