1749 - Inseln des Lebens
daß die Fremden aus dem Parresum ihnen wirklich die Wahrheit gesagt hatten. Der uralte Alptraum war endlich zu Ende. Die Kommandanten der Abruse bekamen keine Befehle mehr, und ohne klare Anweisungen des Ungeheuers konnten sie nicht agieren, keine Entscheidungen treffen.
„Die Abruse ist tot!" jagte es durch das Arresum.
Viele Dinge kamen zusammen, um die erste Begegnung von Barrayd und Ayindi nach zwei Jahrmillionen zu dem zu machen, was sich im Exil kaum jemand wirklich davon erhofft hatte. Die beiden Späher legten, im Taumel der unfaßbaren Entwicklung, ihre große Angst vor den lange Zeit regelrecht dämonisierten Ayindi ab, und die Ayindi ergriffen die dargereichte Hand.
Sie geleiteten Nuigii und Kedard nach Barsador und ins Aariam-System, wo sie von einer Koordinatorin empfangen wurden. Es war ein Anfang, noch nicht mehr. Aber es konnte der Grundstein für eine neue Allianz und eine neue Freundschaft zwischen den beiden alten Völkern des Arresums sein.
5. 9. April 1218 NGZ Arresum: Perry Rhodan Die Zellaktivatorträger beobachteten das dramatische Geschehen aus der Umlaufbahn des dritten Planeten. Die letzten Sekunden vor Mitternacht verstrichen. Niemand wagte zu atmen. Nicht nur Atlans Augen waren feucht. Niemand sprach. Und dann geschah es.
Sie sahen, wie Trokan allmählich transparent wurde. Gleichzeitig bildete sich eine dunkle Scheibe vor dem vierten Planeten des Gurrain-Systems.
Die Umrisse des neuen Körpers, der sich allmählich zu festigen begann, waren etwas kleiner als die von Trokan. Für einige Augenblicke war das deutlich zu erkennen, dann verblaßte Trokan bereits endgültig, und der andere Körper manifestierte sich. Die Schwärze lichtete sich, und der neue Planet, der Trokans Stelle eingenommen hatte, zeigte seine kristalline Oberfläche.
„Der Austausch ist gelungen!" rief Reginald Bull auf der CADRION im Überschwang seiner Gefühle. „Die Erde ist gerettet!"
Auf allen drei Rochenschiffen brach Jubel aus. Nur Perry Rhodan und Atlan hielten sich zurück. Die beiden Männer blickten sich an und wußten, was der andere dachte: Der Mars ist hier, es hat keine Katastrophe gegeben. Aber wie sieht es im Solsystem aus?
„Was ist los, Perry?" fragte Bully lachend. „Es ist gelungen! Die Erde darf weiterhin..."
„Ich werde mit euch jubeln", bremste Rhodan, „sobald ich Philips Bericht von der Erde gehört habe."
Sdrecca, die Verantwortliche für das Projekt Adoption, meldete: „Die Umlaufbahn des neuen Planeten Mars ist stabil. Es gibt nur geringe Abweichungen, die korrigiert werden müssen. Das gravitatorische Gefüge des Gurrain-Systems wurde nicht gestört. Die Oberfläche des Mars behält ihre kristalline Struktur bei, aber Mars emittiert keine Todesstrahlung mehr."
Perry Rhodan nickte ihr dankend zu. Er riß sich vom Anblick des Planeten los, der die Phantasie der Menschen seit alten Zeiten beschäftigt hatte. Viele Erinnerungen zogen wie auf einen Schlag an seinem geistigen Auge vorbei. Bald würde Mars ebenso der Vergangenheit angehören wie der bei der Cappin-Invasion vernichtete Pluto. Aber allzugroße Sentimentalitäten durfte sich der Terraner auch jetzt nicht leisten. Es ging weiter, rasend schnell vollzog sich ein Akt des gigantischen Planes nach dem anderen. Sein Hauptinteresse mußte jetzt Sainor gelten, und alle Fragen nach der Zukunft des eigenen Kosmos sollte er vorerst zurückstellen. Falls alles gut verlaufen war, würde er noch sehr viel Zeit haben, sich damit zu beschäftigen - etwa mit der Frage, welche Rolle der neue Planet einmal für das Solsystem spielen könnte, über die des Mars-Ersatzes hinaus. Wer konnte wissen, welche Überraschungen auf die Terraner warteten, wenn erst die negative Strangeness abgeklungen war und Trokan betreten und erforscht werden konnte?
Voltago hatte alle Quarztürme der jungen Nocturnen verankert. Nun wartete Rhodan darauf, daß erneut Wanderer auftauchte und die ersten neuen Menschen die Oberfläche des Planeten bevölkerten, der nicht erst umständlich für sie zurechtgeformt werden mußte. Deshalb hielt er es für möglich, daß sich der Ablauf der Dinge hier beschleunigte.
Und so war es tatsächlich.
Als Wanderer im Orbit geortet wurde, strahlten sich die Zellaktivatorträger per Transmitter zur Oberfläche des dritten Planeten ab.
Voltago erwartete sie vor einem der jungen Quarztürme, der einsam in einem hügeligen Manövergebiet stand, in dem einst die ayindischen Novizinnen ihre Nahkampfausbildung erhalten
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