1749 - Inseln des Lebens
Parresum durchbrechen sollte, baute die zweite ein hyperenergetisches Feld auf, das durch diese Lücke den Mars erreichen sollte. Die dritte Pyramide schließlich sollte Trokan in ein gleichartiges, jedoch entgegengesetzt gepoltes Transferfeld einbetten. Erst wenn beide Planeten in stabile Hyperfelder gehüllt waren, sollte durch die Umpolung ihrer jeweiligen Energiefelder ihr Austausch stattfinden.
„Wie lange noch, Moira?" fragte Rhodan ungeduldig.
Die Spannung der Aktivatorträger wuchs mit jeder Minute. Es war kurz nach achtzehn Uhr.
„Sdrecca und ihre Technikerinnen beginnen bereits damit, durch die Strukturlücke das Transitionsfeld zum Mars überzuleiten", antwortete die Söldnerin von Bord der STYX. „Exakt um Mitternacht, bezogen auf eure Erde, wird der Austausch vorgenommen. Ich mache mich jetzt auf den Weg zur BASIS, um Philip letzte Instruktionen für die Terraner mitzugeben. Es sind auch im Solsystem einige Dinge zu beachten. Und es ist wichtig, daß die exakte zeitliche Abstimmung eingehalten wird."
Perry Rhodan lehnte ihr Angebot ab, mit ihr zu kommen. Er wollte mit eigenen Augen sehen, wie der Mars die Position Trokans einnahm.
Die STYX nahm Fahrt auf und war im nächsten Moment verschwunden. Die folgenden Stunden wurden für die Unsterblichen zu einer Ewigkeit. Es gab für sie nichts zu tun und nichts zu sehen, wieder fühlten sie sich elend und hilflos. Nur die Ortungsgeräte ihrer Schiffe wiesen aus, daß sich das Transitionsfeld um Trokan immer mehr verdichtete und gleichzeitig die Strukturlücke weiter wurde.
Die Flotte der Ayindi hatte sich mittlerweile weit zurückgezogen. Bei Sainor hatte Voltago damit begonnen, die 709 Quarztürme zur Oberfläche zu schicken.
Der Kyberklon ging dabei sehr vorsichtig zu Werke, denn er wußte, wie instabil und zerbrechlich diese jungen Türme waren.
Um zwanzig Uhr kam aus dem Aariam-System die Nachricht, daß Moira über den Passageplaneten Caarim nach Noman ins Parresum übergewechselt sei.
„Das wird verdammt knapp", sagte Reginald Bull nervös. „Wer weiß, wie lange es dauert, bis Moira Philip genau instruiert hat? Es kann neun Uhr werden, bis er den Kurzen Weg ins Solsystem geht. Bleiben drei Stunden für alle möglichen Vorbereitungen und die Abstimmung auf die Vorgänge im Arresum."
„Hör auf mit dem unken, Dicker!" beklagte sich Gucky. „Wir sind auch ohne deine Kommentare nervös genug."
Um 22 Uhr 30 hatte das Transitionsfeld um Trokan seine endgültige Stärke erreicht und wurde stabilisiert. Die Dimensionslücke war in voller Größe in den Holos markiert. Jetzt bedurfte es nur noch eines Anstoßes, um die Passage zwischen Arresum und Parresum herzustellen. Trotzdem mußten die Zellaktivatorträger bis Mitternacht ihrer Zeit aushalten und die Qualen der Ungewißheit ertragen.
Perry Rhodan versuchte, sich auf die Vorgänge auf Sainor zu konzentrieren. Voltago hatte die ersten Quarztürme abgesetzt und verwurzelt, und immer weitere glitten auf die Oberfläche herab. Rhodan mußte ihn bewundern: Der Kyberklon leistete hervorragende Arbeit und erlaubte sich keinen Fehler.
Unbarmherzig langsam verging die Zeit. Wenige Minuten vor Mitternacht hatte die Spannung ihren Höhepunkt erreicht. Rhodan zählte die Sekunden im Geiste mit. Das Schicksal Terras und des Solsystems würde sich innerhalb der nächsten Augenblicke erfüllen. Perry hätte viel dafür gegeben, jetzt auf der Erde sein und den entscheidenden Moment hautnah miterleben zu können.
Er gehörte doch dorthin! Nicht dies hier war seine Welt, sondern die Heimstatt seiner Menschheit.
Noch gab es Hoffnung.
Noch sieben Sekunden... sechs...
Parresum: Solsystem Boris Siankow, Geo Sheremdoc und Koka Szari Misonan hatten sich mit ihrem Raumschiff soweit zurückgezogen, daß ihnen die Todesstrahlung nichts anhaben konnte, sie aber noch so nahe wie irgendwie möglich an Luna und Terra waren.
Sie redeten kaum mehr. Alle drei waren übermüdet und ohne Hoffnung.
Was weiter draußen im Solsystem und an dessen Grenzen geschah, interessierte sie nicht mehr. Eine Direktverbindung zu NATHAN bestand noch und würde stehen, solange das Mondgehirn etwas zu sagen hatte.
Plötzlich stand Philip in ihrer Zentrale.
Siankow sah ihn zuerst. Mehr als ein Stottern brachte der Marsianer nicht heraus, als er die anderen beiden aufmerksam machen wollte.
Sheremdoc gab einen ächzenden Laut von sich, Koka einen leisen Schrei.
„Tut mir leid, daß ihr so lange warten mußtet, Leute", sagte der Ennox
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