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1749 - Inseln des Lebens

Titel: 1749 - Inseln des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohne Umschweife. „Die Ayindi haben sich eben Zeit genommen - aber Moira versichert, daß es noch nicht zu spät sei." Er schnitt eine Grimasse.
    „Na, was ist? Ihr könnt den Mund wieder zuklappen. Genau um Mitternacht soll der Austausch des Mars stattfinden. Ich habe Richtlinien mitgebracht, die ihr strikt einhalten müßt."
    Er reichte Sheremdoc einen Datenträger. Der LFT-Kommissar nahm ihn wie in Trance an sich und schob ihn in eine dafür vorgesehene Öffnung des Bordsyntrons, ohne ihn überhaupt anzusehen.
    Die Daten wurden unverzüglich an NATHAN weitergegeben.
    „Ein... Austausch?" fragte Siankow. Ausgerechnet der sonst so Zerstreute faßte sich als erster wieder. „Durch was? Einen Himmelskörper? Soll ihn ein Kraftfeld ersetzen?"
    „Natürlich", seufzte Philip, „ihr könnt das ja gar nicht wissen. Also: die Ayindi opfern einen ihrer Planeten, eine alte Archivwelt, mit gleicher Masse und Größe wie der Mars. Er soll mit dem Mars die Plätze tauschen, die Daten enthalten alle Informationen und Einzelheiten. Aber ihr müßt alle Instruktionen wirklich genau einhalten. Macht keinen Pfusch, Leute, sonst war alles umsonst."
    Philip sprach bereits zu tauben Ohren. Siankow, Sheremdoc und Koka konzentrierten sich auf die Anzeigen, die NATHAN zu ihnen funkte.
    Daraus ging hervor, daß in erster Linie sämtliche hyperdimensionale Aktivitäten auf der Erde und dem Mond einzustellen und im gesamten Solsystem auf ein Mindestmaß zu reduzieren seien. Die letzten arbeitenden Syntrons auf Terra mußten abgeschaltet, die noch bereitstehenden Transmitterstationen stillgelegt werden. Erst wenn dies und einige andere Tätigkeiten im Solsystem verwirklicht waren, durfte Philip zur BASIS zurückkehren, um Moira eine entsprechende Meldung zu machen.
    „Die Erde ist evakuiert, da brauchen wir eigentlich nur die letzten Lichter auszuknipsen", meinte Siankow. „Was sagst du dazu, NATHAN?"
    „In weiterer Konsequenz bedeutet dies alles", antwortete die Mondsyntronik überlichtschnell, „daß ich mich auch selbst abschalten muß. Ich bin wohl jetzt die stärkste hyperenergetische Kraft im Erde-Mond-Bereich."
    „Was stört dich daran?" fuhr Sheremdoc wütend auf. „Besser vorübergehend desaktiviert als auf ewig zerstört!"
    „Es war nur eine Feststellung", sagte NATHAN nüchtern. „Es ergeben sich keine Schwierigkeiten, alle Forderungen zeitgerecht zu erfüllen. Ich beginne jetzt damit, mich von Terra zurückzuziehen."
    Als erstes sichtbares Ergebnis erloschen alle Lichter in Terrania, diesmal vielleicht für alle Zeiten. Die Prozentwerte von NATHANS Wirkungsbereich auf der Erde sanken in der Folge rapide, bis die Syntronik abschließend das Lahmlegen sämtlicher noch im Bereitschaftsmodus stehender Transmitter meldete.
    Die Hyperemission der Erde war danach gleich null.
    „Worauf wartest du noch, Philip?" fragte Koka Szari Misonan ungehalten. „Geh zur BASIS und berichte Moira, daß wir die Vorarbeiten zeitgerecht abschließen werden."
    Aber der Ennox blieb und wartete, bis im Solsystem sämtliche Hypertrop-Zapfer desaktiviert und die Speicher entleert waren. Selbst das Forschungszentrum Titan hatte seinen Energiehaushalt auf ein Minimum gesenkt, und im Medocenter von Mimas liefen nur die notwendigsten Lebenserhaltungssysteme.
    Philip verschwand um 23:22 Uhr. Nur acht Minuten später tauchte er wieder auf - eine halbe Stunde bis Mitternacht.
    „Alles bestens", sagte der Ennox. „Die Ayindi im Gurrain-System leiten jetzt die entscheidende Phase ein. Nun liegt alles an ihnen."
    Die drei Menschen schwiegen. Von NATHAN kam nichts mehr.
    Ihnen war vollkommen klar, daß Erfolg oder Mißerfolg der Aktion von exakter Feinabstimmung und hundertprozentiger Synchronität abhingen.
    Trokan, der Marsersatz, mußte schon vorab auf dieselbe Umlaufgeschwindigkeit wie der Mars gebracht werden. Erst wenn beide Planeten genau synchron liefen, konnte das Transitionsfeld eingeschaltet werden. Und natürlich mußte die Position des Mars im Solsystem haargenau bekannt sein, die er im Augenblick der Transition einnahm. Wenn Trokan nicht genau diese Position einnahm, mußte das zu schwersten gravitatorischen Störungen im Planetengefüge führen. Trokan könnte aus der Marsbahn geraten, ins All hinausrasen oder in die Sonne stürzen. Ganz zu schweigen von dem Problem des Todesfeldes. Was passierte damit?
    Nur das Wissen um die hochwertige ayindische Technik ließ die drei Menschen noch auf das Wunder hoffen, nachdem sie jeden Glauben an

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