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1750 - Die Zeitmühle

1750 - Die Zeitmühle

Titel: 1750 - Die Zeitmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unbedingt äußerlich, aber ich konnte es spüren. Da hatte sich im Unsichtbaren etwas festgesetzt, und das konnte mit dem Tausch der Zeiten zu tun haben. Dies war ein Rätsel, das ich unbedingt lösen wollte.
    Mich erwischte ein erneuter Wärmestoß. Es war das Vorspiel zu einem weiteren Phänomen, denn plötzlich hörte ich Stimmen, deren Sprecher allerdings nicht zu sehen waren.
    Die Worte wurden nur geflüstert, und ich ahnte, wer sie abgegeben hatte. Menschen, die in der Vergangenheit feststeckten und sich jetzt unterhielten.
    Ich drehte mich langsam auf der Stelle um und hielt die Augen weit offen, weil ich versuchen wollte, etwas zu sehen.
    Aber da war nichts.
    Ich sah nur zwei Personen, die mich anschauten und nicht wussten, was sie sagen oder fragen sollten.
    Schließlich fasste sich Dagmar ein Herz. »Was ist denn los?«, rief sie. »Du stehst da wie jemand, der – der...«
    »Ruhe, bitte. Nichts überstürzen. Es ist nicht alles so, wie es aussieht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach, wir sind hier nicht allein!«
    Dagmar Hansen sagte nichts. Sie reagierte auch nicht. Sie blieb einfach nur stehen und hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    Eike Peters fing an zu lachen. »Was sagen Sie da? Wir sind nicht allein?« Er deutete in die Runde. »Ja, wo sind die Leute denn? Ich sehe niemanden, und ich bin nicht blind.«
    »Das stimmt. Aber wir sind wirklich nicht allein, und ich denke auch, dass wir beobachtet werden.«
    »Und von wem?«
    Ich hob die Schultern.
    »Aber woher wissen Sie das?« Eike war ziemlich von der Rolle. Er sah sich immer wieder um, ohne jemanden zu sehen, was ja auch nicht möglich war.
    »Ich habe sie auch nicht gesehen, sondern nur ihre Stimmen gehört.«
    »Komisch, und warum haben wir nichts gehört?«
    »Das ist nicht schwer zu erraten«, stand Dagmar mir bei. »John Sinclair ist etwas Besonderes, obwohl er das nicht so gern hört.« Sie sprach schnell weiter. »Es ist im Besitz eines Kreuzes. Durch diesen besonderen Gegenstand ist er in der Lage, das aufzuspüren, was – man das Böse nennt.«
    »Kann sein. Aber muss ich das verstehen?« Fast hilflos breitete er die Arme aus.
    »Nein«, sagte Dagmar schnell. »Das müssen Sie wirklich nicht, Eike. Aber Sie sollten John Sinclair vertrauen, was ich auch getan habe und immer gut damit gefahren bin.«
    Er hob die Schultern. »Ja, ja, das ist schon gut so. Aber was ist genau passiert?«
    Diesmal sprach ich. »Wie ich schon sagte, ich habe Stimmen gehört. Von Männern und von Frauen. Leider konnte ich nicht verstehen, was gesprochen wurde, ich habe zudem auch nicht herausgefunden, ob sich Harry Stahl unter den Sprechenden befand, doch ich denke, dass es für uns eine Hoffnung gibt.«
    »Okay, und wo haben Sie die Stimmen gehört?«
    »Ich kann es nicht genau sagen. Die waren zumindest da. Ich erzähle da nichts.«
    »Aber du kannst sagen, John, ob sie innerhalb oder außerhalb aufgeklungen sind.«
    »Hier draußen, denke ich.«
    »Aber dabei willst du es doch nicht belassen – oder?«
    »Nein, das nicht, es hat keinen Sinn, wenn wir hier herumstehen. Wir sind gekommen, um die Mühle näher in Augenschein zu nehmen. Und das werde ich jetzt tun.« Nach diesem Satz drehte ich mich um und ging auf den Eingang zu.
    Mir war schon etwas komisch zumute, auch wenn sich das Kreuz in diesen Augenblicken nicht mehr meldete.
    Das tat eine andere Person. Schnell huschte sie auf mich zu. »Ich bin nicht mitgekommen, um nur die Statistin zu spielen, John. Es geht schließlich um Harry. Ich gehe mit.«
    Es hatte keinen Sinn, sich mit Dagmar Hansen auf eine lange Diskussion einzulassen. Ich kannte ihren Dickkopf, und Zeitverschwendung wollte ich vermeiden.
    Dagmar schaute mich von der Seite her an. »Okay, John Sinclair, wir können gehen.«
    Genau der Meinung war ich auch. Eike Peters gesellte sich nicht zu uns, und so betraten Dagmar Hansen und ich allein die Mühle...
    ***
    Auch für Harry verging die Zeit. Man konnte sagen, dass sie dahintropfte, denn es passierte nichts. Die Stimmen klangen nicht mehr auf, bis zu einem Zeitpunkt, als sich wieder etwas veränderte.
    Von außen her öffnete jemand die Tür.
    Harry, der an seine Partnerin Dagmar gedacht hatte, wischte den Gedanken sofort beiseite, denn jetzt war die Praxis wichtiger als die Theorie.
    Er musste innerhalb von Sekunden eine Entscheidung treffen und dabei auch strategisch denken. Er würde da sein, aber sie würden ihn nicht so schnell entdecken.
    Nach einem schnellen Blick hatte er

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