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1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erhielt. Es dauerte seine Zeit, bis er sich auf Sandra eingestellt hatte. Er zog sie in die Höhe und war froh, dass sie auf ihren Füßen stehen blieb.
    Aber sie schwankte. Mit der linken Hand presste sie das Tuch gegen den rechten Oberarm. Sie hatte einiges an Blut verloren. Es sollte nicht noch mehr werden.
    Ein Arzt musste her. Das Telefon befand sich im Haus, und dorthin führte er die Frau. Immer wieder sprach er auf sie ein, wobei er nicht wusste, was er sagte.
    Er führte sie in sein Vorzimmer. Dort gab es einen Verbandskasten, den hatte er nicht in den Schrank gestellt, sondern Sandra. Sie schien das in weiser Voraussicht getan zu haben.
    Er brauchte Verbandsmull. Den fand er auch. Zudem Pflaster, mit dem er den Mull befestigen konnte.
    Sandra saß auf dem Schreibtischstuhl. Sie schwankte mal vor, dann wieder zurück, und Higgins befürchtete, dass sie vom Stuhl fallen könnte.
    »Warte noch eine Sekunde, dann bin ich bei dir.«
    »Ja, schon gut.«
    Wenig später schaute er sich die Verletzung genauer an und wunderte sich über die breiten und auch tiefen Schnitte.
    »Diese Schweine«, flüsterte er, »aber die kriegen wir...«
    »Frauen«, flüsterte Sandra und legte ihren Kopf nach hinten. »Es waren drei Frauen, die mein Blut trinken wollten. Chef, mein Blut! Wahnsinn ist das.«
    »Ich rufe einen Arzt an, der sich um dich kümmert. Erst mal muss dieser Verband reichen.«
    »Danke.«
    Higgins war kein Sanitäter, doch in der Not wuchs er über sich hinaus. Er legte seiner Mitarbeiterin einen richtigen Verband an, der auch hielt.
    Sandra wollte etwas sagen, aber es bereitete ihr Mühe, ein Wort über die Lippen zu bringen. Sie war einfach zu schwach, und auch ihr Chef sagte zunächst nichts.
    Schließlich fragte Sandra: »Sind sie entkommen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Man muss sie fangen!«
    Higgins schaute seine Mitarbeiterin an. »Ja, das stimmt«, murmelte er, »und ich hoffe, dass es die beiden Polizisten auch packen...«
    ***
    Wie groß war der Vorsprung der drei Flüchtigen? Und wo steckten sie überhaupt?
    Mit diesen Fragen mussten wir uns beschäftigen, denn wir hatten sie noch nicht zu Gesicht bekommen. Das Gelände war einfach zu dicht bewachsen. Hinter dem Zaun war freie Natur.
    Es war auch für uns kein Problem, das Hindernis zu überklettern. Danach liefen wir ein paar Schritte über einen recht weichen Boden, bis wir einen Pfad entdeckten, der parallel zu einem Bach verlief. Wer ihn überqueren und nicht springen wollte, der musste so weit vorlaufen, bis er eine Brücke erreichte, die das Wasser überspannte.
    Sie war ebenso leer wie der Pfad.
    Es gab noch eine andere Richtung, in die wir schauten. Auch hier war keine Person zu sehen. Die drei Gestalten schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
    War ihr Vorsprung wirklich so groß gewesen?
    Das konnten wir uns nicht vorstellen. Auch wir waren schnell gelaufen, aber im Moment blieb uns nichts anderes übrig, als die Schultern zu heben.
    Es hatte keinen Sinn, dass wir losrannten. Weder in der einen, noch in der anderen Richtung war etwas zu sehen. Es gab keinen Hinweis, und das ärgerte uns.
    Aber wir wussten jetzt, wen wir als Gegner hatten. Drei Gestalten, die dunkel gekleidet waren, die auch das Blut der Menschen tranken und trotzdem keine normalen Vampire waren, sondern nur ein Rest, den Dracula II übrig gelassen hatte.
    »So groß kann ihr Vorsprung doch gar nicht sein«, sagte Suko, der sich ebenso ärgerte wie ich. »Deshalb gehe ich davon aus, dass sie sich irgendwo hier im Gelände versteckt haben.«
    »Irgendwo ist gut. Willst du eine große Durchsuchungsaktion starten?«
    Suko gab keine Antwort, denn ebenso wie ich lauschte er einem bestimmten Geräusch, das uns aus Richtung der schmalen Brücke erreichte. Was wir da hörten, waren die Laute eines Autos, das gestartet worden war. Und zwar die eines bestimmten Wagens, der früher mal das Auto des kleinen Mannes gewesen war, zumindest in Deutschland, und dessen Motor eine bestimmte Musik abgab.
    So hörte sich nur ein VW Käfer an. Hin und wieder gab es noch so einen Wagen auf der Straße, und das Geräusch des Motors haftete in der Erinnerung.
    Wir liefen beide los, um etwas erkennen zu können, was leider nicht möglich war. Das Auto sahen wir nicht, und das Fahrgeräusch wurde von Sekunde zu Sekunde leiser, bis es völlig verstummt war.
    Suko sagte nur: »Das waren sie, und wir haben leider das große Nachsehen.«
    Da konnte ich nicht widersprechen und musste zugeben, dass

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